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Ikone und Inspiration: Alex Zanardis ungewöhnliche und einzigartige Karriere


                <strong>Ikone und Inspiration: Alex Zanardis ungewöhnliche Karriere</strong><br>
                Alex Zanardi ist ein Kämpfer, ein Vorbild, eine Ikone. Nach seinem schweren Unfall mit dem Handbike bangt die Sportwelt mit dem Italiener, der sich in einem inzwischen stabilen, aber immer noch ernsten Zustand befindet. Doch Zanardis Karriere und Eigenschaften machen Mut. ran.de schaut auf eine ungewöhnliche und inspirierende Laufbahn.
Ikone und Inspiration: Alex Zanardis ungewöhnliche Karriere
Alex Zanardi ist ein Kämpfer, ein Vorbild, eine Ikone. Nach seinem schweren Unfall mit dem Handbike bangt die Sportwelt mit dem Italiener, der sich in einem inzwischen stabilen, aber immer noch ernsten Zustand befindet. Doch Zanardis Karriere und Eigenschaften machen Mut. ran.de schaut auf eine ungewöhnliche und inspirierende Laufbahn.
© Imago/BMW

                <strong>Debüt in der Formel 3000</strong><br>
                Seine Karriere nimmt 1991 langsam an Fahrt auf, als er sein Debüt in der Formel 3000 feiert. Erst kurz vor dem Ziel wird er von Christian Fittipaldi in der Gesamtwertung abgefangen und wird Vizemeister. Im selben Jahr kommt er auch zu seinem Debüt in der Formel 1, insgesamt darf er in drei Rennen für Jordan ran. In dem Auto, in dem übrigens Michael Schumacher im gleichen Jahr sein Debüt feierte.
Debüt in der Formel 3000
Seine Karriere nimmt 1991 langsam an Fahrt auf, als er sein Debüt in der Formel 3000 feiert. Erst kurz vor dem Ziel wird er von Christian Fittipaldi in der Gesamtwertung abgefangen und wird Vizemeister. Im selben Jahr kommt er auch zu seinem Debüt in der Formel 1, insgesamt darf er in drei Rennen für Jordan ran. In dem Auto, in dem übrigens Michael Schumacher im gleichen Jahr sein Debüt feierte.
© imago images / Motorsport Images

                <strong>Schwerer Crash in Spa</strong><br>
                Durchstarten kann der Italiener aber nicht wirklich, 1992 findet er kein Stammcockpit, 1993 stoppt ihn ein schwerer Crash in Spa, nachdem er bei Lotus einen Vertrag für die komplette Saison erhalten hatte. Sein Comeback feiert er erst 1994, doch auch hier bleibt er im Lotus glücklos und auch punktlos. Lotus muss Konkurs anmelden, Zanardi ist erst einmal raus.
Schwerer Crash in Spa
Durchstarten kann der Italiener aber nicht wirklich, 1992 findet er kein Stammcockpit, 1993 stoppt ihn ein schwerer Crash in Spa, nachdem er bei Lotus einen Vertrag für die komplette Saison erhalten hatte. Sein Comeback feiert er erst 1994, doch auch hier bleibt er im Lotus glücklos und auch punktlos. Lotus muss Konkurs anmelden, Zanardi ist erst einmal raus.
© imago images / Motorsport Images

