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Kansas City Chiefs: Auch Mahomes trifft Schuld am Fehlstart

  • Aktualisiert: 11.10.2021
  • 15:53 Uhr
  • ran.de/Julian Huter
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© Getty
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Die Kansas City Chiefs haben nach den ersten fünf NFL-Spieltagen genau so viele Niederlagen kassiert wie in der kompletten Saison 2020. Die Heimpleite gegen die Buffalo Bills legt eklatante Schwächen offen. Auch Patrick Mahomes wirkt verunsichert und gibt sich selbstkritisch.

München - Andy Reid ist einer der erfolgreichsten und erfahrensten Coaches in der NFL. Dennoch wirkte der Chiefs-Head-Coach nach der klaren 20:38-Heimniederlage gegen die Buffalo Bills ratlos. Ja, sogar fast perplex.

"Ich habe das nicht kommen sehen", gab der Coach zu. Mit einer Bilanz von 2-3 hat der amtierende AFC-Champion bereits jetzt so viele Niederlagen kassiert wie in der kompletten vergangenen Saison - den Super Bowl mit eingerechnet. In der AFC West rangieren die Chiefs aktuell auf dem letzten Platz.

Die Gründe für den Fehlstart des hochgehandelten Titelanwärters sind zahlreich.

Auch Superstar-Quarterback Patrick Mahomes zeigte in den ersten fünf Partien Schwächen, die wir in dieser Form noch nicht von ihm gesehen haben. Mit 16 Touchdown-Pässen lieferte der 26-Jährige gewohntes Spektakel, allerdings hat er mit sechs Interceptions bereits genauso viele geworfen wie in der Spielzeit 2020. 

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Mahomes unterlaufen zu viele Turnover

Schon einige NFL-Quarterbacks sind durch ihren risikoreichen, teils waghalsigen Spielstil aufgefallen. Der Unterschied bei Mahomes: Bei ihm funktionieren diese Aktionen bzw. führen sie meist nicht zu Turnovern. Pässe, bei denen jeder Fan zuerst denkt "oh, nein", enden oft mit einem langen Touchdown.

Die Leichtigkeit mit der der MVP von 2018 aus Chaos positive Plays zauberte, ist ihm in dieser Spielzeit aber abhanden gekommen.

Turnover sind insbesondere gegen ein Top-Team wie die Bills kostspielig. Eine Interception im dritten Viertel wurde von Micah Hyde zum Touchdown zurückgetragen. Mahomes' Fumble im Schlussviertel war sinnbildlich für die aktuelle Mini-Krise des Spielmachers.

Bei einem routinierten Snap ließ Mahomes den Ball fallen, womöglich weil er schon nach einer tiefen Anspielstation Ausschau hielt. Die Bills sicherten den Fumble, die letzte Siegchance war dahin.

Gegen die Bills war seine Verunsicherung greifbar. Einfachste Pässe kamen teilweise zu ungenau oder waren zu kurz geworfen.

Mahomes: "Muss mein Spiel neu überdenken" 

Wurde der Shootingstar der vergangenen Jahre nach seinem Raketenstart jetzt doch von den Defense-Coaches der Liga entschlüsselt? Mahomes gibt sich selbstkritisch: "Es fängt bei mir an. Die Turnover-Differenz entscheidet in dieser Liga Spiele. Ich muss mein Spiel und meine Entscheidungen neu überdenken."

Dabei könnte der Superstar durchaus mildernde Umstände geltend machen. Nach dem verlorenen Super Bowl gegen die Tampa Bay Buccaneers investierten die Chiefs zwar viel Geld und Draft-Kapital in ihre Offensive Line, die komplett neu zusammengewürfelte Reihe muss sich aber auch erstmal finden.

Selbst Top-Linemen wie Joe Thuney und Orlando Brown brauchen etwas Zeit, damit die Abstimmung in dieser Positionsgruppe klappt. Thuney verletzte sich gegen die Bills zu allem Überfluss noch.

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Kansas City Chiefs: Verletzungen erschweren Bills-Spiel

Die Rushing-Statistiken gegen Buffalo wirken auf den ersten Blick solide: 23 Laufspielzüge, 120 Yards, macht im Schnitt 5,3 Yards pro Lauf. Allerdings steuerte Mahomes mit 61 Yards mehr als die Hälfte der Rushing Yards bei - auch weil Running Back Clyde Edwards-Helaire mit einer Knieverletzung früh ausfiel.

Es unterstreicht aber auch, dass Mahomes häufig dem gegnerischen Pass Rush entfliehen musste. Zum anderen fiel auf, dass er seinen Passempfänger nicht mehr vollends vertraut, Catches in engen Situationen zu vollenden.

Der Pick-Six ging auch auf das Konto von Tyreek Hill, der den Ball nicht festhalten konnte. Hill und Travis Kelce plagten sich laut Reid während des Spiels auch mit Verletzungen herum.

Chiefs-Defense erschreckend schwach

Die Chiefs müssten Mahomes aber gar nicht so oft Wunderdinge abverlangen, wenn die Defense sich nicht so erschreckend löchrig zeigen würde. Keinen Turnover erzwungen. Nicht mal einen Sack. Die sonst so starke Defensive Line um Frank Clark und Chris Jones wirkt seit Wochen seltsam zahnlos.

Dazu kommen mehrere Lapsus der Secondary. Beim 61-Yards-Touchdown von Stefon Diggs wurde Safety Daniel Sorensen von seinem Kollegen im Stich gelassen. In Single Coverage ist der pfeilschnelle Bills-Star kaum zu stoppen. Das sollte hinlänglich bekannt sein.

Hinzu kamen verpasste Tackles und unnötige Strafen - Fehler, die ein Top-Team wie die Bills gnadenlos bestraft. Insgesamt lassen die Chiefs im Schnitt 32,6 Punkte pro Spiel zu - letzter Platz in der NFL.

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Chiefs: Reid gelobt Besserung

"Ich glaube, die meisten ihrer explosiven Plays waren nur möglich, weil ein Receiver vollkommen frei übers Feld gerannt ist", sagte Tyrann Mathieu, Star-Safety der Chiefs: "Also werden wir das natürlich trainieren. Unsere Coaches werden uns da belehren."  

Letztendlich muss sich auch der allseits beliebte Head Coach Reid den Fehlstart ankreiden lassen. Weder Offense noch Defense können aktuell ihr volles Potenzial abrufen und machen sich gegenseitig das Leben schwer.

"Wir haben uns heute nicht gut präsentiert. Es ist meine Verantwortung, das zu beheben. Ich freue mich darauf, wenn Offense und Defense gemeinsam gut spielen, denn dann könnten wir ein richtig starkes Football Team sein", frohlockte der 63-Jährige.

Dem Duo Reid-Mahomes ist diese positive Wende absolut zuzutrauen. Aktuell sind die Chiefs aber nur auf dem Papier richtig stark.

Julian Huter 

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