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Wenn sich Klub und Spieler vorzeitig trennen

Antonio Brown und Odell Beckham jr. als prominente Beispiele - was ist der "Dead Cap"?

  • Aktualisiert: 24.03.2019
  • 18:39 Uhr
  • ran.de
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© Getty Images

Der Begriff "Dead Cap" ist nach den Mega-Trades von Antonio Brown und Odell Beckham jr. in aller Munde. Doch was steckt dahinter? ran.de erklärt, warum abgewanderte Profis den Salary Cap belasten.

München - Die NFL steht für spektakulären Sport, große Stars auf dem Rasen und begeisterungsfähige Fans auf den Rängen. Aber natürlich ist die profitabelste Liga der Welt auch ein gigantisches Wirtschaftskonstrukt. Nichts geschieht ohne finanziellen Hintergedanken.

It's all about the money! Umso ärgerlicher, wenn sich Klubs mit so genanntem "Dead Money" herumschlagen müssen. Auch bekannt als "Dead Cap". Doch was steckt hinter diesem in der NFL so geläufigen Begriff? ran.de klärt auf - auch anhand aktueller Beispiele.

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Signing Bonus wird mit Unterschrift fällig

Bei Abschluss eines Deals zwischen Spieler und Klub werden neben dem Jahresgehalt auch diverse Boni festgeschrieben. Besonders interessant ist hier der Signing Bonus - also die Summe, die mit der Vertragsunterschrift sofort fällig wird. Zu vergleichen mit dem Handgeld im Fußball.

Obwohl der Betrag in der Regel also umgehend ausgezahlt wird, belastet er den Salary Cap nur anteilig. Genauer gesagt: Der Signing Bonus wird im Bezug auf die für Spielergehälter zur Verfügung stehende Summe durch die Anzahl der Vertragsjahre - höchstens aber fünf - geteilt.

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"Dead Cap" kommt bei vorzeitiger Trennung zum Zuge

Bei einem Kontrakt über fünf Saisons und einem Signing Bonus von 30 Millionen US-Dollar, würden also in jedem Jahr sechs Millionen US-Dollar für den Salary Cap angerechnet.

Zum Problem wird dieses Vorgehen, wenn Profi und Klub vor Vertragsende getrennte Wege gehen - sei es wegen eines Trades, einer Entlassung oder des vorzeitigen Karriereendes. Dann verbleibt eben eine Summe ausgezahlten Gehalts, die sich noch nicht im Salary Cap widergespiegelt hat. Der "Dead Cap".

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Offener Betrag kann auf zwei Jahre verteilt werden

In diesem Fall bleiben der Franchise zwei Möglichkeiten: Entweder belastet die noch offene Summe den Salary Cap in einem Schwung oder - bei einer Entlassung nach dem offiziellen Start des Ligajahrs am 1. Juni - erneut nur anteilig nach Vertragslänge und der restliche Betrag fällt auf das folgende Jahr.

In der Offseason 2019 gab es bereits zwei prominente Beispiele, bei denen den abgebenden Klubs der "Dead Cap" richtig wehtun kann. Die Sprache ist von den Pittsburgh Steelers, die Antonio Brown zu den Oakland Raiders schickten, und den New York Giants, die Odell Beckham jr. in Richtung Cleveland Browns verabschiedeten.

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Browns Fall ist wegen Bell komplizierter

Das Beispiel Brown: Bei der Vertragsunterschrift über fünf Jahre wurde 2017 ein Signing Bonus von 19 Millionen US-Dollar vereinbart - also 3,8 Millionen pro Saison für den Salary Cap. Davon sind nun noch 11,4 Millionen US-Dollar offen.

Doch zum Leid der Steelers wurde der Brown-Vertrag im vergangenen Jahr noch umstrukturiert, damit der Klub den Franchise Tag für Le'Veon Bell ziehen konnte. So wurden zusätzliche 12,96 Millionen US-Dollar an offenem Basisgehalt respektive Roster Bonus in Signing Bonus umgewandelt. Auf vier Jahre verteilt sind das 3,24 Millionen pro Saison. Da noch drei Vertragsjahre übrig bleiben, müssen also noch 9,72 Millionen angerechnet werden.

Damit beträgt das "Dead Cap" im Fall "AB" für die Steelers 21,12 Millionen US-Dollar (11,4 Millionen plus 9,72 Millionen).

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Bei "OBJ" ist die Sache einfacher

Das Beispiel Beckham jr.: Hier ist die Sache deutlich einfacher. Im 2018 vereinbarten Vertrag über fünf Jahre wurden 20 Millionen US-Dollar als Signing Bonus deklariert - das macht vier Millionen pro Saison.

Da die Liaison nur eine weitere Spielzeit anhielt, verbleibt im Fall "OBJ" ein "Dead Cap" von 16 Millionen US-Dollar für die Giants (vier mal vier Millionen).

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