                <strong>Triumph in der IndyCar-Serie</strong><br>
                In die Erfolgsspur findet er ab 1996 in den USA, wo er in der IndyCar-Serie (damals CART) anheuerte. Zanardi wurde 1996 Rookie des Jahres und gewann 1997 und 1998 den Titel. Der Triumph im zwejten Jahr gelang mit sieben Siegen und 285:169 Punkten vor seinem Teamkollege Jimmy Vasser besonders deutlich.
Triumph in der IndyCar-Serie
In die Erfolgsspur findet er ab 1996 in den USA, wo er in der IndyCar-Serie (damals CART) anheuerte. Zanardi wurde 1996 Rookie des Jahres und gewann 1997 und 1998 den Titel. Der Triumph im zwejten Jahr gelang mit sieben Siegen und 285:169 Punkten vor seinem Teamkollege Jimmy Vasser besonders deutlich.
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                <strong>Ein unvergessenes Überholmanöver</strong><br>
                Was aus der Zeit auch bleibt, ist das Überholmanöver "The Pass". Ein nahezu unmögliches Manöver in der legendären "Corkscrew-Kurve" in Laguna Seca. Zanardi flog buchstäblich von der Strecke, um Bryan Herta zu überholen - in der letzten Runde, zum Sieg, seinem dritten in jenem Jahr.
Ein unvergessenes Überholmanöver
Was aus der Zeit auch bleibt, ist das Überholmanöver "The Pass". Ein nahezu unmögliches Manöver in der legendären "Corkscrew-Kurve" in Laguna Seca. Zanardi flog buchstäblich von der Strecke, um Bryan Herta zu überholen - in der letzten Runde, zum Sieg, seinem dritten in jenem Jahr.
© imago images / Motorsport Images

                <strong>F1-Comeback wird zur Farce</strong><br>
                Die Rückkehr in die Formel 1 im Jahr 1999 wird zur Farce, Zanardi heuert zwar für drei Jahre bei Williams an, auch, weil er, wie er selbst sagte, noch eine Rechnung zu begleichen hatte. Die ging aber nicht auf, er bleibt als Teamkollege von Ralf Schumacher ohne Punkte und zieht sich sowohl aus der Formel 1 als auch vorübergehend aus dem Motorsport zurück. 41 Formel-1-Rennen hat er insgesamt absolviert, zu Buche steht ein einziger WM-Punkt.
F1-Comeback wird zur Farce
Die Rückkehr in die Formel 1 im Jahr 1999 wird zur Farce, Zanardi heuert zwar für drei Jahre bei Williams an, auch, weil er, wie er selbst sagte, noch eine Rechnung zu begleichen hatte. Die ging aber nicht auf, er bleibt als Teamkollege von Ralf Schumacher ohne Punkte und zieht sich sowohl aus der Formel 1 als auch vorübergehend aus dem Motorsport zurück. 41 Formel-1-Rennen hat er insgesamt absolviert, zu Buche steht ein einziger WM-Punkt.
© imago images/Motorsport Images

                <strong>Schicksalsjahr 2001</strong><br>
                2001 wird zu seinem Schicksalsjahr. Er kehrt in die USA zurück, nachdem ihn Mo Nunn überredet, es wieder in der CART-Serie zu versuchen. Es läuft zunächst schwierig, ehe er am Lausitzring mal wieder ein Rennen anführt. Was dann passiert, verändert sein Leben für immer: Beim Crash mit Alex Tagliani wird er mit 320 km/h getroffen, nachdem er bei der Boxenausfahrt die Kontrolle über seinen Wagen verliert. Der Wagen wird in zwei teile gerissen, siebenmal muss Zanardi wiederbelebt werden. Den Kampf gewinnt er, seine beiden Beine verliert er jedoch.
Schicksalsjahr 2001
2001 wird zu seinem Schicksalsjahr. Er kehrt in die USA zurück, nachdem ihn Mo Nunn überredet, es wieder in der CART-Serie zu versuchen. Es läuft zunächst schwierig, ehe er am Lausitzring mal wieder ein Rennen anführt. Was dann passiert, verändert sein Leben für immer: Beim Crash mit Alex Tagliani wird er mit 320 km/h getroffen, nachdem er bei der Boxenausfahrt die Kontrolle über seinen Wagen verliert. Der Wagen wird in zwei teile gerissen, siebenmal muss Zanardi wiederbelebt werden. Den Kampf gewinnt er, seine beiden Beine verliert er jedoch.
© imago images/STAR-MEDIA

