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Ali Trophy: Hass-Duell zwischen Groves und Eubank ist das vorweggenommene Finale
- Aktualisiert: 17.02.2018
- 22:33 Uhr
- ran.de/Carolin Blüchel
Mit WBA-Super-Champion George Groves und IBO-Weltmeister Chris Eubank treffen im ersten Supermittelgewichts-Halbfinale der Muhammad Ali Trophy zwei ehemalige Sparringspartner aufeinander. Der Kampf hat das Potenzial, einer der größten des Jahres 2018 zu werden.
München - Es gab eine Zeit, da bezahlte George Groves den aufstrebenden Chris Eubank jr. als Sparringspartner. Immer wenn es ans Feintuning für wichtige Kämpfe ging, setzte "The Saint" auf Juniors Unterstützung. Gesprochen wurde damals nicht viel.
"Er kam einfach ins Gym und wir haben gearbeitet. Ich mochte an ihm, dass er nicht viel sagte", so Groves im "Independent". Wie sich die Zeiten ändern.
Groves feuert Giftpfeile ab
Sechs Jahre später treffen sich die früheren Trainingspartner auf der größtmöglichen Bühne wieder. Im Supermittelgewichts-Halbfinale der Muhammad Ali Trophy (am 17. Februar live auf ranFIGHTING.de). Auf gegenseitige Unterstützung können beide freilich nicht mehr bauen. Gesprochen wird dafür umso mehr. Psychokrieg vom Feinsten, der sogar (fast) ohne verbale Tiefschläge auskommt.
"Ich boxe seit Jahren auf Top-Niveau. Und er kämpft in einer Gewichtsklasse, in die er nicht gehört. Eubank ist ein Mittelgewicht, der aus der Hüfte heraus schlägt und dabei komplett seine Deckung vernachlässigt. Er ist geisteskrank", feuerte Groves Giftpfeile ins gegnerische Lager.
Eubanks Psychospielchen
Eubanks Antwort kam prompt. "Ich kenne ihn. Ich kenne ihn als Kämpfer, ich kenne ihn als Mensch. Ich weiß, dass er mentale Schwächen hat. Und genau das werde ich im Ring ausnutzen", sagte Eubank dem "Independent".
Vor allem Groves' große Niederlagen gegen Carl Froch hätten beim 29-Jährigen Spuren hinterlassen. Davon ist Eubank überzeugt - und ist mit dieser Auffassung nicht allein. Ausgerechnet besagter Froch prognostizierte eine erneute Niederlage für seinen früheren Erzrivalen: "Ich glaube, Groves hat keine Chance."
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Veränderte Vorzeichen
Noch vor einem guten halben Jahr war die weitläufige Meinung eine andere. Groves war der auserkorene Favorit. Topgesetzt. Die Erfahrung von vier WM-Kämpfen in den Fäusten. Und seit vergangenem Mai auch endlich mit dem lang ersehnten WM-Gürtel im Trophäenschrank.
Doch nachdem "The Saint" im Viertelfinale der Ali Trophy gegen Landsmann Jamie Cox nicht wirklich glänzte, Eubank seinen Gegner Avni Yildirim dagegen spektakulär aus der Halle kegelte, änderten sich die Vorzeichen.
Bookies setzen auf Eubank
Selbst die Buchmacher sehen den Sohn von Boxlegende Chris Eubank senior mittlerweile in der Favoritenrolle. Seine Schnelligkeit, Work-Rate und Ausdauer seien zuviel für Groves, dem zumindest eine größere Schlaghärte und physische Überlegenheit attestiert werden.
Der entscheidende Punkt wird aber wohl die Erfahrung sein. Eubank hatte trotz seiner 28 Jahre erst einen Weltklasse-Gegner vor den Fäusten: Mittelgewichts-Champions Billy Joe Saunders, gegen den er vor gut drei Jahren dann auch noch verlor. Die Frage wird sein, ob Eubank seine Leistung wie zuletzt gegen Arthur Abraham und Yildirim auch gegen Weltmeister Groves abrufen kann, der sich aktuell auf dem Höhepunkt seiner Karriere befindet.
Davon ist selbst Eubanks Vater nicht vollends überzeugt. Glaubt man Groves, so soll ihm Eubank senior schon bei der Auslosung zugerufen haben: "George, erlaube dir nur nicht, meinen Sohn zu besiegen." Senior kann sich an diese vermeintliche Äußerung jedoch nicht mehr erinnern. Oder will es nicht.
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