Neue Missbrauchsvorwürfe gegen Washington Football Team: Auch Snyder beschuldigt

Washington/München - Im Missbrauchsskandal um das Washington Football Team gibt es nun neue Anschuldigungen, die auch Eigentümer Dan Snyder direkt betreffen.

In einem Bericht der "Washington Post" vom Mittwoch beschrieb eine ehemalige Cheerleaderin, wie Snyder sie im Jahr 2004 gemeinsam mit einer Freundin in ein Hotelzimmer eingeladen haben soll. 

Außerdem habe der ehemalige Radio-Kommentator der damaligen Redskins, Larry Michael, nicht-ausgestrahlte Cheerleader-Videos für Snyder aufbereitet. Dieser bestritt die Anschuldigungen vom Mittwoch bereits entschieden.

Snyder bestreitet Vorwürfe entschieden

"Ich möchte unmissverständlich klarstellen, dass dies nie passiert ist", sagte Snyder über die Beschuldigung der Hotelzimmer-Einladung. "Außerdem habe ich keine Kenntnis von den zehn Jahre alten Videos, auf die in der Geschichte verwiesen wird. Ich habe ihre Erstellung nicht angefordert und sie nie gesehen."

Bereits vor rund einem Monat veröffentliche die "Washington Post" einen Bericht über angeblichen sexuellen Missbrauch innerhalb der Franchise. 15 weibliche Angestellte des Washington-Football-Teams wurden dabei in einem Artikel zitiert. "Rücksichtslose sexuelle Belästigung und erniedrigende Kommentare" stünden an der Tagesordnung. In manchen Fällen seien "Mitarbeiter der Chefetagen" die Schuldigen, hieß es.

Kurz vor Bekanntwerden der Berichte legte Larry Michael seinen Job nieder. Alex Santos, verantwortlich für das Spielerpersonal, und dessen Stellvertreter Richard Mann II wurden umgehend entlassen.

Nach den neuesten Vorwürfen erklärte sich Snyder weiter: "Ich übernehme die volle Verantwortung für die Kultur in unserer Organisation. Ich habe begonnen, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um sicherzustellen, dass das Washington Football Team eine Organisation ist, die vielfältig, inklusiv und respektvoll gegenüber allen ist."

NFL-Commissioner: "Keinen Platz in der NFL"

Auch NFL-Commissioner Roger Goodell schaltete sich ein. "Wir verurteilen nachdrücklich das unprofessionelle, störende und abscheuliche Verhalten und die Arbeitsumgebung, von der im Bericht gesprochen wird, die völlig im Widerspruch zu unseren Standards stehen und keinen Platz in der NFL haben."

Die Untersuchung der Vorfälle durch das Washington Football Team würde demnach von einem Anwalt, den die Liga empfohlen habe, geleitet werden. Dieser sei dazu angehalten, die Verantwortlichen der NFL sofort zu informieren, sollten Mitarbeiter oder Beteiligte der Hauptstadt-Franchise der Ermittlung im Wege stehen. 

Am Mittwochabend meldete sich auch Jason Wright, der kürzlich zum Präsidenten des Teams ernannt wurde und beschrieb die Berichte als "schwer lesbar" und "belastend". Weiter betonte er: "Wir installieren jetzt eine neue Kultur. Wir werden schnell und entschlossen handeln. Unsere Reise beginnt jetzt."

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