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Denver Broncos: Russell Wilson am Tiefpunkt seiner Karriere

  • Aktualisiert: 26.12.2022
  • 16:28 Uhr
  • ran.de/Tim Rausch
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© 2022 Getty Images

Quarterback Russell Wilson und die Denver Broncos mussten am 16. Spieltag die nächste Pleite über sich ergehen lassen. Die Los Angeles Rams überrollten Denver mit 51:14 und stürzten Wilson und die Broncos noch tiefer in die Krise. 

Sonntag, 26. Dezember, 22:30 Uhr MEZ: Die Los Angeles Rams laden am 16. Spieltag zum Krisengipfel gegen die Denver Broncos ein. Beide Teams haben sich schon länger aus dem Playoff-Rennen verabschiedet.

In diesen Partien geht es meist darum, sich gut zu verkaufen, den metaphorischen Karren aus dem Dreck und einigermaßen sauber übers Ziel zu ziehen, Optimismus für die kommende Saison zu stiften. 

Und die Rams folgten dem Skript, legten 51 Punkte auf und zeigten sich offensiv die wohl beste Saisonleistung. Und die Broncos? Sie erschienen nie zum Krisengipfel. Stattdessen setzten Quarterback Russell Wilson und das Team die Talfahrt fort. 

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Russell Wilson selbstkritisch nach Niederlage

14 Punkte erzielten die Broncos und bleiben damit die schwächste Offensive der Liga. Die Rams, die phasenweise in dieser Saison defensiv ausgehebelt wurden, hielten Wilson und die Broncos in Schach. 

Abseits des Rasens kochten die Gemüter über. Während der Partie gerieten die Offensive Liner und Backup-QB Brett Rypien aneinander, nachdem Letzterer angeblich versucht hat, Wilson in Schutz zu nehmen. Nach dem Match prügelte sich Defensive End Randy Gregory mit einem Offensive Liner der Rams. 

"Wir sind alle frustriert. Wir haben den Hintern versohlt bekommen, das war inakzeptabel. Ich habe das Team im Stich gelassen", sagte Wilson nach dem Spiel. Der als Heilsbringer angepriesene Quarterback zeigte bisher nur selten die Fähigkeiten, die ihn bei den Seattle Seahawks zu einem der besten Quarterbacks der Liga machten, der Auftritt bei den Rams war stattdessen ein weiterer Tiefpunkt. 

Gegen die Rams brachte er knapp über die Hälfte seiner Pässe für 214 Yards und einen Touchdown an. Drei Interceptions gingen auf sein Konto. Und natürlich kann angeführt werden, dass die Offensive Line und Wide Receiver der Broncos Verletzungssorgen über die Saison hatten, dass Head Coach Nathaniel Hackett nicht immer die richtigen Spielzüge auswählt und dass Wilson selbst seit Monaten unter immensem Druck durch Fans und Medien steht.

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Russell Wilson: "Unverzeihliche Fehler"

Aber Wilson selbst unterlaufen zu viele Fehler. Untypische Fehler. "Unverzeihliche Fehler", wie er selbst nach dem Spiel sagt. Mal übersieht er Anspielstationen, mal wirft er Bälle in geschlossene Passfenster, mal verfehlt er schlicht seine Passempfänger. 

Mr. Unlimited, wie er sich hin und wieder selbst in der Vergangenheit nannte, kriegt diese Saison klar seine Grenzen aufgezeigt. Knapp über 3.000 Passing Yards, 60 Prozent Completion Percentage, zwölf Touchdowns und neun Interceptions gehen auf sein Konto. 

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  • 26.12.2022
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Statistiken, die schon den ein oder anderen Quarterback den Starter-Posten gekostet hätten. 

Denver Broncos und der Wilson-Trade

Doch ganz so leicht ist es für die Denver Broncos nicht: Denn das Team aus Colorado ließ sich Wilson eine Menge an Budget kosten. Für den Quarterback und einen Viertrunden-Pick erhielten die Seattle Seahawks den Erst- und Zweitrunden-Pick der Broncos im Jahr 2022 und 2023 (die Seahawks wählten Charles Cross und Boye Mafe mit den 2022er-Picks), einen Fünftrunden-Pick 2022 (nach einem weiteren Trade wählten sie Defensive End Tyreke Smith und Wide Receiver Dareke Young), Quarterback Drew Lock, Tight End Noah Fant und Defensive Tackle Shelby Harris. 

Die Broncos statteten Wilson in der vergangenen Offseason mit einem Fünfjahres-Vertrag aus, der ihm bis zu 243 Millionen US-Dollar in die Kassen spülen kann. Konkret bedeutet das: Die Broncos haben durch den Trade kaum Spielraum im kommenden NFL Draft und zu viel Gehaltsbudget in Wilson investiert, um ihn problemlos nach der Saison entlassen zu können.  

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Denn bei einer Entlassung nach dieser Spielzeit würden die Broncos einen Dead-Cap-Hit von über 107 Millionen US-Dollar allein in der Saison 2023/24 schlucken müssen - ein finanzieller Alptraum, der jegliche Wettbewerbsfähigkeit in der kommenden Saison zu einem Ding der Unmöglichkeit machen würde. 

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Russell Wilson: Wie geht es weiter? 

Ein realistischeres, wenn auch ebenfalls finanziell schmerzhaftes Szenario, wäre eine Entlassung von Wilson nach der Saison 2023/24. Aber auch in diesem Falle müssten die Broncos über die nächsten Jahre einen Dead-Cap-Hit von knapp 150 Millionen US-Dollar mitschleppen.

Im Idealfall findet Wilson irgendwie wieder zu alter Form, vielleicht mit einem neuen Head Coach. Denn auch der Stuhl von Nathaniel Hackett wackelt seit Monaten gehörig. 

Sollte sich Wilsons Formtief allerdings als Normalform entpuppen, reiten die Broncos in den kommenden Jahren nirgendwo hin, außer ins sportliche Niemandsland.