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Die Chronologie der WM-Affäre

  • Aktualisiert: 03.11.2015
  • 12:59 Uhr
  • SID
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16. Oktober: Der DFB spricht in einer Pressemitteilung erstmals von einer ungeklärten Zahlung in Höhe von 6,7 Millionen Euro an den Weltverband FIFA.

Köln - 16. Oktober: Der DFB spricht in einer Pressemitteilung erstmals von einer ungeklärten Zahlung in Höhe von 6,7 Millionen Euro an den Weltverband FIFA.

16. Oktober: Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtet, die WM 2006 sei mutmaßlich gekauft worden. Das Bewerbungskomitee soll eine schwarze Kasse eingerichtet haben, die der damalige adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus heimlich mit 10,3 Millionen Schweizer Franken gefüllt haben soll. Der DFB bestreitet die Vorwürfe vehement.

17. Oktober: DFB-Präsident Wolfgang Niersbach äußert sich erstmals auf dfb.de: "Ich kann versichern, dass es im Zusammenhang mit der Bewerbung und Vergabe der WM 2006 definitiv keine schwarzen Kassen beim DFB, dem Bewerbungskomitee noch dem späteren Organisationskomitee gegeben hat."

18. Oktober: Auch Franz Beckenbauer weist die Korruptions-Vorwürfe zurück: "Ich habe niemandem Geld zukommen lassen, um Stimmen für die Vergabe der Fußballweltmeisterschaft 2006 nach Deutschland zu akquirieren."

19. Oktober: Die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main schaltet sich in die Aufklärungsarbeit ein. Mit einem "Beobachtungsvorgang" soll überprüft werden, ob ein Anfangsverdacht für die Aufnahme von Ermittlungen besteht.

19. Oktober: Niersbach weist die Korruptionsvorwürfe erneut vehement zurück, sagt aber auch, "dass man die Frage stellen muss, (...) wofür diese Überweisung der 6,7 Millionen verwendet wurden".

22. Oktober: Bei einer Pressekonferenz in Frankfurt hinterlässt Niersbach mehr Fragen als Antworten. Die 6,7 Millionen Euro seien an die FIFA gezahlt worden, um später 170 Millionen zu erhalten. Die FIFA reagiert überrascht.

23. Oktober: Der ehemalige DFB-Präsident Zwanziger bezichtigt Niersbach der Lüge. Vor der WM 2006 habe es "eindeutig eine schwarze Kasse" gegeben: "Es ist klar, dass der heutige DFB-Präsident davon nicht erst seit ein paar Wochen weiß, wie er behauptet, sondern schon seit mindestens 2005."

24. Oktober: DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock kritisiert Zwanziger, dieser hätte den erhobenen Schwarzgeld-Verdacht bereits während seiner Amtszeit ausräumen können. Zwanziger entgegnet, erst 2012 entsprechende Erkenntnisse gewonnen zu haben.

26. Oktober: Franz Beckenbauer bricht sein Schweigen und bezeichnet den Deal mit der FIFA bezüglich eines WM-Zuschusses als Fehler: "Für diesen Fehler trage ich als Präsident des damaligen Organisationskomitees die Verantwortung."

27. Oktober: Ex-Nationalspieler Günter Netzer droht Zwanziger mit einer Klage. Bis zum 30. Oktober soll Zwanziger erklären, künftig nicht mehr zu behaupten, Netzer habe einen Stimmenkauf asiatischer Funktionäre für die WM 2006 bestätigt.

28. Oktober Zwanziger sagt gegenüber den externen Ermittlern des DFB aus.

30. Oktober: Zwanziger lässt die Frist von Netzer verstreichen. Netzers Anwalt kündigt daraufhin eine zeitnahe Klage an.

2. November: Die WM-Affäre beschäftigt nun auch höchste Stellen im Land. Das Bundeskanzleramt bestätigt Überprüfungen seiner WM-Akten.

3. November: Die Steuerfahndung Frankfurt startet eine Razzia beim DFB. Auch die Privathäuser von Niersbach, Zwanziger und Ex-Generalsekretär Horst R. Schmidt sind betroffen.

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