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FC Bayern München: Julian Nagelsmanns Chronologie des Scheiterns


                <strong>Julian Nagelsmann: Die Chronologie des Scheiterns beim FC Bayern München</strong><br>
                Trainer Julian Nagelsmann ist nach nicht einmal zwei Jahren schon wieder Geschichte beim FC Bayern München. Der deutsche Rekordmeister hat sich einige Tage nach der 1:2-Niederlage in Leverkusen vom 35-Jährigen getrennt. ran zeigt die Chronologie des Scheiterns von Nagelsmann an der Säbener Straße.
Julian Nagelsmann: Die Chronologie des Scheiterns beim FC Bayern München
Trainer Julian Nagelsmann ist nach nicht einmal zwei Jahren schon wieder Geschichte beim FC Bayern München. Der deutsche Rekordmeister hat sich einige Tage nach der 1:2-Niederlage in Leverkusen vom 35-Jährigen getrennt. ran zeigt die Chronologie des Scheiterns von Nagelsmann an der Säbener Straße.
© imago images/FC Bayern München

                <strong>Vorstellung von Julian Nagelsmann</strong><br>
                Der FC Bayern verkündete im April 2022 die Verpflichtung von Julian Nagelsmann als Nachfolger von Trainer Hansi Flick und stattete den damals 33-Jährigen mit einem Fünfjahresvertrag aus. Ablöse an RB Leipzig: 25 Millionen Euro. "Wir werden viel Freude an ihm haben", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic (li.).
Vorstellung von Julian Nagelsmann
Der FC Bayern verkündete im April 2022 die Verpflichtung von Julian Nagelsmann als Nachfolger von Trainer Hansi Flick und stattete den damals 33-Jährigen mit einem Fünfjahresvertrag aus. Ablöse an RB Leipzig: 25 Millionen Euro. "Wir werden viel Freude an ihm haben", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic (li.).
© imago images/FC Bayern München

                <strong>Langfristiger Vertrag bis 2026</strong><br>
                Offiziell vorgestellt wurde Nagelsmann dann einige Monate später. "Wir können mit Julian eine Ära prägen", sagt Bayern-Boss Oliver Kahn damals, Salihamidzic sprach von einer "1a-Lösung" und nannte die Vertragslaufzeit ein "Statement". Immerhin hatten Nagelsmanns direkte Vorgänger wie Hansi Flick, Niko Kovac und Carlo Ancelotti jeweils nicht mal zwei Jahre im Amt "überlebt".
Langfristiger Vertrag bis 2026
Offiziell vorgestellt wurde Nagelsmann dann einige Monate später. "Wir können mit Julian eine Ära prägen", sagt Bayern-Boss Oliver Kahn damals, Salihamidzic sprach von einer "1a-Lösung" und nannte die Vertragslaufzeit ein "Statement". Immerhin hatten Nagelsmanns direkte Vorgänger wie Hansi Flick, Niko Kovac und Carlo Ancelotti jeweils nicht mal zwei Jahre im Amt "überlebt".
© imago images/FC Bayern München

                <strong>Debüt in Gladbach</strong><br>
                Nagelsmann startete mit einem 1:1 in der Bundesliga in Gladbach in seine Bayern-Ära, vier Tage später gewann er in Dortmund mit den Münchnern durch ein 3:1 den Supercup und damit seinen ersten Titel. "Ich habe ja so kleine Hamsterzähne und würde gerne ein Titel-Hamster sein", sagte er damals. Die Bayern zeigten ihn in einer Fotomontage am Kamin mit jeder Menge Platz für weitere Pokale.
Debüt in Gladbach
Nagelsmann startete mit einem 1:1 in der Bundesliga in Gladbach in seine Bayern-Ära, vier Tage später gewann er in Dortmund mit den Münchnern durch ein 3:1 den Supercup und damit seinen ersten Titel. "Ich habe ja so kleine Hamsterzähne und würde gerne ein Titel-Hamster sein", sagte er damals. Die Bayern zeigten ihn in einer Fotomontage am Kamin mit jeder Menge Platz für weitere Pokale.
© imago images/Uwe Kraft

