Modus, Teilnehmer, Auswirkungen: Infos zur neuen Europa Conference League
Infos zur Europa Conference League
Im Jahr 2018 beschloss die UEFA die Einführung eines dritten europäischen Vereinswettbewerbs - der Europa Conference League. Erstmals wird dieser in der kommenden Saison ausgetragen, in der Bundesliga fallen die Reaktionen nicht sonderlich positiv aus. "Europa League hätte ich Bock drauf. Europa Conference League hätte ich irgendwie keinen Bock drauf. Da können dann andere spielen", teilte Union-Profi Max Kruse bei "Sky" seine Meinung zum neuen Turnierformat. ran hat die wichtigsten Infos zum neuen Wettbewerb in der Galerie gesammelt.
Warum?
"Der neue UEFA-Klubwettbewerb erleichtert den Zugang zum Europapokal mehr denn je. Es wird mehr Spiele für mehr Klubs geben und in den Gruppenphasen werden mehr Verbände vertreten sein als bisher", so UEFA-Präsident Aleksander Ceferin. Alle 55 Mitgliedsverbände der UEFA erhalten ein Startrecht für die Qualifikation zur Europa Conference League, sodass die Wahrscheinlichkeit erhöht wird, dass auch kleinere Mannschaften aus Ländern wie Gibraltar, San Marino oder Island an einem Europapokalwettbewerb teilnehmen können.
Einfluss auf andere Wettbewerbe
Im Zuge der Einführung der Europa Conference League wird die Europa League verkleinert, in Zukunft werden 32 statt bisher 48 Teams teilnehmen. Außerdem erhalten nur noch die sechs bestplatzierten Nationen der Fünfjahreswertung einen direkten Startplatz, zuvor waren es die besten zwölf. Dies hat großen Einfluss auf die Meister und Pokalsieger aus kleineren Verbänden - so ist der belgische Pokalsieger beispielsweise nicht mehr direkt für die EL-Gruppenphase qualifiziert, sondern muss sich erst über die Qualifikationsrunden und Playoffs seine Teilnahme sichern.
Einfluss auf andere Wettbewerbe
Noch härter trifft es Vereine, die Verbänden außerhalb der besten zwölf in der Fünfjahreswertung angehören. Die Pokalsieger dieser Nationen starten nicht mehr in der EL-Quali, sondern nur noch in der Qualifikation zur Conference League. Zudem werden die nationalen Meister, die in den vergangenen Spielzeiten in der ersten Runde der CL-Quali einstiegen und bei einer Niederlage in die Europa-League(-Quali) abrutschten, direkt in die Conference League durchgereicht.
Wer ist für die Conference League qualifiziert?
Bevor es zur Gruppenphase kommt, müssen die Mannschaften drei Qualifikations- und eine Playoff-Runde überstehen. Kein Team ist für die Gruppenphase gesetzt. Die Qualifikation wird unterteilt in einen Hauptweg, aus dem sich 17 Mannschaften qualifizieren, sowie einen Meisterweg, über den fünf Mannschaften ihre Teilnahme erspielen. Außerdem stoßen noch die zehn Mannschaften hinzu, die in der Playoff-Runde zur Gruppenphase der Europa League ausgeschieden sind. Insgesamt nehmen an den Quali-Runden zur Conference League 141 Teams teil.
Modus: Gruppenphase
32 Mannschaften schaffen es letztendlich in die Gruppenphase der Europa Conference League, die in acht Gruppen mit jeweils vier Teams in Hin- und Rückspielen ausgetragen wird. Die acht Tabellenersten qualifizieren sich direkt für das Achtelfinale, die Zweitplatzierten treten in einer weiteren Playoff-Runde gegen die acht Gruppendritten der Europa League an und ermitteln die restlichen acht Achtelfinalteilnehmer.
Modus: K.o.-Runde
Nach den Playoffs geht es im bekannten System weiter. Auf das Achtel-, Viertel- und Halbfinale folgt das Endspiel, das erstmals am 25. Mai 2022 im Air Albania Stadium in Tirana, Albanien, ausgetragen wird. Der Sieger des Finals ist in der nachfolgenden Saison automatisch für die Europa League gesetzt.
Wann wird gespielt?
Die Spiele der Conference League finden parallel zu den Partien der Europa League statt. Die Anstoßzeiten sind somit immer donnerstags um 18:55 Uhr beziehungsweise um 21:00 Uhr. Die erste Qualifikationsrunde startet am 8. Juli 2021.
Was bedeutet die Einführung der Conference League für die Bundesliga?
Bislang qualifizierten sich der Fünft- und Sechsplatzierte der Bundesliga sowie der DFB-Pokalsieger für die Europa League. Ab der Saison 2021/2022 sind nur noch der Tabellenfünfte sowie der Gewinner des Pokals für die Europa League qualifiziert, der Sechstplatzierte tritt in der letzten Qualifikationsrunde zur Conference League an. Sollte der Pokalsieger allerdings in der Bundesliga unter den ersten sechs Mannschaften landen, ist der Tabellensiebte zur Teilnahme an den Conference-League-Playoffs berechtigt.
Kritik
Während UEFA-Präsident Ceferin von der neuen Idee begeistert ist, teilen Verantwortliche kleinerer Verbände nicht unbedingt seine Meinung. "Wir sind sehr besorgt, dass wir eines der größten Opfer sein werden. Aber die Entscheidungen sind nun so getroffen worden", wird Stijn van Bever, Sprecher der belgischen Liga, von der "Sportschau" zitiert. Damit steht er nicht alleine da, wie auch schon die Aussage von Max Kruse zeigt. Wie der Wettbewerb letztendlich wirklich bei Spielern, Vereinen und Fans ankommt, wird die kommende Saison zeigen.