                <strong>Unbeugsamer Lebensmut</strong><br>
                Seinen Kampfgeist, seinen Lebensmut zweifelt er allerdings keine Sekunde lang an. Sein Leben nennt er trotz des Schicksalsschlags stets privilegiert. Er nimmt es als Geschenk, dass sich sein Leben ändert, er es aber fortführen kann. Er schaut nach vorne, nicht zurück. Konzentriert sich auf das, was kommt, anstatt dem nachzutrauern, was war. "Egal, was im Leben passiert: Du kannst immer neu starten und deine Vorteile daraus ziehen, was passiert ist, das als Möglichkeit sehen. Wie bei mir, denn ich mache all diese Dinge wegen dem, was passiert ist. Sonst hätte ich das alles nie gemacht, wie die Paralympics", sagt der Italiener einmal - und betont, er sei gar nicht so speziell. Er sei sehr dankbar, dass er so gesehen werde. Aber: "Ich habe viele Menschen getroffen, die noch stärker sind als ich. Ich verdiene die ganze Aufmerksamkeit eigentlich gar nicht."
Unbeugsamer Lebensmut
Seinen Kampfgeist, seinen Lebensmut zweifelt er allerdings keine Sekunde lang an. Sein Leben nennt er trotz des Schicksalsschlags stets privilegiert. Er nimmt es als Geschenk, dass sich sein Leben ändert, er es aber fortführen kann. Er schaut nach vorne, nicht zurück. Konzentriert sich auf das, was kommt, anstatt dem nachzutrauern, was war. "Egal, was im Leben passiert: Du kannst immer neu starten und deine Vorteile daraus ziehen, was passiert ist, das als Möglichkeit sehen. Wie bei mir, denn ich mache all diese Dinge wegen dem, was passiert ist. Sonst hätte ich das alles nie gemacht, wie die Paralympics", sagt der Italiener einmal - und betont, er sei gar nicht so speziell. Er sei sehr dankbar, dass er so gesehen werde. Aber: "Ich habe viele Menschen getroffen, die noch stärker sind als ich. Ich verdiene die ganze Aufmerksamkeit eigentlich gar nicht."
© imago images/STAR-MEDIA

                <strong>Das Rennen fährt er zu Ende</strong><br>
                2003 wird es emotional und tränenreich bei allen Beteiligten, als er auf dem Lausitzring vor dem Rennen seine 13 Runden von 2001 beendet, seinen Sieg einfährt.
Das Rennen fährt er zu Ende
2003 wird es emotional und tränenreich bei allen Beteiligten, als er auf dem Lausitzring vor dem Rennen seine 13 Runden von 2001 beendet, seinen Sieg einfährt.
© imago images/Motorsport Images

                <strong>Vorläufiger Rücktritt</strong><br>
                Nach seiner Genesung kehrt er in den Motorsport zurück, für BMW nimmt er an der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) teil. 2006 kehrt er zudem in einen Formel-1-Renner zurück, in Valencia dreht er 30 Runden in einem BMW-Sauber. 2009 tritt er zunächst zurück.
Vorläufiger Rücktritt
Nach seiner Genesung kehrt er in den Motorsport zurück, für BMW nimmt er an der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) teil. 2006 kehrt er zudem in einen Formel-1-Renner zurück, in Valencia dreht er 30 Runden in einem BMW-Sauber. 2009 tritt er zunächst zurück.
© imago images/Motorsport Images

                <strong>"Der Witz des Tages"</strong><br>
                2014 kehrt er in den Motorsport zurück, in auf seine Bedürfnisse zugeschnittenen Autos nimmt er an diversen Rennen teil, zum Beispiel in der Blancpain GT Series, beim 24-Stunden-Rennen in Spa, in Daytona oder auch in der DTM. Da sogar zwei Mal: 2018 in Misano und 2019 beim Dream Race in Fuji. In Misano wird er bei einem chaotischen Regenrennen sensationell Fünfter. "Der Witz des Tages", kommentiert er trocken.
"Der Witz des Tages"
2014 kehrt er in den Motorsport zurück, in auf seine Bedürfnisse zugeschnittenen Autos nimmt er an diversen Rennen teil, zum Beispiel in der Blancpain GT Series, beim 24-Stunden-Rennen in Spa, in Daytona oder auch in der DTM. Da sogar zwei Mal: 2018 in Misano und 2019 beim Dream Race in Fuji. In Misano wird er bei einem chaotischen Regenrennen sensationell Fünfter. "Der Witz des Tages", kommentiert er trocken.
© imago/HochZwei