                <strong>Erste Niederlage gegen Eintracht Frankfurt</strong><br>
                Das 1:2 am siebten Bundesliga-Spieltag zuhause gegen Eintracht Frankfurt war die erste von insgesamt nur zehn Niederlagen für Nagelsmann in 84 Bayern-Pflichtspielen. Demgegenüber stehen 60 Pflichtspiel-Siege Nagelsmanns mit dem FC Bayern. 
Erste Niederlage gegen Eintracht Frankfurt
Das 1:2 am siebten Bundesliga-Spieltag zuhause gegen Eintracht Frankfurt war die erste von insgesamt nur zehn Niederlagen für Nagelsmann in 84 Bayern-Pflichtspielen. Demgegenüber stehen 60 Pflichtspiel-Siege Nagelsmanns mit dem FC Bayern. 
© imago images/ActionPictures

                <strong>Ohne Nagelsmann: Pokal-Schlappe in Gladbach</strong><br>
                Der Traum von einer Triple-Saison war schnell zu Ende. Das 0:5 in Gladbach in der 2. Runde des DFB-Pokals war zugleich die höchste Bayern-Pleite im Pokal. Nagelsmann saß damals aber nicht auf der Bank, sondern zuhause am Küchentisch in Corona-Quarantäne: "Ich habe viel rumgeschrien, die Nachbarn haben sich vermutlich gedacht, was da drüben los ist."
Ohne Nagelsmann: Pokal-Schlappe in Gladbach
Der Traum von einer Triple-Saison war schnell zu Ende. Das 0:5 in Gladbach in der 2. Runde des DFB-Pokals war zugleich die höchste Bayern-Pleite im Pokal. Nagelsmann saß damals aber nicht auf der Bank, sondern zuhause am Küchentisch in Corona-Quarantäne: "Ich habe viel rumgeschrien, die Nachbarn haben sich vermutlich gedacht, was da drüben los ist."
© imago images/Sven Simon

                <strong>Blamage in Bochum</strong><br>
                Aber zumindest in der Bundesliga lief es zwischenzeitlich sehr gut - allerdings nicht reibungslos. Immer wieder setzte es überraschende Pleiten, wie etwa am 22. Spieltag beim 2:4 beim damaligen Aufsteiger VfL Bochum. 
Blamage in Bochum
Aber zumindest in der Bundesliga lief es zwischenzeitlich sehr gut - allerdings nicht reibungslos. Immer wieder setzte es überraschende Pleiten, wie etwa am 22. Spieltag beim 2:4 beim damaligen Aufsteiger VfL Bochum. 
© imago images/osnapix

                <strong>Aus in der Champions League gegen Villarreal</strong><br>
                Fast so überraschend wie die Pleite in Bochum kam das Champions-League-Aus im Viertelfinale gegen den FC Villarreal. Nach einer 0:1-Niederlage im Hinspiel in Spanien sorgte ein 1:1 im Rückspiel für das recht frühe Ausscheiden des deutschen Rekordmeisters. "Manchmal, wenn du in die Luft spuckst, fällt es dir ins Gesicht", bilanzierte der Spanier Dani Parejo angesichts einer vermeintlichen Respektlosigkeit von Nagelsmann im Vorfeld der Partien. Unter anderem der Bayern-Coach soll nach der Auslosung noch von einem vermeintlich einfachen Los gesprochen haben, so der Vorwurf.
Aus in der Champions League gegen Villarreal
Fast so überraschend wie die Pleite in Bochum kam das Champions-League-Aus im Viertelfinale gegen den FC Villarreal. Nach einer 0:1-Niederlage im Hinspiel in Spanien sorgte ein 1:1 im Rückspiel für das recht frühe Ausscheiden des deutschen Rekordmeisters. "Manchmal, wenn du in die Luft spuckst, fällt es dir ins Gesicht", bilanzierte der Spanier Dani Parejo angesichts einer vermeintlichen Respektlosigkeit von Nagelsmann im Vorfeld der Partien. Unter anderem der Bayern-Coach soll nach der Auslosung noch von einem vermeintlich einfachen Los gesprochen haben, so der Vorwurf.
© 2022 Getty Images

