Unions X-Faktor Kruse: Rekordschütze und Sieggarant
- Aktualisiert: 07.11.2020
- 18:35 Uhr
- SID
Max Kruse stellt bei Union Berlins 5:0-Erfolg gegen Arminia Bielefeld einen Jahrzehnte alten Rekord ein und hält die Köpenicker obendrein auf ihrem Höhenflug.
Berlin - Max Kruse trottete bei seiner Auswechslung seelenruhig und äußerst zufrieden über den halben Platz. Nach seinem erneut starken Auftritt beim 5:0 (3:0)-Rekordsieg von Union Berlin gegen den erschreckend harmlosen Aufsteiger genoss der Routinier die Situation sichtlich in vollen Zügen, hatte der 32-Jährige doch nicht nur wegen eines persönlichen Rekordes alle Kritiker in der Debatte über seine Fitness wieder einmal widerlegt.
Keine Frage: Trotz Berlins höchstem Erstliga-Erfolg durch die Tore von Keita Endo (3.), Robert Andrich (13.), Sheraldo Becker (45.+ 2), Kruse selbst (52., Foulelfmeter) und Cedric Teuchert (89.), des Union-Rekord von sechs Bundesliga-Spielen ohne Niederlage und der besten Tabellenplatzierung des Vorjahresaufsteigers durch den vorläufigen Sprung auf Rang vier war Kruse der Mann des Tages. Das Sahnehäubchen für den Ex-Nationalspieler: Durch seinen Elfmeter-Treffer stellte der Spielmacher Jochen Abels 37 Jahre alten Rekord von 16 Strafstoß-Toren bei 16 Versuchen vom Punkt ein.
Kruse nach Gala auf Tauchstation
Der Matchwinner, der schon beim vorangegangenen 3:1-Erfolg zu Wochenbeginn bei der TSG Hoffenheim überragt hatte, ging nach seiner neuerlichen Gala an der Alten Försterei jedoch zunächst auf Tauchstation. Dafür lobte Torschütze Andrich am "Sky"-Mikrofon "nach einem überragenden Sieg durch eine richtig geile Leistung" Kruses Beitrag zum Berliner Höhenflug: "Er tut uns einfach gut."
Durch seine Vorarbeit zu Berlins ersten beiden Toren und seine eigenen Treffer sammelte Kruse beeindruckende vier Scorer-Punkte. Damit war der frühere Türkei-Legionär maßgeblich an der verdorbenen Rückkehr von Arminen-Trainer Uwe Neuhaus an seine frühere Wirkungsstätte (2007 bis 2014) beteiligt.
Externer Inhalt
Klos: "Wir haben schön auf die Fresse bekommen"
Bielefelds Stürmer Fabian Klos aber sah vor allem sein eigenes Team für den desolaten Auftritt der Ostwestfalen in der Verantwortung: "Das war von der ersten bis zur letzten Sekunde eine Katastrophe. Wir haben schön auf die Fresse bekommen, das wird noch länger wehtun. Aber vielleicht hilft es uns auch, denn so geht es nicht weiter", sagte Klos nach der fünften Pleite des Erstliga-Rückkehrers in Folge.
Kruse war der Dreh- und Angelpunkt bei den Platzherren, führte den Ball immer wieder gekonnt durchs Mittelfeld und baute gefährliche Angriffe auf. Erstaunlich dabei war, wie viel Platz die Arminen dem gereiften Offensiv-Ass oft ließen. Der 32-Jährige, der sich einmal mehr als enorme Bereicherung für das Team von Union-Trainer Urs Fischer erwies, verteidigte allerdings auch nach hinten und war bei Standards zur Stelle.
Beflügelt von der immer klareren Führung und gelenkt vom bestens aufgelegten Kruse hatte Berlin praktisch keine Probleme und imponierte auch durch Körpersprache und Ballsicherheit. "Ein fast perfektes Spiel", konstatierte Union österreichischer Nationalspieler Christopher Trimmel freudestrahlend.
Du willst die wichtigsten Fußball-News, Videos und Daten direkt auf Deinem Smartphone? Dann hole Dir die neue ran-App mit Push-Notifications für Live-Events. Erhältlich im App-Store für Apple und Android.