U21-Europameisterschaft live auf ProSieben und ran.de
"Ein Punkt der Moral": Deutsche U21 auf Viertelfinal-Kurs
- Aktualisiert: 28.03.2021
- 10:59 Uhr
- ran.de / Oliver Jensen
Die deutsche Mannschaft hat sich im zweiten Vorrundenspiel der U21-Europameisterschaft ein 1:1 gegen die Niederlande erkämpft. Im letzten Gruppenspiel am Dienstag gegen Rumänien (live auf ProSieben und ran.de) genügt ein Unentschieden für den Viertelfinaleinzug.
München - So hatte sich Finn Dahmen seinen 23. Geburtstag sicherlich nicht vorgestellt.
Der Torwart leistete sich gegen die Niederlande einen folgenschweren Fehler: Nach einem Einwurf von Josha Vagnoman traf er den Ball nicht richtig und ermöglichte dadurch Justin Kluivert das 0:1.
Doch jeder weiß: Fehler passieren. Entscheidend ist, wie eine Mannschaft solch einen Rückschlag verarbeitet.
Genau dies gelang der deutschen U21-Nationalmannschaft überraschend gut. "Ab dem Moment haben wir das Spiel kontrolliert", lobt Nationaltrainer Stefan Kuntz.
"Das Messen auf hohem Niveau ist für meine Spieler eine Erfahrung. Sie haben das angenommen. Zum Schluss war das ein sehr begeisterndes Spiel, kämpferisch auf sehr hohem Niveau, spielerisch knapp über dem Schnitt."
Einwechselspieler Burkardt bereitet den Ausgleich vor
Kuntz ließ 78 Minuten verstreichen, bis er die ersten Auswechslungen vornahm. Dafür aber lag er mit diesen genau richtig.
Der eingewechselte Jonathan Burkardt setzte sich in der 84. Minute auf der rechten Seite durch und spielte den Ball scharf vor das Tor, sodass Mittelstürmer Lukas Nmecha diesen in das Tor schieben konnte.
"Jonathan hat das super gemacht. Ich stand dann am richtigen Platz. Das war ein sehr wichtiger Punkt", sagt der Torschütze.
"Das war ein sehr emotionales Spiel", erklärt Kuntz und lobt seine Mannschaft: "Wie sie dagegengehalten hat, wie sie das neue System umgesetzt hat - darauf bin ich stolz. Das ist in der kurzen Zeit nicht einfach umzusetzen. Sie haben Herz gezeigt und nicht aufgegeben. Das ist fantastisch. Daher freue ich mich wie Bolle über den Ausgleich."
Auch Nico Schlotterbeck war mit dem Spielausgang zufrieden. "Wir haben eine gute Moral bewiesen und dann auch gut gespielt", sagt der Verteidiger.
In der Schlussphase waren die Deutschen dem Siegtreffer sogar näher als der Gegner. "Die Niederländer kamen nicht mehr aus der eigenen Hälfte. Ich denke, der Punkt ist sehr verdient", so Schlotterbeck.
Ein Lob gab es auch vom ran-Experten Rene Adler: "Das ist ein Punkt der Moral und auch für das letzte Gruppenspiel gegen die Rumänen extrem wichtig."
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Ein Unentschieden gegen Rumänien genügt
Deutschland und Rumänien haben beide vier Punkte auf dem Konto und belegen in der Gruppe A die ersten beiden Ränge.
Da Deutschland das bessere Torverhältnis hat, würde im direkten Aufeinandertreffen am Dienstag (ab 17:30 Uhr live auf ProSieben und ran.de) ein Unentschieden für den Einzug ins Viertelfinale genügen.
Sollte Deutschland allerdings verlieren und die Niederlande im Parallelspiel gegen Ungarn gewinnen, dürfte Deutschland nicht an der am 31. Mai beginnenden K.O.-Phase teilnehmen.
Bekommen Schubert oder Grill ihre Chance im Tor?
Stellt sich nur noch eine Frage: Wie ergeht es nun dem Unglücksraben Dahmen?
Direkt nach dem Schlusspfiff wurde er jedenfalls von sämtlichen Mitspielern abgeklatscht. Das zeigt: Die Chemie in der Mannschaft stimmt.
"Für Finn ist das ein unglücklicher Tag. Daher haben wir gerne das Tor für ihn geschossen", sagt Schlotterbeck, der den Schlussmann gerne aufheitern würde: "Vielleicht trinken wir heute Abend ein, zwei Gläschen und dann passt das schon."
Ob Dahmen seinen Stammplatz zwischen den Pfosten behält, wollte Kuntz noch nicht verraten: "Darüber denke ich morgen noch einmal nach."
Markus Schubert und Lennart Grill wären die Alternativen.
Oliver Jensen
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