                <strong>Trotz Rückschlägen: Nagelsmann führt Bayern zum Meistertitel</strong><br>
                Nach Pokal- und Champions-League-Aus blieb letztlich nur noch die Meisterschaft für den FC Bayern und die holte die Nagelsmann-Elf im Sommer 2022 erneut an die Isar. Für den jungen Coach war es der erste Meistertitel im Profifußball. Der hatte damit für den heute 35-Jährigen einen besonderen Stellenwert.
Trotz Rückschlägen: Nagelsmann führt Bayern zum Meistertitel
Nach Pokal- und Champions-League-Aus blieb letztlich nur noch die Meisterschaft für den FC Bayern und die holte die Nagelsmann-Elf im Sommer 2022 erneut an die Isar. Für den jungen Coach war es der erste Meistertitel im Profifußball. Der hatte damit für den heute 35-Jährigen einen besonderen Stellenwert.
© IMAGO/ULMER Pressebildagentur

                <strong>Ärger um Lewandowski</strong><br>
                Kaum waren die Feierlichkeiten in München vorüber, braute sich schon die nächste Krise über der Säbener Straße zusammen. Der langjährige Torjäger Robert Lewandowski hatte sich in den Kopf gesetzt, den deutschen Rekordmeister zu verlassen und zum FC Barcelona zu wechseln. Letztlich gaben die Münchner den polnischen Weltfußballer frei - allerdings, ohne einen adäquaten Mittelstürmer-Ersatz für Lewandowski zu verpflichten.
Ärger um Lewandowski
Kaum waren die Feierlichkeiten in München vorüber, braute sich schon die nächste Krise über der Säbener Straße zusammen. Der langjährige Torjäger Robert Lewandowski hatte sich in den Kopf gesetzt, den deutschen Rekordmeister zu verlassen und zum FC Barcelona zu wechseln. Letztlich gaben die Münchner den polnischen Weltfußballer frei - allerdings, ohne einen adäquaten Mittelstürmer-Ersatz für Lewandowski zu verpflichten.
© IMAGO/Sven Simon

                <strong>Überraschende Pleite in Augsburg</strong><br>
                Wie schon in seiner ersten Saison, so setzte es für Nagelsmann bei den Bayern auch in der Saison 2022/23 am siebten Spieltag die erste Pleite. Dieses Mal erwischte es den amtierenden Meister in der Bundesliga beim FC Augsburg, wo die Münchner mit 0:1 unterlagen. Danach blieb die Nagelsmann-Elf in der Bundesliga allerdings 13 Spiele in Folge ungeschlagen.
Überraschende Pleite in Augsburg
Wie schon in seiner ersten Saison, so setzte es für Nagelsmann bei den Bayern auch in der Saison 2022/23 am siebten Spieltag die erste Pleite. Dieses Mal erwischte es den amtierenden Meister in der Bundesliga beim FC Augsburg, wo die Münchner mit 0:1 unterlagen. Danach blieb die Nagelsmann-Elf in der Bundesliga allerdings 13 Spiele in Folge ungeschlagen.
© 2022 Getty Images

                <strong>Nagelsmann vs. Tapalovic</strong><br>
                Dennoch blieb auch diese erfolgreichen Phase des Rekordmeisters nicht konfliktfrei. Die Bayern trennten sich am 23. Januar 2023 vom langjährigen Torwart-Coach Toni Tapalovic, engster Vertrauter des verletzten Kapitäns Manuel Neuer. Nagelsmann galt als Initiator hinter dieser Entscheidung. Der damals schon verletzte Neuer gab daraufhin ein vereinskritisches Interview, meinte, dass ihm diese Entscheidung, seinen Vertrauten rauszuwerfen, das "Herz rausgerissen" habe. Als Tapalovic-Nachfolger bekam Nagelsmann mit Michael Rechner einen eigenen Vertrauten, den er schon aus gemeinsamen Tagen in Hoffenheim kannte und schätzte.
Nagelsmann vs. Tapalovic
Dennoch blieb auch diese erfolgreichen Phase des Rekordmeisters nicht konfliktfrei. Die Bayern trennten sich am 23. Januar 2023 vom langjährigen Torwart-Coach Toni Tapalovic, engster Vertrauter des verletzten Kapitäns Manuel Neuer. Nagelsmann galt als Initiator hinter dieser Entscheidung. Der damals schon verletzte Neuer gab daraufhin ein vereinskritisches Interview, meinte, dass ihm diese Entscheidung, seinen Vertrauten rauszuwerfen, das "Herz rausgerissen" habe. Als Tapalovic-Nachfolger bekam Nagelsmann mit Michael Rechner einen eigenen Vertrauten, den er schon aus gemeinsamen Tagen in Hoffenheim kannte und schätzte.
© IMAGO/Ulrich Wagner