                <strong>Karriere als Handbike-Fahrer</strong><br>
                Außerdem startet er 2007 eine Karriere als Handbike-Fahrer. Und da der Italiener nie halbe Sachen macht, ist er auch dort erfolgreich. Bei den Paralympischen Spielen 2012 in London gewinnt er zweimal Gold und einmal Silber, 2016 in Rio de Janeiro kann er diese Ausbeute wiederholen. Außerdem ist er sechsmaliger Weltmeister. 2014 nimmt er zudem am Ironman in Hawaii teil.
Karriere als Handbike-Fahrer
Außerdem startet er 2007 eine Karriere als Handbike-Fahrer. Und da der Italiener nie halbe Sachen macht, ist er auch dort erfolgreich. Bei den Paralympischen Spielen 2012 in London gewinnt er zweimal Gold und einmal Silber, 2016 in Rio de Janeiro kann er diese Ausbeute wiederholen. Außerdem ist er sechsmaliger Weltmeister. 2014 nimmt er zudem am Ironman in Hawaii teil.
© imago sportfotodienst

                <strong>Ein Kämpfer</strong><br>
                Wer Zanardi kennenlernt, ist schnell beeindruckt vom Feuer des Italieners, vom Charme, aber auch vom Witz. Denn er kann hervorragend über sich selbst lachen. Ein Beispiel: Es gab mal eine grenzwertige Karikatur in Italien. Sie zeigte vier Bilder. Ein Mädchen am Strand (weibliche Beine, Sand, Meer), einen Mann am Strand (ähnliches Bild, aber ein Foto mit den behaarten Beinen eines Mannes) und Zanardi am Meer (nur Sand und Meer). "Ein Freund hat mich gefragt - nervt dich dieser Mist im Internet nicht? Nein, ich muss doch selber darüber lachen. Ich finde, es schmeichelt mir sogar in einer gewissen Art und Weise, denn der Witz unterstellt ja, dass die Menschen wissen, wer Zanardi ist. Es stört mich höchstens, dass ich auf dem Foto nicht mal einen Liegestuhl unter den Hintern bekommen habe und meine Yacht nicht zu sehen ist, die etwas realistischer wäre." Dazu stellt er einen lachenden Smiley. Der 53-Jährige ist ein beeindruckender Optimist, ein Kämpfer. Eigenschaften, die bei seinem zweiten großen Kampf Mut machen.
Ein Kämpfer
Wer Zanardi kennenlernt, ist schnell beeindruckt vom Feuer des Italieners, vom Charme, aber auch vom Witz. Denn er kann hervorragend über sich selbst lachen. Ein Beispiel: Es gab mal eine grenzwertige Karikatur in Italien. Sie zeigte vier Bilder. Ein Mädchen am Strand (weibliche Beine, Sand, Meer), einen Mann am Strand (ähnliches Bild, aber ein Foto mit den behaarten Beinen eines Mannes) und Zanardi am Meer (nur Sand und Meer). "Ein Freund hat mich gefragt - nervt dich dieser Mist im Internet nicht? Nein, ich muss doch selber darüber lachen. Ich finde, es schmeichelt mir sogar in einer gewissen Art und Weise, denn der Witz unterstellt ja, dass die Menschen wissen, wer Zanardi ist. Es stört mich höchstens, dass ich auf dem Foto nicht mal einen Liegestuhl unter den Hintern bekommen habe und meine Yacht nicht zu sehen ist, die etwas realistischer wäre." Dazu stellt er einen lachenden Smiley. Der 53-Jährige ist ein beeindruckender Optimist, ein Kämpfer. Eigenschaften, die bei seinem zweiten großen Kampf Mut machen.
© imago images/Independent Photo Agency Int.

