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ran Bundesliga Webshow

Torsten Frings: Titelchance von Borussia Dortmund? "Bei 0,0 Prozent!"

  • Aktualisiert: 23.03.2022
  • 09:07 Uhr
  • ran.de
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© IMAGO/Nordphoto

Torsten Frings hat als Gast in der ran Bundesliga Webshow unter anderem über das Comeback von Felix Magath, das Titelrennen zwischen seinen Ex-Klubs Bayern München und Dortmund sowie über den Aufstiegskampf von Werder Bremen gesprochen. ran fasst die wichtigsten Aussagen zusammen.

München - Borussia Dortmund hat am 27. Spieltag der Bundesliga in Köln gepatzt, nur ein 1:1 erreicht. Damit hat Tabellenführer Bayern München durch einen souveränen 4:0-Sieg gegen Union Berlin wieder einen Vorsprung von sechs Punkten und damit beste Karten, den Meistertitel in der Bundesliga einmal mehr einzufahren. Ex-Nationalspieler Torsten Frings spielte sowohl für den BVB als auch den FCB, an der Säbener Straße damals unter Coach Felix Magath.  

Torsten Frings hat als Gast in der ran Bundesliga Webshow unter anderem über das Comeback von Felix Magath bei Hertha BSC, das Titelrennen zwischen seinen Ex-Klubs Bayern München und Dortmund sowie über den Aufstiegskampf von Werder Bremen gesprochen. ran fasst die wichtigsten Aussagen zusammen.

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Torsten Frings über ...

... den neuen Hertha-Trainer Felix Magath: "Ich glaube, jede Geschichte die man über Felix Magath je gehört hat, ist wahr. (lacht) Er ist schon ein harter Trainer. Seine Mannschaften kommen über eine gute Fitness und können so Spiele gegen Ende immer noch drehen. Ich habe bei Magath menschlich aber keinen weichen Kern gespürt. Ihn jedoch darauf zu reduzieren, nur ein 'Quälix' zu sein, wäre aber nicht fair.

... Magaths Chancen auf den Klassenerhalt: "Ich bin mir sicher, dass er mit der Hertha die Klasse hält. Obwohl das seine leichteste Aufgabe ist, weil die Hertha da unten gar nicht hingehört. Felix wird der Mannschaft viel Selbstvertrauen durch Gespräche gegeben haben. Von der Klasse her ist Hertha für mich kein Abstiegskandidat. Man muss einfach den Kopf der Spieler frei kriegen und das hat er wohl geschafft."

... die Trainingsmethoden von Magath: "Ich musste sehr, sehr viele Medizinbälle schleppen. Wenn man davon ausgeht, dass ein Team ungefähr 20 Fußbälle mit auf den Platz nimmt, waren bei Magath immer auch zehn Medizinbälle dabei." (lacht) Man geht immer vom Schlimmsten aus, wenn Magath mit einem spricht. Und irgendwann bekommt man dann ein verstecktes Lob. Sein Training ist hart, eine Quälerei, aber am Ende des Tages zerrst du davon. Man sieht, wie viel man als Fußballer körperlich aushalten kann. Magath ist ein sehr, sehr guter Trainer. Von Felix habe ich mitgenommen, dass man vielleicht auch mal die Grenzen ein bisschen höher schieben kann." 

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Folge 21.03.22

Frings: "Magath nur auf Quälix zu reduzieren, ist nicht fair"

Torsten Frings spricht über Felix Magath und seinen Einfluss auf eine Mannschaft. Zudem nimmt er den neuen Hertha-Trainer etwas in Schutz.

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  • 02:05 Min
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... Magath als dauerhafter Hertha-Trainer: "Die Frage wird sein, ob Felix Magath sich das vorstellen kann. Dafür ist es ganz entscheidend, wie die nächsten Spiele laufen werden. Rettet man sich problemlos, spricht nichts dagegen, weiter zusammenzuarbeiten."

... Spieler von Magath, die sich im Training übergeben: "Mir ist das nicht passiert, aber es kommt häufiger vor, dass sich ein Spieler übergeben muss oder mal nicht mehr kann. Vielleicht ist das auch gewollt, um ein Zeichen zu setzen."

... den Abstiegskampf in der Bundesliga: "Ich glaube, dass Augsburg und Stuttgart noch unten reinrutschen könnten. Bielefeld und Fürth sind für mich die Mannschaften, die am ehesten absteigen werden."

