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Wann kommt der Deutsche zurück aufs Treppchen?

Sebastian Vettel und Aston Martin: Wenig Hoffnung auf Besserung

  • Aktualisiert: 16.11.2021
  • 21:54 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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Sebastian Vettel und Aston Martin erleben bislang eine schwierige Saison. Gerüchte um einen möglichen Abgang von Teamchef Otmar Szafnauer erschweren die Situation. Sicher scheint nur eines: Auch 2022 wird Aston Martin kein siegfähiges Auto haben.  

München - Sebastian Vettel hat in seiner ersten Saison bei Aston Martin gelernt, sich nicht allzu lange mit Misserfolgen zu beschäftigen. "Wir haben alles probiert", sagte er nach seinem 11. Platz beim Großen Preis von Brasilien. "Wir hatten heute Pech, aber es gibt immer eine nächste Woche."

Drei Rennen verbleiben, um einer insgesamt enttäuschenden Saison einen versöhnlichen Abschluss zu verleihen. Mit 42 Punkten steht er auf Platz 12 der Rangliste, 16 Punkte vor seinem kanadischen Teamkollegen Lance Stroll.

Der Lichtblick war der 2. Platz beim Großen Preis von Aserbaidschan. Selbige Position belegte er beim Großen Preis von Ungarn, ehe die Disqualifikation wegen fehlenden Sprits erfolgte.

Zuletzt verloren Vettel und Aston Martin den Anschluss. Nur in zwei der letzten sieben Rennen landete der Heppenheimer in den Top-10.

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Vettel ist beim Überholen die Nummer 2

Niemand kann ihm allerdings vorwerfen, er wäre nicht mehr motiviert. Im Verlaufe der Saison kam er auf 112 Überholmanöver. Dies ist der zweithöchste Wert nach Fernando Alonso, der 114 Mal zum Überholen ansetzte. 

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"Ich hatte dieses Jahr die Gelegenheit, das Team kennenzulernen und die Art und Weise, wie das Team arbeitet. Wir sind alle sehr gespannt, wo wir nächstes Jahr stehen werden", sagt Vettel, der auch im kommenden Jahr im dunkelgrünen Boliden unterwegs sein wird.  

Aston Martin zählt zu den vielen Teams, die große Hoffnungen in das Jahr 2022 setzen. Die Regeländerungen und die Budgetobergrenze könnten dann, so jedenfalls die Theorie, die Kräfteverhältnisse neu vermischen.

Doch ist Aston Martin überhaupt dazu in der Lage, im zweiten Jahr in der Formel 1 bereits regelmäßig vorne mitzumischen? Die vergangenen Wochen weckten eher den Eindruck, das junge Team sei von internen Schwierigkeiten geplagt.

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Gerüchte um Weggang von Teamchef Otmar Szafnauer

Hartnäckig hält sich das Gerücht, Teamchef Otmar Szafnauer würde vor dem Absprung stehen und könne zum Konkurrenz-Team Alpine wechseln.

Dies hatte er nun rund um den Großen Preis von Brasilien dementiert. Öffentlich teilte er mit, "dass es sich bei den Gerüchten um eine reine Medienspekulation handelt, die nicht auf Fakten beruht."

Dennoch bleibt der Eindruck bestehen, dass das Klima bei Aston Martin problematisch ist. "Sky"-Experte Ralf Schumacher führt dies unter anderem auf Lawrence Stroll zurück. Der Vater von Lance Stroll ist der Eigentümer des Teams.

"Als Lawrence Stroll das Team gekauft hat, hat er eine neue Bewegung mit reingebracht", erklärt Schumacher. Das Vorgängerteam Racing Point Force India war dafür bekannt, mit Innovationen und einem kleinen Budget erfolgreich zu sein.

Unter Stroll fand ein Umdenken statt. Große Investitionen wurden getätigt, unter anderem auch in neues Personal. Seit dem Einstieg von Stroll sollen rund 150 neue Mitarbeiter hinzugestoßen sein. All das führte bislang allerdings nicht zum Erfolg.

Ralf Schumacher über Aston Martin: "zu viel Unruhe"

In der Konstrukteurswertung steht Aston Martin auf Platz 7 – weit abgeschlagen von Alpine und AlphaTauri. Zum Vergleich: Vergangene Saison landete das Vorgängerteam Racing Point auf Platz 4. 

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"Ich habe immer gesagt: Über Nacht kann man aus einer Kuh keinen Tiger machen", sagt Ralf Schumacher. "Da ist einfach zu viel Unruhe. Das Team leistet nicht das, was es leisten soll."

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235 Millionen Dollar für eine neue Fabrik

Die Investitionen gehen trotzdem weiter. Erst im September fand der Spartenstich für die neue Fabrik statt. Nahe der Rennstrecke in Silverstone gelegen, soll diese 37.000 Quadratmeter groß sein und beispielsweise einen brandneuen Windkanal und einen Simulator beinhalten.

Die Fertigstellung ist für Anfang 2023 geplant und wird rund 235 Millionen Dollar verschlingen. Gut angelegtes Geld, glaubt Stroll: "Die Verbesserungen in Kommunikation, Ressourcenentwicklung und Design, die uns das neue Werk ermöglichen, sind eine Notwendigkeit."

In der derzeitigen Fabrik sei es nicht möglich gewesen, "so zu wachsen, wie ich mir das vorstelle." Die neue Heimat von Aston Martin soll auch bei der Rekrutierung weiterer qualifizierter Mitarbeiter helfen. Um vorne mitzumischen, brauche man laut Stroll "Geld, die besten Leute, die besten Werkzeuge und die besten Prozesse."  

Mit einem Fünfjahresplan zum WM-Titel

Die Frage ist nur: Wann wird sich das in Siege ummünzen?

Szafnauer gab rund um den Großen Preis von USA eine realistische Einschätzung: "Ich schätze, das wird noch nicht nächstes Jahr sein. Gut möglich, dass es im Jahr danach klappt." Das Team verfolge einen Fünfjahresplan, der schlussendlich im WM-Titel münden soll. 

  

Kaum vorstellbar, dass Vettel mit seinen nun 34 Jahren dann noch dem Team angehören wird. Bereits jetzt weckt er den Eindruck, dass ihm die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz (Stichwort: Bienenhotel) wichtiger sind als die sportliche Zukunft.

Möglicherweise ist es ihm nur dadurch möglich, sich nicht allzu lange mit Misserfolgen zu beschäftigen.

Oliver Jensen

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