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DFB-Team: Hansi Flick setzt Niclas Füllkrug falsch ein - Kommentar
- Aktualisiert: 06.07.2023
- 06:06 Uhr
- ran.de / Marie.Schulte-Bockum
Niclas Füllkrug hat seit seinem Nationalmannschaftsdebüt die Hälfte aller deutschen Tore geschossen. Trotzdem lässt Hansi Flick den Bundesliga-Torschützenkönig meist auf der Bank. Ein Fehler, den er in Zukunft nicht mehr machen darf. Ein Kommentar.
Es gibt diesen typischen Satz, den Trainer von kriselnden Mannschaften oft wählen, wenn sie auf gut Glück einen 18- oder 19-Jährigen ins kalte Wasser werfen: "Er hat diese jugendliche Unbekümmertheit und kann frei aufspielen."
Niclas Füllkrug ist zwar schon 30 Jahre alt, unbekümmert spielt aber auch er - wenn er denn darf. Sieben Tore in neun Länderspielen stehen auf dem Konto des Werderaners. Bei jedem seiner drei Startelf-Einsätzen im deutschen Dress traf Füllkrug.
Warum lässt Hansi Flick also seinen einzigen echten Mittelstürmer für die Heim-EM gegen Polen (0:1) und Kolumbien (0:2) dann auf der Bank? Alternativen zu ihm wird es auch in einem Jahr nicht geben - zumindest nicht von der Qualität eines Bundesliga-Torschützenkönigs.
Niclas Füllkrug hat sich einen Stamplatz längst verdient
Just im März hatte Flick nach Füllkrugs Doppelpack zum 2:0 gegen Peru noch gesagt: "Wir benötigen eine gewisse Stabilität und Spieler, die wissen, dass sie spielen". Einen festen Platz in der Achse der Nationalmannschaft hätte sich Füllkrug längst verdient - doch er bekommt ihn nicht, was ein großer Fehler des Bundestrainers ist.
Seit seinem Debüt kurz vor der WM 2022 (Testspiel gegen Oman, Füllkrug traf zum 1:0-Endstand), hat er alleine die Hälfte aller deutschen Tore geschossen.
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Offenbar nicht genug für den experimentierfreudigen Bundestrainer, der gegen Polen neun (!) Startelf-Wechsel vornahm und lieber drei Spielmacher (Kai Havertz, Florian Wirtz, Jamal Musiala) in vorderster Front aufbot, als mit Füllkrug einen Zielspieler, der Erfolg im DFB-Team geradezu verspricht, aufzustellen.
Niclas Füllkrug im DFB-Team: Keiner verkörpert Aufbruchstimmung so sehr
Dabei verkörpert "Lücke", wie der Bremen-Stürmer mit dem markanten Lächeln oft gerufen wird, doch genau die Aufbruchstimmung, die Rudi Völler, Bernd Neuendorf und Flick stets beschwören.
Der 1,89 Meter große Neuner gibt in einer Mannschaft voller Edel-Techniker eine herrlich rustikale Figur ab, mit der sich die (verbliebenen) Deutschland-Fans gerne identifizieren. Schon bei der verkorksten WM avancierte er mit launigen PK-Auftritten und drei Toren zum Publikumsliebling.
Im Herbst tritt die Nationalmannschaft gegen Frankreich, Japan und die USA an. Der Druck auf Flick wird bis dahin nicht kleiner werden. Eine Lösung, um sich und der Mannschaft das Leben zu erleichtern, muss nun lauten: An Füllkrug führt bei der Aufstellung kein Weg mehr vorbei.