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Verhandlungen mit Spielergewerkschaft laufen weiter

Entscheidung bis Sonntag: NFL diskutiert vollständige Aussetzung der Training Camps

  • Aktualisiert: 24.07.2020
  • 09:14 Uhr
  • ran.de / Daniel Kugler
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© 2013 Getty Images

Bis Sonntag soll eine Entscheidung zwischen der NFL und ihrer Spielergewerkschaft NFLPA über den Start der Training Camps fallen. Im schlimmsten Fall droht der komplette Shutdown und virtuelle Programme auf unbestimmte Zeit.

München/New York - Eigentlich sollte mit dem Beginn der kommenden Woche der Startschuss für den Auftakt der Training Camps in der NFL in der Vorbereitung auf die 101. Saison erfolgen. Rookies sind bereits in den Trainingsbetrieb gestartet.

Wenige Tage vor dem Start der gesamten Kader sind Liga und die Spielergewerkschaft NFLPA aber in einigen zentralen Punkten weiterhin ein großes Stück von einer Zusammenkunft entfernt. Nach Informationen des "NFL Network" solle nun auf Druck der Franchise-Eigentümer bis spätestens Sonntag eine Entscheidung fallen.

Komme es zu keiner Verständigung, wäre die komplette Absage der Training Camps die letzte Konsequenz. Die Spieler würden damit zwangsläufig weiter von den Trainingseinrichtungen der Franchises ferngehalten und das virtuelle Offseason-Programm auf unbestimmte Zeit fortgesetzt werden.

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NFLPA zweifelt an Training Camps

"Die Liga ist das Management. Sie haben das Exklusivrecht, genau wie jemand, der ein Gewerbe besitzt, darüber zu entscheiden, wann es öffnet, wann es schließt und wie unsere Öffnungszeiten sind", erklärte NFLPA-Exekutivdirektor DeMaurice Smith am Freitag bei einem Call mit den "Pro Football Writers of America":

"Das CBA (der Tarifvertrag der NFL, Anm. d. Red.) diktiert Löhne, Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen. Generell und ausdrücklich haben wir in diesem Fall Vorkehrungen getroffen, um in der Lage zu sein, die Pläne zur Reaktion auf ansteckende Krankheiten für die Teams zu bewilligen."

Und Smith macht seine Bedenken deutlich: "Daher besteht die Rolle der Gewerkschaft darin, sie in der Frage zur Rechenschaft zu ziehen, ob und inwieweit es sicher ist, jetzt die Training Camps zu eröffnen."

Doch nicht nur die Maßnahmen zur gesundheitlichen Sicherheit der Beteiligten ist weiterhin ein Brennpunkt der Verhandlungen.

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Die Gewerkschaft mahnt weiterhin die prognostizierten Einnahmenverluste in Höhe von mehreren Milliarden Dollar an, die sich über die Dauer des elfjährigen Tarifvertrags (CBA) verteilen werden.

Die Liga und deren Teambesitzer haben daraufhin vorgeschlagen, die Verluste in den Jahren 2020 und 2021 aufzufangen, was überstürzte Einsparungen zur Folge hätte, denen besonders teure Veteranen zum Opfer fallen würden. Die Spielergewerkschaft wiederum lehnt dies strikt ab.

In dieser späten Phase der Vorbereitung wäre die Umsetzung dieses Vorschlags allein schon schwer zu realisieren.

"Selbst eine Senkung des Salary Cap um 10 Millionen Dollar im Jahr 2020 wäre zum jetzigen Zeitpunkt 'zu viel'", erklärte ein nicht namentlich genannter General Manager gegenüber Tom Pelissero vom "NFL Network", der hinzufügte, dass "die Roster bereits weitgehend feststehen würden. Viele Teams würden sich bemühen, irgendwo Geld freizuschaufeln".

So steht die kommende Spielzeit weiterhin auf der Kippe, was entsprechend auch die Spieler schmerzlich miterleben und sich ganz ihre eigene Meinung bilden.

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Gurley rechnet nicht mit kompletter Saison

Auf Spielerseite stößt der Plan der Liga, die Saison 2020 wie geplant durchzuführen, aufgrund des nicht zufriedenstellenden Gesundheitskonzeptes und der weiterhin fortschreitenden Pandemie auf breite Skepsis.

"Man muss darauf vorbereitet sein, nicht zu spielen oder sich darauf einstellen, nur eine halbe Saison zu bestreiten", erklärte Falcons-Running-Back Todd Gurley am Donnerstag gegenüber "CBS":

"Wenn sie die Dinge nicht richtig machen, werden wir keine ganze Saison erleben. Hoffentlich läuft alles gut, aber ich wüsste nicht, wie. Die Dinge stehen im Moment einfach nicht zum Besten."

Während die Liga mit aller Macht versucht, die kommende Saison durchzudrücken, klingt es aus dem Spielerlager und von deren Vertretern fast nach keiner Durchführung der Spielzeit.

Daniel Kugler

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