                <strong>Ikone und Inspiration: Alex Zanardis ungewöhnliche Karriere</strong><br>
                Alex Zanardi ist ein Kämpfer, ein Vorbild, eine Ikone. Nach seinem schweren Unfall mit dem Handbike bangt die Sportwelt mit dem Italiener, der sich in einem inzwischen stabilen, aber immer noch ernsten Zustand befindet. Doch Zanardis Karriere und Eigenschaften machen Mut. ran.de schaut auf eine ungewöhnliche und inspirierende Laufbahn.

                <strong>Debüt in der Formel 3000</strong><br>
                Seine Karriere nimmt 1991 langsam an Fahrt auf, als er sein Debüt in der Formel 3000 feiert. Erst kurz vor dem Ziel wird er von Christian Fittipaldi in der Gesamtwertung abgefangen und wird Vizemeister. Im selben Jahr kommt er auch zu seinem Debüt in der Formel 1, insgesamt darf er in drei Rennen für Jordan ran. In dem Auto, in dem übrigens Michael Schumacher im gleichen Jahr sein Debüt feierte.

                <strong>Schwerer Crash in Spa</strong><br>
                Durchstarten kann der Italiener aber nicht wirklich, 1992 findet er kein Stammcockpit, 1993 stoppt ihn ein schwerer Crash in Spa, nachdem er bei Lotus einen Vertrag für die komplette Saison erhalten hatte. Sein Comeback feiert er erst 1994, doch auch hier bleibt er im Lotus glücklos und auch punktlos. Lotus muss Konkurs anmelden, Zanardi ist erst einmal raus.

                <strong>Triumph in der IndyCar-Serie</strong><br>
                In die Erfolgsspur findet er ab 1996 in den USA, wo er in der IndyCar-Serie (damals CART) anheuerte. Zanardi wurde 1996 Rookie des Jahres und gewann 1997 und 1998 den Titel. Der Triumph im zwejten Jahr gelang mit sieben Siegen und 285:169 Punkten vor seinem Teamkollege Jimmy Vasser besonders deutlich.

                <strong>Ein unvergessenes Überholmanöver</strong><br>
                Was aus der Zeit auch bleibt, ist das Überholmanöver "The Pass". Ein nahezu unmögliches Manöver in der legendären "Corkscrew-Kurve" in Laguna Seca. Zanardi flog buchstäblich von der Strecke, um Bryan Herta zu überholen - in der letzten Runde, zum Sieg, seinem dritten in jenem Jahr.

                <strong>F1-Comeback wird zur Farce</strong><br>
                Die Rückkehr in die Formel 1 im Jahr 1999 wird zur Farce, Zanardi heuert zwar für drei Jahre bei Williams an, auch, weil er, wie er selbst sagte, noch eine Rechnung zu begleichen hatte. Die ging aber nicht auf, er bleibt als Teamkollege von Ralf Schumacher ohne Punkte und zieht sich sowohl aus der Formel 1 als auch vorübergehend aus dem Motorsport zurück. 41 Formel-1-Rennen hat er insgesamt absolviert, zu Buche steht ein einziger WM-Punkt.

                <strong>Schicksalsjahr 2001</strong><br>
                2001 wird zu seinem Schicksalsjahr. Er kehrt in die USA zurück, nachdem ihn Mo Nunn überredet, es wieder in der CART-Serie zu versuchen. Es läuft zunächst schwierig, ehe er am Lausitzring mal wieder ein Rennen anführt. Was dann passiert, verändert sein Leben für immer: Beim Crash mit Alex Tagliani wird er mit 320 km/h getroffen, nachdem er bei der Boxenausfahrt die Kontrolle über seinen Wagen verliert. Der Wagen wird in zwei teile gerissen, siebenmal muss Zanardi wiederbelebt werden. Den Kampf gewinnt er, seine beiden Beine verliert er jedoch.

