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Borussia Dortmund startet in die Saison 2021/22

Borussia Dortmund: Rose legt los! Neuer Trainer verrät seinen BVB-Plan

  • Aktualisiert: 01.07.2021
  • 16:38 Uhr
  • ran.de / Tobias Hlusiak
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© 2021 Getty Images

Marco Rose ist als neuer Cheftrainer von Borussia Dortmund vorgestellt worden. Auf seiner Antrittspressekonferenz gibt er einen neuen, schwungvollen Takt vor und verspricht den Fans die Rückkehr zu Altbewährtem. Von den Bossen erhält er einen klaren Auftrag.

München/Dortmund - Der erste Auftritt von Marco Rose in seiner neuen Arbeitskleidung - in diesem Fall ein schwarzes Poloshirt mit BVB-Emblem - war erst wenige Sekunden alt, da sah sich der frisch ins Amt gehobene Dortmunder Trainer erstmals dem nun für ihn herrschenden Erfolgsdruck ausgesetzt.

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke war von Medienchef Sascha Fligge auf der Pressekonferenz begrüßt und um einleitende Worte gebeten worden. "Danke, Marco", entgegnete Watzke, nur um sich umgehend zu verbessern: "Natürlich Danke, Sascha. Nicht Marco. Das musst du dir erst noch verdienen..."

Natürlich war der kleine Seitenhieb von des BVB-Bosses als Witz gedacht. Rose grinste auch. Dennoch wird ihm spätestens in diesem Moment klar gewesen sein, welcher Wind hier weht.

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Rose startet mit Vollgas in seine BVB-Zeit

Für Rose, den die Borussia aus Mönchengladbach abgeworben und mit einem Vertrag bis 2024 ausgestattet hat, begann der neue Lebensabschnitt gleich mit Vollgas. Spieler kennenlernen, Antritts-Pressekonferenz, später erste Leistungstests. Am Morgen hatte der 44-Jährige noch seinen Umzug in die Stadt organisiert.

"Da muss ich auch nachher wieder hin", verriet Rose. Insgesamt machte der neue starke Mann beim BVB einen aufgeräumten, bestens erholten und auf den Punkt vorbereiteten Eindruck. Die neue Aufgabe hat ihn bereits in ihren Bann gezogen.

An Ideen jedenfalls mangelt es dem Fußballehrer nicht. Im Gegenteil: Sie sprudelten nur so aus ihm heraus.

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BVB: Neuer Trainer Rose legt Konzept vor

"Wir wollen flexibel sein. Egal ob in der Dreierkette, Viererkette oder in der Raute. Auch die ist immer spannend", gab er einen Einblick in sein taktisches Arsenal. "4-3-3, 4-3-2-1 - Die Grundordnung ist gar nicht so entscheidend. Es wird darum gehen, einen Fußball zu spielen, mit dem sich die Menschen hier identifizieren können?"

Wenn sich demnächst die Stadien in der Bundesliga (hoffentlich) langsam wieder mit Fans füllen, wollen sie in Dortmund vorbereitet sein. Eine Show soll es im Signal-Iduna-Park zu sehen geben. Man will sich den von Jürgen Klopp vor mehr als einem Jahrzehnt ins Leben gerufenen "Vollgasveranstaltungen" wieder annähern.

Der Name des Ex-Coaches fiel zwar nicht. Er ist aber stets gegenwärtig, wenn beim BVB ein neuer Trainer vorgestellt wird. Und Roses Ideale scheinen denen des heutigen Liverpoolers ohnehin sehr ähnlich zu sein.

"Arbeiterfußball, viel investieren, laufen, das Stadion hinter sich bringen, den Gegner dominieren. Das passt nach Dortmund", führte der frühere Mainzer weiter aus. Darüber hinaus wolle er die zuletzt schwächelnde Defensive stärken, "ohne das kicken zu vergessen". Der dritte Achtelfinaltag der laufenden EM - der mit den vielen Toren und tollen Spielen - das sei Fußball, meinte Rose.

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Zorc und Watzke mit Vorschusslorbeeren für Rose

Den Nerv der Bosse scheint er damit längst getroffen zu haben. Watzke und auch Michael Zorc sparten nicht mit schmeichelnden Worten in Richtung ihrer Neuverpflichtung.

Rose stehe für "einen modernen, attackierenden, offensiven Fußball, der sehr gut zu Borussia Dortmund passt. Er kann Spieler und Mannschaften entwickeln und erfolgreich sein. Darüber hinaus passt er auch menschlich. Ich habe viel Vorfreude", schwärmte Zorc.

"Marco" habe immer "hohe Wertschätzung" genossen, schob Watzke nach. Spätestens seit dem Aufeinandertreffen in der Europa League 2018 hatten die BVB-Granden den Trainer auf dem Zettel. Rose - damals noch in Diensten von RB Salzburg - sorgte mit seinem Team für das deutliche Aus der Borussia.

Auch deshalb legten sich die Bosse früh auf den gebürtigen Leipziger als neuen Trainer fest. Daran änderte auch die tolle Rückrunde samt Pokalsieg von Interimscoach Edin Terzic nichts.

Der 38-Jährige war lange als Teil des Rose'schen Trainerstabs vorgesehen. Nun aber wurde er befördert und bleibt als Technischer Direktor im Verein. In dieser Aufgabe soll er sich um die verliehenen Spieler kümmern, fungiert er als Schnittstelle zum Nachwuchsleistungszentrum und ist in die Kaderplanung involviert.

Terzic und Rose werden eng zusammenarbeiten

Für Rose ist das kein Problem. Der neue Trainer war ohnehin stets in die Planungen seines Vorgängers eingeweiht.

"Ich hätte ihn gerne als Co-Trainer behalten. Als Typ und mit seiner Qualität als Trainer hätte es sehr gut gepasst", findet Rose, sagt aber auch: "Edin hat mir sehr glaubhaft vermittelt, dass er sich breiter aufstellen will als Fußballfachmann. Das respektiere ich."

Der Austausch soll trotzdem eng sein: "Ich werde ihn anzapfen und ihn fragen, was wir aus der erfolgreichen Rückrunde mitnehmen können. Er wird oft in mein Büro kommen, um über Fußball zu diskutieren. Ich wäre ja blöd, wenn ich das nicht nutzen würde."

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Spieler kommen nach und nach zurück, Sancho nicht

Über Jadon Sancho werden die beiden dann wohl nur noch retrospektiv sprechen. Der Wechsel des Ausnahmespielers zu Manchester United steht unmittelbar vor dem Abschluss.

"Wenn wir gute Spieler verlieren, werden wir gute Spieler dazuholen. Der Kader ist sehr gut aufgestellt", meinte der Trainer lapidar dazu. Durch einen Abgang lässt er sich die Anfangsmotivation nicht kaputtmachen. Vielmehr drückt er seinen Jungs bei der EM die Daumen.

Sieben BVB-Spieler sind noch im Viertelfinale aktiv. Es wird wohl noch knapp einen Monat dauern, bis Rose den kompletten Kader begutachten kann.

Bis dahin hat er noch viel Zeit für den Umzug...

Tobias Hlusiak

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