Kommentar
ranSicht zu Robert Lewandowskis Wahl zu "Europas Fußballer des Jahres": Das ist erst der Anfang
- Aktualisiert: 01.10.2020
- 18:36 Uhr
- ran.de / Tim Brack
Robert Lewandowski ist "Europas Fußballer des Jahres". ran.de-Mitarbeiter Tim Brack findet, dass sich der Bayern-Stürmer dies aufgrund seiner Selbstlosigkeit verdient hat – und bald schon Weltfußballer sein könnte.
München - Für Robert Lewandowski dürfte die Auszeichnung zu Europas Fußballer des Jahres eine Genugtuung sein: Endlich bekommt er die Anerkennung, die die Fußballwelt ihm in seinen Augen schon lange schuldet.
Die Auszeichnung zu Europas Bestem hat sich der Stürmer des FC Bayern redlich verdient. In 47 Partien schoss er 55 Tore für die Münchner. Er gewann Champions League, DFB-Pokal und Bundesliga – und krönte sich in allen drei Wettbewerben zum Torschützenkönig.
Lewandowski zeichnet sich nicht nur durch Torgefahr aus
Der Torhunger und die Trefferquote des Polen waren stets beeindruckend – wenn auch nicht immer so potent wie die von Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. In seiner Torgefahr allein spiegelt sich aber nicht Lewandowskis Wert für die Mannschaft.
Es ist schon fast ironisch, dass dieser Stürmer, der sich oft mit Arjen Robben fetzte, wer denn aufs Tor hätte schießen dürfen, just in jener Saison für seine Fähigkeiten als Einzelspieler geehrt wird, in der er so selbstlos wie noch nie agierte.
Für das Triple hat Lewandowski Abschied genommen von der Rolle als reiner Verwerter. Im intensiven Flick'schen Pressing opferte er sich auf, rannte Meter um Meter, war nicht mehr nur Angriffs-, sondern auch Verteidigungsspitze.
Wer am Ende die Tore schoss, das war Lewandowski bestimmt nicht egal, denn für Robert Lewandowski ist ein Robert-Lewandowski-Tor immer noch das Schönste. Aber er schaffte es, die Einzelstatistiken beiseite zu schieben und das große Ganze in den Fokus zu rücken: den Gewinn der Champions League.
Den größten Vereinstitel hatte Lewandowski lange gejagt wie den heiligen Gral. Wie viel ihm der Triumph in der Königsklasse bedeutet, zeigte jede Träne, die er am Finalabend in Lissabon weinte. Man mag sich gar nicht vorstellen, was es mit dem 32-Jährigen angestellt hätte, wäre er wie 2013 (damals mit Dortmund) kurz vor der Erfüllung seines Traums gescheitert.
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Komplett dem FC Bayern verschrieben
Für die Verwirklichung seines großen Wunsches hat Lewandowski schon vor der Triple-Saison die Weichen gestellt – und das nicht auf dem Feld oder in dem von ihm gern besuchten Kraftraum. Es passierte in einem Büro, als er sein Arbeitspapier bei den Münchnern bis 2023 verlängerte.
Für Lewandowski ist es mit 32 der sogenannte letzte große Vertrag – danach klopft vermutlich kein Verein mehr an, mit dem er die Champions League gewinnen kann. Es war eine Verlängerung mit Signalwirkung. Er hat sich komplett dem FC Bayern verschrieben. Keine alljährlichen Gerüchte um einen möglichen Wechsel zu Real Madrid konnten die Zielstrebigkeit mehr stören.
Das nächste Ziel: Weltfußballer
Man sollte aber nicht glauben, dass die Jagd des Robert Lewandowski nun vorüber ist. Ein unerfülltes Ziel schwebt noch über ihm: die Wahl zum Weltfußballer. Bayerns Vereinschef Karl-Heinz Rummenigge warb bei Fifa-Präsident Gianni Infantino für die Durchführung trotz Corona. Auch Rummenigge weiß um die Bedeutung für seinen Stürmer. Der wird erst Ruhe geben, wenn er auch Weltfußballer ist.
Tim Brack
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