                <strong>Imposante Erfolgsserie: Sieg um Sieg in der Champions League</strong><br>
                Besonders in einem Wettbewerb glänzte der FC Bayern in der noch laufenden Saison 2022/23, nämlich in der Champions League. Dort gewannen die Münchner unter Nagelsmann alle acht bisherigen Spiele, darunter auch die beiden Achtelfinal-Partien gegen Paris St. Germain (1:0, 2:0). Im Viertelfinale bekommt es der deutsche Rekordmeister nun mit Manchester City zu tun - allerdings ohne den bisherigen Erfolgs-Coach Nagelsmann.
Imposante Erfolgsserie: Sieg um Sieg in der Champions League
Besonders in einem Wettbewerb glänzte der FC Bayern in der noch laufenden Saison 2022/23, nämlich in der Champions League. Dort gewannen die Münchner unter Nagelsmann alle acht bisherigen Spiele, darunter auch die beiden Achtelfinal-Partien gegen Paris St. Germain (1:0, 2:0). Im Viertelfinale bekommt es der deutsche Rekordmeister nun mit Manchester City zu tun - allerdings ohne den bisherigen Erfolgs-Coach Nagelsmann.
© IMAGO/Eibner

                <strong>Start ins Jahr 2023 mit drei Unentschieden</strong><br>
                Weniger gut lief es hingegen im Jahr 2023 in der Bundesliga für den FC Bayern. Mit drei Unentschieden in Folge starteten die Münchner sehr bescheiden ins neue Jahr, während der heißeste Verfolger Borussia Dortmund eine Siegesserie hinlegte und den Rückstand auf den Tabellenführer immer mehr verkürzte.
Start ins Jahr 2023 mit drei Unentschieden
Weniger gut lief es hingegen im Jahr 2023 in der Bundesliga für den FC Bayern. Mit drei Unentschieden in Folge starteten die Münchner sehr bescheiden ins neue Jahr, während der heißeste Verfolger Borussia Dortmund eine Siegesserie hinlegte und den Rückstand auf den Tabellenführer immer mehr verkürzte.
© 2023 Getty Images

                <strong>Verbaler Ausraster in Gladbach</strong><br>
                Nach den drei Unentschieden zu Jahresbeginn waren die Bayern kurzzeitig wieder auf Kurs, siegten in Wolfsburg und zuhause gegen Bochum. Doch der nächste Rückschlag ließ nicht lange auf sich warten. Am 21. Spieltag setzte es auswärts eine 2:3-Pleite in Gladbach, gefolgt von einem verbalen Ausraster Nagelsmanns. "Das ist doch ein Witz, will der mich verarschen oder was?", brüllte der Trainer in der Mixed-Zone in Richtung Schiedsrichter: "Mein Gott, mein Gott ey! Ein weichgespültes Pack!" Dafür wurde Nagelsmann vom DFB-Sportgericht mit einer Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro belegt.
Verbaler Ausraster in Gladbach
Nach den drei Unentschieden zu Jahresbeginn waren die Bayern kurzzeitig wieder auf Kurs, siegten in Wolfsburg und zuhause gegen Bochum. Doch der nächste Rückschlag ließ nicht lange auf sich warten. Am 21. Spieltag setzte es auswärts eine 2:3-Pleite in Gladbach, gefolgt von einem verbalen Ausraster Nagelsmanns. "Das ist doch ein Witz, will der mich verarschen oder was?", brüllte der Trainer in der Mixed-Zone in Richtung Schiedsrichter: "Mein Gott, mein Gott ey! Ein weichgespültes Pack!" Dafür wurde Nagelsmann vom DFB-Sportgericht mit einer Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro belegt.
© IMAGO/Ulrich Hufnagel

