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Super Bowl LV

Tom Bradys fiktives Tagebuch: Ist schon wieder Super Bowl?

  • Aktualisiert: 08.02.2021
  • 22:36 Uhr
  • ran.de/Martin Jahns
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© 2021 Getty Images

Tom Brady ist zum siebten Mal Super-Bowl-Sieger. Aber wie besonders ist der wichtigste Titel im Football, wenn er längst zur Normalität verkommen ist? Ein Blick ins fiktive Tagebuch des GOAT.

Sonntag, 7. Februar 2021:

5 Uhr morgens: Ich ärgere mich, weil ich mal wieder gnadenlos verschlafen habe. Beim Gedanken an den anstehenden Tag wird die Stimmung auch nicht besser.

Mal wieder nix besonderes dabei: Morgens Smoothies für die Woche vorbereiten. Nachmittags Zoo mit Gisele und den Kids. Abends Super Bowl spielen. Huch, ist schon wieder Februar?

12 Uhr: Beim Mittagswasser mit Elektrolyten muss ich kurz an meinen allerersten Super Bowl denken. Damals 2002 gegen die St. Louis Rams. Ich weiß noch, wie nackt sich meine Finger vor dem Spiel angefühlt haben, so ganz ohne Ring. Bei dem Gedanken wird mir kurz schwummrig.

Ich versuche, an etwas anderes zu denken, aber so sehr ich mich bemühe, all die anderen Super Bowls ins Gedächtnis zu rufen, verschwimmen die Erinnerungen zu einem konturlosen Brei: Ständig Konfettiregen, Generationen von NFL-Sideline-Reportern, die kamen und gingen und immer die gleichen Fragen nach unseren Siegen stellten.

Ach ja, und Left Shark. Haha, der war cool. Das sind die Dinge, die hängen geblieben sind nach unzähligen Teilnahmen. Wenn der Super Bowl zur persönlichen Regular Season verkommt.

15 Uhr: Ich zücke das Handy und scrolle durch Twitter. "Brady ist nur ein System-Quarterback" oder "ohne Bill schafft er es nicht", schreiben da ein paar Ahnungslose. Kurz überlege ich, ob ich antworte und mal ordentlich Luft ablasse. Denen ist schon klar, dass ich bei den Bucs vertikale Bälle werfe wie bei den Patriots in hundert Jahren nicht, oder? Und das nach einer Vorbereitung, die nur aus Zoom-Konferenzen bestand. Von meinem Wurfarm mit 43 kann ein Jungspund wie Drew Brees nur noch träumen.

Und während Matt Stafford überall hingetradet werden will, nur nicht zu Grumpy Bill, folgen mir Gott und die Welt nach Tampa. Sogar den kaputten Antonio hab ich wieder in die Spur gekriegt. Naja, was soll's. Wasser unter der Brücke, wie sie in Deutschland sagen. Jetzt erstmal Zoo.

18 Uhr: Ich sitze in der Kabine im Raymond James Stadium. Die Jungs um mich herum sind seltsam aufgeregt. In einer halben Stunde ist Kickoff, kurz zuvor wird sicher wieder eine Experimental-Jazz-Version der Nationalhymne performt. Aber ich habe nur noch eines im Kopf: Kapuzineräffchen! Die waren schon jetzt das absolute Highlight des Tages: Im Zoo haben sie gleich vier neue Pärchen dazubekommen. Drollige Dinger sind das. Wir haben fast eine halbe Stunde zugeschaut, wie sie sich gegenseitig putzen. Irre!

22:30 Uhr: Das Spiel war nicht der Rede wert: Typischer Super Bowl halt, in dem Eli nicht mitspielt. Zweimal Touchdown-Pass auf Gronk. Check! Dazu noch ein Ball auf Antonio, einfach nur um die Hater zu triggern. Den Rest macht die Defense. Ergebnis hab ich vergessen. Ring kommt zu den anderen. Zeitig ins Bett schaffe ich es jetzt natürlich auch nicht mehr.

Learning des Tages: Nächstes Jahr vor dem Super Bowl definitiv wieder in den Zoo!

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