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NFL

So wurde John Madden zum Videospiel-Helden

  • Aktualisiert: 27.01.2021
  • 15:08 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© imago/ZUMA Press

Das Videospiel "Madden NFL" ist ein fester Bestandteil des Footballs. Nun erzählte John Madden, wie er überhaupt zur Titelfigur wurde und wie er das Spiel heute als Head Coach der NFL nutzen würde.  

München - Die Videospiel-Reihe "Madden NFL" von EA Sports zählt seit Jahrzehnten zur Football-Kultur. Im Jahre 1988 erschien erstmals das Videospiel, welches nach dem ehemaligen Head Coach und Kommentator John Madden benannt wurde.

Seitdem freut sich die Football-Community Jahr für Jahr auf die neueste Version. In diesen Tagen steht das Spiel ganz besonders im Fokus. Grund ist der Pro Bowl, der aufgrund der Corona-Pandemie nicht auf dem realen Spielfeld ausgetragen wird, sondern auf der Konsole.

Eine bessere Werbung könnte es für das Spiel vermutlich nicht geben.

Die Videospiele dieser Reihe wurden weltweit mehr als 250 Millionen Mal verkauft. Im Gespräch mit "ESPN" erinnert sich der 84-jährige Madden, wie er zur Titelfigur des Spiels wurde.  

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EA-Gründer Hawkins schlug Madden das Videospiel vor

"Meine ersten Erinnerungen hängen mit Trip Hawkins (Gründer von Electronic Arts, Anm.d.Red) zusammen", erzählt Madden.

"Er kam zu mir und erzählte, dass er ein Computerspiel machen wolle. Er beeindruckte mich dadurch, dass er in Harvard graduierte und einen Master im Bereich Computerspiele hatte. Ich dachte, jeder, der damals einen Computer benutzen konnte, wäre ein Genie. Also gab ich ihm eine Chance."

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Madden nannte allerdings eine Bedingung: In dem Spiel müssten sich realitätsgetreu zwei Mannschaften mit jeweils elf Spielern gegenüberstehen.

Dies war zur damaligen Zeit technisch eine große Herausforderung. "In den meisten Spielen gab es damals nur Eins-gegen-Eins, Zwei-gegen-Zwei, Drei-gegen-Drei oder Sechs-gegen-Sechs", erzählt Madden.

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Playbook-Entwicklung bei langen Zugfahrten  

Die Entwicklung des ersten Spiels nahm rund drei Jahre in Anspruch. Madden unterstützte die Programmierer, indem er die Spielzüge entwarf: "Die Entwickler begleiteten mich auf langen Zugfahrten und ich gab die Plays vor."

Die erste Version von "John Madden Football", die damals für MS-DOS erschien, war nach heutigen Maßstäben ein grafisches Debakel. "Die Spieler sahen nicht wirklich wie Spieler aus", erzählt Madden. "Die Spieler in der Line waren alle gleich groß und haben überhaupt nicht geblockt. Aber dass wir elf gegen elf Spieler auf dem Platz hatten, war schon einmal etwas."

Umso mehr freut er sich, wie detailliert das Spiel heute aussieht: "Gerade bei den Spielern in der Line wurde ein guter Job gemacht. Die sehen nun wirklich wie echte Line-Männer aus. Die Tackles sind größer als die Guards und so weiter."

Madden wünscht sich mehr Geschwindigkeit im Spiel

Gleichwohl erhofft er sich weitere Verbesserungen für die nächsten Versionen: "Wir müssen noch weiter an der Geschwindigkeit des Spiels arbeiten." Madden wünscht sich, dass der Speed der Spieler im Videospiel genauso hoch ist wie in der Realität.

Er selbst ist noch immer in die Entwicklung der Spiele eingebunden: "Ich gebe dem EA-Team einen Einblick in die Regeln der Liga und überprüfe, ob diese auch korrekt in dem Spiel integriert wurden."

Sein Wunsch war von Anfang an, den Spielern am Controller mehr Einblicke in den modernen Football zu bieten. "Das hilft auch den aktiven Spielern dabei, besser zu werden. Das gilt für High School, College und die Profis", lautet die Überzeugung von Madden.

"Nicht nur Spieler berichten mir, dass sie durch das Madden-Spiel in den Football eingeführt wurden, sondern auch Trainer. Sie sagen mir, dass ihr Interesse am Coaching durch das Spiel entstand." 

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So würde Madden das Spiel als Head Coach nutzen

Wäre Madden heute noch als Trainer in der NFL aktiv, würde er das Spiel sogar in seine Arbeit integrieren.

"Ich würde ein paar richtig gute Madden-Spieler einstellen und sie in dem Spiel gegen unseren nächsten Gegner spielen lassen. Hätten wir mit den Raiders einem Spiel gegen die Kansas City Chiefs entgegengeblickt, müsste einer die Raiders steuern und einer die Chiefs."

Und weiter: "Ich würde unsere Spieler gegen deren Defense laufen lassen und andersherum. Dann würde ich notieren, was gut lief, was schlecht lief und wo es noch Probleme gab. Ich weiß nicht, inwieweit ich die Erkenntnisse aus dem Spiel wirklich verwenden würde. Aber ich würde es auf jeden Fall genauso machen."

Oliver Jensen

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