                <strong>Ein "Maulwurf" bringt Taktik von Nagelsmann an die Öffentlichkeit</strong><br>
                In oder um die Mannschaft herum schien es einen "Maulwurf" zu geben. "Die Sport Bild" druckte in der vergangenen Woche mehrere Taktik-Zettel des FC Bayern ab, die den Matchplan verrieten. Die Reaktion von Julian Nagelsmann? "Ich ärgere mich", sagte der Trainer. "Die Person, die das weitergibt, schadet jedem einzelnen Spieler. Aber du wirst nicht herausfinden, wer das war." Sicher ist nur: Er oder sie hat Nagelsmann geschadet. Möglicherweise war die "Maulwurf"-Affäre der Knackpunkt, der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, weil sie ein Indiz dafür war, dass Nagelsmann immer mehr die Kabine zu verlieren drohte.
Ein "Maulwurf" bringt Taktik von Nagelsmann an die Öffentlichkeit
In oder um die Mannschaft herum schien es einen "Maulwurf" zu geben. "Die Sport Bild" druckte in der vergangenen Woche mehrere Taktik-Zettel des FC Bayern ab, die den Matchplan verrieten. Die Reaktion von Julian Nagelsmann? "Ich ärgere mich", sagte der Trainer. "Die Person, die das weitergibt, schadet jedem einzelnen Spieler. Aber du wirst nicht herausfinden, wer das war." Sicher ist nur: Er oder sie hat Nagelsmann geschadet. Möglicherweise war die "Maulwurf"-Affäre der Knackpunkt, der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, weil sie ein Indiz dafür war, dass Nagelsmann immer mehr die Kabine zu verlieren drohte.
© IMAGO/Sven Simon

                <strong>Letzter Auftritt bei Pleite in Leverkusen</strong><br>
                Das aus sportlicher Sicht letzte Kapitel der Ära Nagelsmann spielte sich am 19. März 2023 in Leverkusen ab. Die 1:2-Niederlage und der damit verbundene Verlust der Tabellenführung besiegelten das Ende des 35-Jährigen bei den Bayern. Fünf Tage später bestätigte der deutsche Rekordmeister inmitten der Länderspielpause die Trennung von Nagelsmann nach nicht einmal zwei Jahren und obwohl die Münchner immer noch das Triple gewinnen können.
Letzter Auftritt bei Pleite in Leverkusen
Das aus sportlicher Sicht letzte Kapitel der Ära Nagelsmann spielte sich am 19. März 2023 in Leverkusen ab. Die 1:2-Niederlage und der damit verbundene Verlust der Tabellenführung besiegelten das Ende des 35-Jährigen bei den Bayern. Fünf Tage später bestätigte der deutsche Rekordmeister inmitten der Länderspielpause die Trennung von Nagelsmann nach nicht einmal zwei Jahren und obwohl die Münchner immer noch das Triple gewinnen können.
© IMAGO/Team 2

                <strong>Julian Nagelsmann: Die Chronologie des Scheiterns beim FC Bayern München</strong><br>
                Trainer Julian Nagelsmann ist nach nicht einmal zwei Jahren schon wieder Geschichte beim FC Bayern München. Der deutsche Rekordmeister hat sich einige Tage nach der 1:2-Niederlage in Leverkusen vom 35-Jährigen getrennt. ran zeigt die Chronologie des Scheiterns von Nagelsmann an der Säbener Straße.

                <strong>Vorstellung von Julian Nagelsmann</strong><br>
                Der FC Bayern verkündete im April 2022 die Verpflichtung von Julian Nagelsmann als Nachfolger von Trainer Hansi Flick und stattete den damals 33-Jährigen mit einem Fünfjahresvertrag aus. Ablöse an RB Leipzig: 25 Millionen Euro. "Wir werden viel Freude an ihm haben", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic (li.).

                <strong>Langfristiger Vertrag bis 2026</strong><br>
                Offiziell vorgestellt wurde Nagelsmann dann einige Monate später. "Wir können mit Julian eine Ära prägen", sagt Bayern-Boss Oliver Kahn damals, Salihamidzic sprach von einer "1a-Lösung" und nannte die Vertragslaufzeit ein "Statement". Immerhin hatten Nagelsmanns direkte Vorgänger wie Hansi Flick, Niko Kovac und Carlo Ancelotti jeweils nicht mal zwei Jahre im Amt "überlebt".