                <strong>Unbeugsamer Lebensmut</strong><br>
                Seinen Kampfgeist, seinen Lebensmut zweifelt er allerdings keine Sekunde lang an. Sein Leben nennt er trotz des Schicksalsschlags stets privilegiert. Er nimmt es als Geschenk, dass sich sein Leben ändert, er es aber fortführen kann. Er schaut nach vorne, nicht zurück. Konzentriert sich auf das, was kommt, anstatt dem nachzutrauern, was war. "Egal, was im Leben passiert: Du kannst immer neu starten und deine Vorteile daraus ziehen, was passiert ist, das als Möglichkeit sehen. Wie bei mir, denn ich mache all diese Dinge wegen dem, was passiert ist. Sonst hätte ich das alles nie gemacht, wie die Paralympics", sagt der Italiener einmal - und betont, er sei gar nicht so speziell. Er sei sehr dankbar, dass er so gesehen werde. Aber: "Ich habe viele Menschen getroffen, die noch stärker sind als ich. Ich verdiene die ganze Aufmerksamkeit eigentlich gar nicht."

                <strong>Das Rennen fährt er zu Ende</strong><br>
                2003 wird es emotional und tränenreich bei allen Beteiligten, als er auf dem Lausitzring vor dem Rennen seine 13 Runden von 2001 beendet, seinen Sieg einfährt.

                <strong>Vorläufiger Rücktritt</strong><br>
                Nach seiner Genesung kehrt er in den Motorsport zurück, für BMW nimmt er an der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) teil. 2006 kehrt er zudem in einen Formel-1-Renner zurück, in Valencia dreht er 30 Runden in einem BMW-Sauber. 2009 tritt er zunächst zurück.

                <strong>"Der Witz des Tages"</strong><br>
                2014 kehrt er in den Motorsport zurück, in auf seine Bedürfnisse zugeschnittenen Autos nimmt er an diversen Rennen teil, zum Beispiel in der Blancpain GT Series, beim 24-Stunden-Rennen in Spa, in Daytona oder auch in der DTM. Da sogar zwei Mal: 2018 in Misano und 2019 beim Dream Race in Fuji. In Misano wird er bei einem chaotischen Regenrennen sensationell Fünfter. "Der Witz des Tages", kommentiert er trocken.

                <strong>Karriere als Handbike-Fahrer</strong><br>
                Außerdem startet er 2007 eine Karriere als Handbike-Fahrer. Und da der Italiener nie halbe Sachen macht, ist er auch dort erfolgreich. Bei den Paralympischen Spielen 2012 in London gewinnt er zweimal Gold und einmal Silber, 2016 in Rio de Janeiro kann er diese Ausbeute wiederholen. Außerdem ist er sechsmaliger Weltmeister. 2014 nimmt er zudem am Ironman in Hawaii teil.

                <strong>Ein Kämpfer</strong><br>
                Wer Zanardi kennenlernt, ist schnell beeindruckt vom Feuer des Italieners, vom Charme, aber auch vom Witz. Denn er kann hervorragend über sich selbst lachen. Ein Beispiel: Es gab mal eine grenzwertige Karikatur in Italien. Sie zeigte vier Bilder. Ein Mädchen am Strand (weibliche Beine, Sand, Meer), einen Mann am Strand (ähnliches Bild, aber ein Foto mit den behaarten Beinen eines Mannes) und Zanardi am Meer (nur Sand und Meer). "Ein Freund hat mich gefragt - nervt dich dieser Mist im Internet nicht? Nein, ich muss doch selber darüber lachen. Ich finde, es schmeichelt mir sogar in einer gewissen Art und Weise, denn der Witz unterstellt ja, dass die Menschen wissen, wer Zanardi ist. Es stört mich höchstens, dass ich auf dem Foto nicht mal einen Liegestuhl unter den Hintern bekommen habe und meine Yacht nicht zu sehen ist, die etwas realistischer wäre." Dazu stellt er einen lachenden Smiley. Der 53-Jährige ist ein beeindruckender Optimist, ein Kämpfer. Eigenschaften, die bei seinem zweiten großen Kampf Mut machen.

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