Quarterback bekommt keinen Vertrag mehr
Colin Kaepernick reicht Beschwerde gegen NFL-Teambesitzer ein
- Aktualisiert: 16.10.2017
- 11:36 Uhr
- SID
Colin Kaepernick fühlt sich von den Teambesitzern der NFL systematisch ausgegrenzt und hat rechtliche Schritte eingeleitet. Zugleich könnte sich für ihn eine neue Chance ergeben.
New York - Der vertragslose Quarterback Colin Kaepernick fühlt sich von den Teambesitzern der US-Football-Profiliga NFL systematisch ausgegrenzt und hat rechtliche Schritte eingeleitet. Dies teilte sein Star-Anwalt Mark Geragos mit. Demnach hätten die Eigentümer gegen Bestimmungen des Tarifvertrags verstoßen, insbesondere gegen eine Klausel, die es den Teams verbietet, bezüglich des Beschäftigungsstatus eines Spielers gemeinsam zu handeln.
"Wir können bestätigen, dass wir im Namen von Colin Kaepernick eine Beschwerde eingereicht haben", wird Geragos in einer Erklärung zitiert: "Wenn die NFL, wie auch alle professionellen Sportligen, eine Meritokratie bleiben will, dann sollten friedliche politische Proteste - welche die Besitzer selbst vor Wochen mit großem Theater imitiert haben - nicht bestraft werden."
Erinnerungen "an dunkelste Tage unserer Nation"
Konkret attackierte Geragos auch den umstrittenen US-Präsidenten Donald Trump: "Sportlern sollte die Beschäftigung nicht verweigert werden auf der Basis von parteiischen politischen Provokationen durch die Exekutive unserer Regierung. Ein solcher Präzedenzfall bedroht alle patriotischen Amerikaner und erinnert an die dunkelsten Tage unserer Nation."
Trump hatte in den vergangenen Wochen mit seinen Tweets und Äußerungen die Proteste in der NFL, die Kaepernick im Vorjahr in Gang gesetzt hatte, weiter verschärft. Die Spielergewerkschaft NFLPA veröffentlichte als Reaktion auf Kaepernicks Beschwerde ein Statement, in dem sie dem Spieler ihre Unterstützung anbietet.
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"Kap" seit März ohne Vertrag
Kaepernick wurde im März von den San Francisco 49ers nach sechs Jahren aus dem Vertrag entlassen. Obwohl zahlreiche NFL-Klubs Verletzungssorgen auf der Position des Quarterbacks haben, ist der einstige Star weiter auf Klub-Suche.
Die Verletzung von Aaron Rodgers, der sich im Spiel seiner Green Bay Packers gegen die Minnesota Vikings das Schlüsselbein gebrochen hat, könnte "Kap" eine neue Perspektive eröffnen. Peter King von "Sports Illustrated" empfiehlt den Verantwortlichen der Franchise, den 29-Jährigen zu kontaktieren.
Kaepernick als Backup für Hundley?
Da die Packers, die einzige Franchise der NFL ohne Teambesitzer, am übernächsten Wochenende spielfrei sind, könne Kaepernick das Playbook schnell verinnerlichen. Zuvor müsste er sich als Backup hinter Brett Hundley anstellen.
Der bisherige Rodgers-Ersatz dürfte in Week 7 erstmals als Starter auf dem Platz stehen. Doch für den weiteren Verlauf sollten die Packers auf einen Quarterback setzen, dem sie vertrauen, "denn der Rest des Teams hat Playoff-Potenzial".
Wird Rodgers' Pech also zu Kaepernicks Glück?
sid, ran.de
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