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NFL International Combine in London: Der Traum von der großen Karriere

  • Aktualisiert: 11.01.2022
  • 14:24 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
Article Image Media
© imago images/Shutterstock
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Insgesamt 43 Athleten, zehn davon aus Deutschland, präsentieren sich beim "NFL International Combine" in London den Scouts - dabei macht vor allem ein Stuttgarter auf sich aufmerksam. Was es überhaupt braucht, um in die NFL zu kommen, erklärt Will Bryce, der "NFL International Head Of Developement", zusätzlich im Gespräch mit ran.

London - Yannic Kiehl strahlte über das gesamte Gesicht. "Das ist doch ein absoluter Traum hier", sagte der O-Liner des amtierenden Champions der European League Of Football (ELF), der Frankfurt Galaxy, als er seinen Blick durch das imposante Tottenham Stadium in London gleiten ließ.

Kiehl war einer von insgesamt 43 Athleten – davon zehn Deutsche – die die NFL zu ihrem International Combine zwischen den beiden London-Games in die englische Hauptstadt eingeladen hatte.

"Vor ein paar Tagen haben hier auf dem Rasen beim Spiel Atlanta Falcons gegen New York Jets noch millionenschwere Footballer ihren Job verrichtet und jetzt stehen wir hier – das ist doch der absolute Wahnsinn und das werde ich mein ganzes Leben lang nicht mehr vergessen."

Kiehl war allerdings wahrlich nicht der Einzige, der diese unglaubliche Euphorie nach sämtlichen 40-Yard-Dashes, Vertical Jumps oder all den positionsspezifischen Übungen nach außen trug.

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Alle Athleten haben körperlich und geistig alles gegeben

Egal wo man an diesem Tag im Tottenham Stadium auch hinschaute, überall gut gelaunte, fröhliche Gesichter. Jeder Einzelne hatte vor den anwesenden NFL Scouts alles raus gehauen, die bestmögliche Leistung abgerufen und so versucht, einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Selbst Verletzungen wurden einfach eiskalt ausgeblendet. Für den Traum von der NFL muss man einfach Opfer bringen.

"Ich habe mir direkt beim ersten 40-Yard-Dash eine Zerrung in der Leisten-Gegend zugezogen", erzählte unter anderem Max Bruder, Spieler bei den Leipzig Kings und im richtigen Leben Kindergärtner. "Aber davon habe ich mich nicht unterkriegen lassen. Wenn so etwas im Spiel passiert, hilft ja auch kein Jammern, da muss es auch weitergehen. Und wer weiß, wann wir so eine Chance noch einmal bekommen."

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Jakob Johnson feiert Marcel Dabo

Das dachte sich wohl auch Marcel Dabo vom ELF-Klub Stuttgart Surge. Denn vor allem der Cornerback hinterließ bei diesem Combine in London einen der nachhaltigsten Eindrücke, überzeugte nicht nur mit seiner unglaublichen Athletik, sondern auch seiner Persönlichkeit. "Dabo is definitely gone. Bye bye Stuttgart, hello NFL", unkte unter anderem Galaxy-Spieler Kiehl, der seinen Kollegen aus Stuttgart den ganzen Tag über natürlich genau beobachtet hatte.

Und auch Will Bryce, der "NFL International Head Of Development", war nach diesem Tag voll des Lobes für Dabo: "Jakob Johnson kommt ja genauso wie Marcel aus Stuttgart. Also hat Jakob mir eine WhatsApp geschickt und geschrieben: 'One word. One name: Marcel Dabo'", erzählte Bryce und konnte sich das Lachen dabei nicht verkneifen. Doch dann schob er wieder mit ernster Miene nach: "Marcel ist ein top Athlet, sehr talentiert und hat auch einen überragenden Charakter. Er weiß was er will, ist also sehr hungrig und hat somit verstanden, worum es hier heute für ihn geht."