                <strong>Debüt in Gladbach</strong><br>
                Nagelsmann startete mit einem 1:1 in der Bundesliga in Gladbach in seine Bayern-Ära, vier Tage später gewann er in Dortmund mit den Münchnern durch ein 3:1 den Supercup und damit seinen ersten Titel. "Ich habe ja so kleine Hamsterzähne und würde gerne ein Titel-Hamster sein", sagte er damals. Die Bayern zeigten ihn in einer Fotomontage am Kamin mit jeder Menge Platz für weitere Pokale.

                <strong>Erste Niederlage gegen Eintracht Frankfurt</strong><br>
                Das 1:2 am siebten Bundesliga-Spieltag zuhause gegen Eintracht Frankfurt war die erste von insgesamt nur zehn Niederlagen für Nagelsmann in 84 Bayern-Pflichtspielen. Demgegenüber stehen 60 Pflichtspiel-Siege Nagelsmanns mit dem FC Bayern. 

                <strong>Ohne Nagelsmann: Pokal-Schlappe in Gladbach</strong><br>
                Der Traum von einer Triple-Saison war schnell zu Ende. Das 0:5 in Gladbach in der 2. Runde des DFB-Pokals war zugleich die höchste Bayern-Pleite im Pokal. Nagelsmann saß damals aber nicht auf der Bank, sondern zuhause am Küchentisch in Corona-Quarantäne: "Ich habe viel rumgeschrien, die Nachbarn haben sich vermutlich gedacht, was da drüben los ist."

                <strong>Blamage in Bochum</strong><br>
                Aber zumindest in der Bundesliga lief es zwischenzeitlich sehr gut - allerdings nicht reibungslos. Immer wieder setzte es überraschende Pleiten, wie etwa am 22. Spieltag beim 2:4 beim damaligen Aufsteiger VfL Bochum. 

                <strong>Aus in der Champions League gegen Villarreal</strong><br>
                Fast so überraschend wie die Pleite in Bochum kam das Champions-League-Aus im Viertelfinale gegen den FC Villarreal. Nach einer 0:1-Niederlage im Hinspiel in Spanien sorgte ein 1:1 im Rückspiel für das recht frühe Ausscheiden des deutschen Rekordmeisters. "Manchmal, wenn du in die Luft spuckst, fällt es dir ins Gesicht", bilanzierte der Spanier Dani Parejo angesichts einer vermeintlichen Respektlosigkeit von Nagelsmann im Vorfeld der Partien. Unter anderem der Bayern-Coach soll nach der Auslosung noch von einem vermeintlich einfachen Los gesprochen haben, so der Vorwurf.

                <strong>Trotz Rückschlägen: Nagelsmann führt Bayern zum Meistertitel</strong><br>
                Nach Pokal- und Champions-League-Aus blieb letztlich nur noch die Meisterschaft für den FC Bayern und die holte die Nagelsmann-Elf im Sommer 2022 erneut an die Isar. Für den jungen Coach war es der erste Meistertitel im Profifußball. Der hatte damit für den heute 35-Jährigen einen besonderen Stellenwert.

                <strong>Ärger um Lewandowski</strong><br>
                Kaum waren die Feierlichkeiten in München vorüber, braute sich schon die nächste Krise über der Säbener Straße zusammen. Der langjährige Torjäger Robert Lewandowski hatte sich in den Kopf gesetzt, den deutschen Rekordmeister zu verlassen und zum FC Barcelona zu wechseln. Letztlich gaben die Münchner den polnischen Weltfußballer frei - allerdings, ohne einen adäquaten Mittelstürmer-Ersatz für Lewandowski zu verpflichten.

                <strong>Überraschende Pleite in Augsburg</strong><br>
                Wie schon in seiner ersten Saison, so setzte es für Nagelsmann bei den Bayern auch in der Saison 2022/23 am siebten Spieltag die erste Pleite. Dieses Mal erwischte es den amtierenden Meister in der Bundesliga beim FC Augsburg, wo die Münchner mit 0:1 unterlagen. Danach blieb die Nagelsmann-Elf in der Bundesliga allerdings 13 Spiele in Folge ungeschlagen.