... den Becherwurf-Skandal in Bochum:"Dass der Hass im Stadion größer wird auf den Schiedsrichter oder auf die Auswärtsmannschaft, ist schon zu beobachten. Dass man den Schiedsrichterassistenten abwirft, gab es zuletzt, glaube ich, vor zehn Jahren. Das geht gar nicht und ist eine absolute Frechheit. Ich hoffe, dass man den Schuldigen findet und so jemand hat im Fußballstadion nichts zu suchen. Man muss hoffen, dass so etwas nicht vorkommt und an die Leute, auch die Leute, die bei solchen Aktionen daneben stehen, um denjenigen dann vor so einem Skandal schon emotional wieder etwas einzufangen. Die Spieler kann man beschimpfen, die interessiert das sowieso nicht. Aber eine Attacke gegen den Schiedsrichter sollte man so hart wie möglich bestrafen." 

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... mögliches Bestrafung in Form eines Geisterspiels für Bochum: "Ich kann es verstehen, weil es ein Vorfall ist, der so nicht passieren darf. Andererseits ist es hart, 30.000 Fans zu bestrafen wegen eines Idioten. Ich gehe davon aus, dass Bochum die drei Punkte abgezogen bekommt."

... Borussia Dortmunds Titelchancen: "Die liegen bei 0,0 Prozent. Für mich gibt es nur einen deutschen Meister und das ist der FC Bayern. Ich würde es dem BVB aber mehr gönnen, weil ich dort eine schönere Zeit hatte als beim FC Bayern. Dort hatte ich keine so schöne Zeit unter Magath. Aber Dortmund leistet sich einfach zu viele Ausrutscher, um Meister zu werden. Dortmund ist die einzige Mannschaft, die finanziell einigermaßen an die Bayern rankommt. Auf der einen Seite wird Dortmund gefeiert, wenn sie junge Spieler ausbringen und erfrischenden Fußball spielen, auf der anderen Seite kommt aber sofort Kritik, wenn man dann mal früh aus der Champions League rausfliegt. Man sollte Marco Rose die Zeit geben, seine Mannschaft zu formen und dann nächste Saison neu angreifen." 

... die 2. Bundesliga: "Mich interessiert die Liga schon sehr, weil meine Ex-Klubs Bremen und Darmstadt dabei sind. Daher verfolge ich das sehr intensiv. Es ist eine geile Liga, weil alles offen ist, gegen jede Mannschaft hat man eine Chance. Das macht diese Liga aus."

... Aufstiegsrennen in der 2. Bundesliga: Für mich machen die ersten fünf Mannschaften das Aufstiegsrennen unter sich aus. Schalke würde ich gar nicht mehr dazuzählen. So viele Chancen haben sie schon vergeben und so viele Spiele verloren. Ich hoffe und wünsche mir, dass Bremen und Darmstadt es schaffen. Aber auch ein geiler Klub wie St. Pauli hat es verdient."

... Ex-Klub Werder Bremen: "Die Mannschaft hatte am Beginn der Saison enorme Probleme, diese Liga anzunehmen. Man muss einen Abstieg auch erst verdauen, eine neue Mannschaft aufbauen. Mit dem neuen Trainer Ole Werner ist nun alles ruhig, während zuvor natürlich auch durch den Skandal um Ex-Trainer Markus Anfang viel Aufruhr da war. Wenn man jetzt im Stadion ist, herrscht dort eine Zuversicht und Ruhe und Bremen hat für die zweite Liga mit Leuten wie Ömer Toprak und Niclas Füllkrug überragende Spieler."

... das Verhalten der Bundesliga-Schiedsrichter:"Früher konnte man mit dem Schiedsrichter vernünftig reden, da sind auch von beiden Seiten mal Beleidigungen geflogen. Heute sind null Komma null Emotionen erlaubt. Emotionen werden gefühlt sogar schneller mit Gelb bestraft, als ein schweres Foul." 

... Deutschlands Chancen bei der WM in Katar: "Ich glaube schon, dass wir richtig gute Spieler haben, die ein sehr gutes Turnier spielen können. Wir alle haben aber keine Erfahrung, wie das bei einer WM im Winter sein wird. Viel wird davon abhängen, wie man in das Turnier startet. Für mich fühlt sich das auch nicht richtig an, dass eine Weltmeisterschaft im Winter stattfindet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mir im Winter viel Fußball anschauen werde. Auch für die Mannschaften wird es sich komisch anfühlen, eine WM im Winter zu spielen."

... das verlorene WM-Halbfinale 2006 gegen Italien (0:2 n.V.), bei dem er gesperrt fehlte: "Das war der Tiefpunkt meiner Karriere. Ich hätte gerne gespielt und es tut immer noch weh. Von den damaligen Teilnehmern haben wir den besten Fußball gespielt. Selten war es so, dass man einen WM-Titel so auf dem Silbertablett serviert bekommen hat, aber wir haben ihn nicht genommen."

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