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Marcel Dabo überzeugt beim 40-Yard-Dash

Dabo selbst schlug nach seinen Leistungen beim "NFL International Combine" allerdings eher leise Töne an, gab sich im Gespräch mit ran wohltuend zurückhaltend. "Wenn du American Football spielst, weißt du, dass dieser eine besondere Moment irgendwann kommt – und dann musst du vorbereitet sein, da kann man sich zuvor nicht ausruhen", so der Schwabe. "Nachdem ich schon während der ELF-Saison mit einem Scout in Kontakt war, habe ich auch unsere Trainingseinheiten in Stuttgart dazu genutzt, mich auf die Übungen hier im Combine vorzubereiten."

Mit großem Erfolg – denn bei den 40 Yards war Dabo mit 4,52 Sekunden unter anderem der schnellste Spieler an diesem Tag. "Ich habe den Druck natürlich schon gespürt, weil das hier die größte Bühne ist, auf der man sich als Footballer in Europa präsentieren kann", meinte der 21-Jährige, der diesen Druck nach eigener Aussage aber versucht hat, nicht so sehr an sich heranzulassen. "Das Feld hier ist ja letztendlich genauso wie das in Stuttgart. Unter dem Strich bin ich mit meiner Leistung hier und heute auch sehr zufrieden."

NFL International Combine wie Bewerbungsgespräch

Natürlich hatte sich seine Leistung auch schon bis nach Foxborough herumgesprochen. Dabo also als nächster Deutscher in der NFL?

"Das könnte ich mir gut vorstellen. Hut ab an die ganzen Jungs, die die Einladung zum Combine bekommen haben. Dort dabei zu sein zeigt, dass du das Talent hast, um den Sprung in die NFL zu schaffen", sagte Jakob Johnson, einer seiner größten Dabo-Unterstützer am Rande eines Pressetermins mit den deutschen Medien auf ran-Nachfrage. "Ich wünsche allen das Beste. Es ist ein riesiges Kompliment an die Jugendarbeit, Coaches und die Leute, die im deutschen Football tätig sind, dass wir an dem Punkt sind, wo es eine ganze Liste an Jungs gibt, die von der NFL die Aufmerksamkeit bekommen."

Ob Dabo nach seiner Performance tatsächlich ein ernsthafter Kandidat für das "International Pathway Program" der NFL im kommenden Jahr sein wird, bleibt abzuwarten. Was dagegen schon feststeht ist, worauf Bryce und sein Scouting-Team bei all den Talenten vor allem schauen: "Natürlich wollen wir den NFL-Teams die sportlich besten Athleten anbieten, aber es muss definitiv auch auf der menschlichen Ebene passen. Von daher schauen wir uns nicht nur ihre sportlichen Fähigkeiten an, sondern auch, wie sie sich verhalten, wie sie mit ihren Mitmenschen umgehen. Letztlich ist dieser NFL International Combine wie ein Bewerbungsgespräch", so der "NFL International Head Of Development".

Bada und Johnson als positive Beispiele

Und wer dieses positiv bestreitet, kann eben früher oder später in der NFL landen. "David Bada oder vor allem Jakob Johnson sind aus deutscher Sicht gute Beispiele. Wer hätte vor ein paar Jahren noch gedacht, dass Bada in einem Preseason-Spiel Lamar Jackson einen Sack verpassen würde. Alles ist möglich und ich kann allen jungen Menschen da draußen nur raten, American Football mal auszuprobieren und wenn es euch gefällt, haben wir Möglichkeiten für euch", verspricht Bryce.

Der Traum von der NFL-Karriere kann also Wirklichkeit werden. "Man muss nur daran glauben. Denn wenn man selbst nicht daran glaubt, wer denn sonst? Außerdem braucht es ein gutes Umfeld, dass dich als Spieler auf deinem Weg begleitet und dich bedingungslos unterstützt", erklärt Bryce.

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Aus London berichtet: Dominik Hechler

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