                <strong>Nagelsmann vs. Tapalovic</strong><br>
                Dennoch blieb auch diese erfolgreichen Phase des Rekordmeisters nicht konfliktfrei. Die Bayern trennten sich am 23. Januar 2023 vom langjährigen Torwart-Coach Toni Tapalovic, engster Vertrauter des verletzten Kapitäns Manuel Neuer. Nagelsmann galt als Initiator hinter dieser Entscheidung. Der damals schon verletzte Neuer gab daraufhin ein vereinskritisches Interview, meinte, dass ihm diese Entscheidung, seinen Vertrauten rauszuwerfen, das "Herz rausgerissen" habe. Als Tapalovic-Nachfolger bekam Nagelsmann mit Michael Rechner einen eigenen Vertrauten, den er schon aus gemeinsamen Tagen in Hoffenheim kannte und schätzte.

                <strong>Imposante Erfolgsserie: Sieg um Sieg in der Champions League</strong><br>
                Besonders in einem Wettbewerb glänzte der FC Bayern in der noch laufenden Saison 2022/23, nämlich in der Champions League. Dort gewannen die Münchner unter Nagelsmann alle acht bisherigen Spiele, darunter auch die beiden Achtelfinal-Partien gegen Paris St. Germain (1:0, 2:0). Im Viertelfinale bekommt es der deutsche Rekordmeister nun mit Manchester City zu tun - allerdings ohne den bisherigen Erfolgs-Coach Nagelsmann.

                <strong>Start ins Jahr 2023 mit drei Unentschieden</strong><br>
                Weniger gut lief es hingegen im Jahr 2023 in der Bundesliga für den FC Bayern. Mit drei Unentschieden in Folge starteten die Münchner sehr bescheiden ins neue Jahr, während der heißeste Verfolger Borussia Dortmund eine Siegesserie hinlegte und den Rückstand auf den Tabellenführer immer mehr verkürzte.

                <strong>Verbaler Ausraster in Gladbach</strong><br>
                Nach den drei Unentschieden zu Jahresbeginn waren die Bayern kurzzeitig wieder auf Kurs, siegten in Wolfsburg und zuhause gegen Bochum. Doch der nächste Rückschlag ließ nicht lange auf sich warten. Am 21. Spieltag setzte es auswärts eine 2:3-Pleite in Gladbach, gefolgt von einem verbalen Ausraster Nagelsmanns. "Das ist doch ein Witz, will der mich verarschen oder was?", brüllte der Trainer in der Mixed-Zone in Richtung Schiedsrichter: "Mein Gott, mein Gott ey! Ein weichgespültes Pack!" Dafür wurde Nagelsmann vom DFB-Sportgericht mit einer Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro belegt.

                <strong>Ein "Maulwurf" bringt Taktik von Nagelsmann an die Öffentlichkeit</strong><br>
                In oder um die Mannschaft herum schien es einen "Maulwurf" zu geben. "Die Sport Bild" druckte in der vergangenen Woche mehrere Taktik-Zettel des FC Bayern ab, die den Matchplan verrieten. Die Reaktion von Julian Nagelsmann? "Ich ärgere mich", sagte der Trainer. "Die Person, die das weitergibt, schadet jedem einzelnen Spieler. Aber du wirst nicht herausfinden, wer das war." Sicher ist nur: Er oder sie hat Nagelsmann geschadet. Möglicherweise war die "Maulwurf"-Affäre der Knackpunkt, der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, weil sie ein Indiz dafür war, dass Nagelsmann immer mehr die Kabine zu verlieren drohte.

                <strong>Letzter Auftritt bei Pleite in Leverkusen</strong><br>
                Das aus sportlicher Sicht letzte Kapitel der Ära Nagelsmann spielte sich am 19. März 2023 in Leverkusen ab. Die 1:2-Niederlage und der damit verbundene Verlust der Tabellenführung besiegelten das Ende des 35-Jährigen bei den Bayern. Fünf Tage später bestätigte der deutsche Rekordmeister inmitten der Länderspielpause die Trennung von Nagelsmann nach nicht einmal zwei Jahren und obwohl die Münchner immer noch das Triple gewinnen können.

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