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New Orleans Saints bauen die Zukunft: Das Ende der Cap-Katastrophe ist in Sicht
- Aktualisiert: 14.03.2021
- 22:58 Uhr
- ran.de / Andreas Reiners
Mit einem Minus von 100 Millionen Dollar sind die New Orleans Saints in die Offseason gestartet. Inzwischen ist in Sachen Cap Space Land in Sicht, doch das Team wird 2021 ohne Frage anders aussehen. Die Frage ist: Wie stark wird es sein?
München/New Orleans – Peter Zwegat wäre wohl ziemlich stolz auf so viel Einfallsreichtum.
Auf die Art und Weise, wie sich die New Orleans Saints mal wieder Millionen von Dollar jonglierend durch das Salary-Cap-Problem lavieren.
Deutschlands berühmtester Schuldnerberater würde aber auch warnend den Finger heben und auf seinem Flipchart mit besorgt-ernstem Gesicht aufzeigen, dass das Ganze im Grunde nur eine Milchmädchenrechnung ist. Das böse Erwachen - es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit.
Restrukturierungen und Entlassungen
Wobei: Schlaflose Nächte dürfte es bei den Saints schon länger geben. Die Hoffnung: General Manager Mickey Loomis macht vieles richtig.
Denn die NFL macht es möglich, und deshalb machen die Saints munter weiter mit Restrukturierungen und Entlassungen, um in Sachen Cap Space aus dem tiefroten in den grünen Bereich zu gelangen. Es wird dabei munter geschachert und geschoben, das Geld von der Gegenwart in die Zukunft verlegt, um aktuell flüssig zu bleiben.
Man muss dazu sagen: Das ist alles legal, alles clever, alles für den Super Bowl. Doch dem zweiten Triumph nach 2010 hechelt die Franchise trotz aller Trickserei immer noch hinterher. Jahrelang haben die Saints das Maximum ihrer finanziellen Möglichkeiten ausgereizt, alles mit dem Wissen, dass der Zahltag kommen wird, eher früher als später.
Die Saints haben zwar Übung darin, doch 2021 ist eine ganz besondere Herausforderung, denn der Salary Cap wurde nach Jahren erstmals gesenkt, von 198 auf 182,5 Millionen Dollar. Doch in Saints-Sphären war das auch nur eine Randnotiz, denn vor dem Start der Offseason betrug das Minus unfassbare 100 Millionen Dollar.
Da dürften die Umstrukturierungen der Verträge von Wide Receiver Michael Thomas, Safety Malcolm Jenkins, Guard Andrus Peat, Linebacker Demario Davis, Defensive End Cameron Jordan, Kicker Wil Lutz, Defensive Tackle David Onyemata und Quarterback Drew Brees nicht verwundern.
Ja, auch die Entlassungen von Linebacker Kwon Alexander, Cornerback Janoris Jenkins, Wide Receiver Emmanuel Sanders, Punter Thomas Morstead, Tight End Josh Hill und Jared Cook, Defensive Tackle Malcolm Brown und Offensive Lineman Nick Easton nicht.
Extreme Offseason
Es ist eine extreme Offseason für die Saints. Mit einem bitteren Nebeneffekt: Da die anderen Teams wissen, wie es um den Cap Space bestellt ist, wurden Trades für die Saints unmöglich. Wer gibt Picks für Spieler aus der Hand, bei denen man weiß, dass sie bald als Free Agents auf den Markt kommen?
Aktuell stehen die Saints laut "Spotrac" noch bei einem Minus von zehn Millionen Dollar, das bis zum Start des neuen Ligajahres am 17. März eine schwarze Zahl werden sollte.
Die große Frage nach dem finanziellen Kraftakt: Wie konkurrenzfähig werden die Saints 2021 noch sein?
Loomis kennt das, es ist jedes Jahr ein neuer Drahtseilakt: Umstrukturierungen verlegen große Millionensummen meist nur in die Zukunft, sofern die Stars nicht auf Geld verzichten. Die Möglichkeiten in der Free Agency sind also von Grund auf eingeschränkt, so wie 2021.
Gleichzeitig muss aber adäquater Ersatz für entlassene Leistungsträger gesucht werden.
Da die Saints aber in der Free Agency traditionell gerne aggressiv vorgehen und fleißig Picks einsetzen, hat Loomis als Sahnehäubchen beim Draft 2021 auch nicht viel in der Hand: Aktuell sind es ganze sechs Picks.
Einer in Runde eins (28. Stelle), dazu noch einer in der zweiten Runde an 60. Stelle, zwei in Runde drei (99. und 106. Stelle) sowie jeweils einer in Runde vier und sechs. Viel Talent ist da nicht drin. Viele Möglichkeiten, nach oben zu traden, auch nicht.
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Neues Gesicht 2021
Dass die Saints immer noch eine schlagkräftige Truppe haben, steht außer Frage. Dass die Saints 2021 ein neues Gesicht haben werden, allerdings auch. Denn dafür steht die wohl wichtigste Position im Kader: der Quarterback.
Am Sonntag dann ging es rund: Legende Drew Brees verkündete seinen Rücktritt offiziell, er hört endgültig auf. Taysom Hills Vertrag wurde - na klar, umstrukturiert, um nochmal Geld freizuschaufeln, 7,5 Millionen sind es diesmal. Und klar ist, dass Hill und Jameis Winston um den Starter-Job kämpfen werden. Denn wie am Sonntag NFL-Insider Ian Rapoport berichtete, ist der Deal mit ihm in der Mache.
Ja genau, Winston wieder. Ihn müssen die Saints neu verpflichten, im Vorjahr schnappten sie sich den 27-Jährigen für 1,1 Millionen Dollar. Ein typischer Saints-Deal.
Ein Schnäppchen. Sollte das erneut so günstig gelingen - Peter Zwegat wäre sicher stolz.
Andreas Reiners
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