Die U21-EM live auf ProSieben, ProSieben MAXX und ran.de
ranFussball-Kolumnist Rene Adler vor dem Start der U21-EM: "Deutschland braucht sich nicht verstecken"
- Aktualisiert: 24.03.2021
- 23:30 Uhr
- ran.de/Dominik Hechler
Vor dem großen Startschuss zur U21-EM in Ungarn und Slowenien (live auf ProSieben, ProSieben MAXX und ran.de) schreibt ranFussball-Experte Rene Adler in seiner Kolumne auf ran.de über seine persönlichen Turnier-Favoriten, warum aus seiner Sicht auch die deutsche U21-Nationalmannschaft zu diesem elitären Kreis gehört und auf welche Spieler er sich bei diesem Event ganz besonders freut.
Hallo liebe Fußball-Freunde,
am Mittwoch ist es endlich soweit, die U21-EM in Ungarn und Slowenien (live auf ProSieben, ProSieben MAXX und ran.de) öffnet ihre Tore und ich freue mich schon riesig auf dieses Turnier. Warum? Ganz einfach: Weil wir uns auf richtig gute Teams und überragende Einzelspieler freuen dürfen.
Aber natürlich ist diese U21-EM auch ein ganz spezielles Turnier. Aufgrund der Corona-Pandemie findet das Event nicht nur in zwei Teilen statt – mit der Gruppenphase jetzt und der Finalrunde dann im Juni – sondern die Teams haben auch überhaupt keine Zeit für eine ordentliche Vorbereitung. Das sind schon besondere Umstände. Der deutsche U21-Nationalspieler Maxim Leitsch musste mit dem VfL Bochum beispielsweise am Montagabend noch im Topspiel der Zweiten Liga gegen Fortuna Düsseldorf antreten, reiste danach direkt nach Ungarn, um U21-Bundestrainer Stefan Kuntz dann am Mittwoch für das Auftaktspiel der DFB-Junioren gegen Ungarn zur Verfügung zu stehen (ab 20:15 Uhr live auf ProSieben und im kostenlosen Livestream auf ran.de).
Genau diese besonderen Umstände sind es aber auch, die der deutschen Mannschaft unglaublich in die Karten spielen könnten. Denn auf dem Papier sind sicherlich die Engländer, die Franzosen, aber auch die Spanier die absoluten Top-Favoriten auf den U21-EM-Titel – da braucht man sich nur die Marktwerte oder aber auch die Spielzeiten der einzelnen Stars in den europäischen Top-Ligen anschauen. Aber: In diesem Jahr geht es nicht nur um spielerische Klasse, sondern aufgrund der komplett wegfallenden Vorbereitung vor allem um Teamgeist und Zusammengehörigkeit.
Welches Team nimmt diese Begebenheiten am besten an, lässt sie nicht als Ausrede gelten, sondern münzt sie in positive Energie um? Da sehe ich Deutschland ganz weit vorne. Nicht zuletzt, weil es Stefan Kuntz' Spezialität ist, eine Mannschaft sehr schnell zusammenzubringen und sie zu einer Einheit zu formen.
Zumal Kuntz' Mannschaft ja bereits beim U21-EM-Quali-Spiel in Moldau gezeigt hat, welch' überragenden Charakter sie besitzt. An einem Tag hingeflogen, gespielt, gewonnen und direkt wieder nach Hause geflogen. Diese Einstellung spricht für sich – und natürlich für die DFB-Junioren. Das scheint wahrlich ein verschworener Haufen zu sein. Und wenn es den Jungs von Stefan Kuntz gelingt, gegen Ungarn gut ins Turnier zu kommen und dann das Momentum im zweiten Spiel gegen die Niederlande zu nutzen, dann steht der Qualifikation für die Finalrunde nichts mehr im Wege.
Ich sehe – bei allem Respekt vor Ungarn und Rumänien – in der Deutschland-Gruppe auch nur die Niederlande als ernsthaften Konkurrenten. Aber auch "Oranje" steht für mich nicht zwingend über den DFB-Junioren. Sie verfügen zwar über einige Spieler, die in der Champions oder Europa League internationale Erfahrung sammeln konnten und haben Spieler wie Justin Kluivert oder Deyovaisio Zeefuik in ihren Reihen, die wir aus der Bundesliga kennen. Deswegen sind sie für mich aber noch lange nicht meilenweit vom deutschen Team entfernt. Mergim Berisha oder auch Niklas Dorsch haben mit ihren Klubs in dieser Saison beispielsweise ebenfalls bereits international gespielt. Da brauchen sich Kuntz und Co. also wahrlich nicht verstecken.
Und natürlich muss die deutsche Mannschaft auch die anderen beiden Gegner, Ungarn und Rumänien, ernst nehmen. Aber es muss der Anspruch einer deutschen U21 sein, diese Teams zu schlagen. Auch, wenn Deutschland im U21-EM-Halbfinale 2019 gegen Rumänien durchaus Schwierigkeiten hatte. Das zeigt aber auch, dass die Nachwuchsarbeit in Ländern wie Rumänien so langsam aber sicher Früchte trägt. Und mit Ex-Profi Adrian Mutu haben sie einen Coach, der gezeigt hat, dass große Fußballkarrieren auch in Rumänien geboren werden können. Da ist so eine U21-EM natürlich für die rumänischen Junioren die perfekte Bühne, um sich der Fußballwelt zu präsentieren.
Deutschland zählt für mich diese Mal also vielleicht nicht zu den Top-Favoriten, aber definitiv zum erweiterten Kreis der Mit-Favoriten auf den U21-EM-Titel. Ich persönlich sehe in diesem Jahr die Engländer ganz vorne – und das, obwohl Spieler wie Jadon Sancho, Jude Bellingham, Mason Mount oder Phil Foden gar nicht erst im Kader sind. Das ist schon komplett irre. Trotzdem spielen 90 Prozent des englischen Junioren-Teams sehr regelmäßig in der Premier League. Wenn ich nur an den flinken Mason Greenwood von Manchester United oder aber auch Callum Hudson-Odoi vom FC Chelsea oder Max Aarons von Norwich City denke. Das ist schon eine sensationelle Truppe.
Das sind auch so Spieler, auf die ich mich persönlich sehr freue und die auch die Fußballfans im Auge haben sollten. Die könnten richtig für Furore sorgen. Da zähle ich auch noch Frankreichs Eduardo Camavinga dazu, der mit seinen 18 Jahren schon einen Marktwert von 60 Millionen Euro besitzt und für mich in Zukunft ein klarer Real-Madrid-Spieler ist. Aber auch ein Jules Kounde sollte man nicht außer Acht lassen. Das sind richtig gute Jungs. Und ich würde hier auch unseren deutschen Stürmer Lukas Nmecha mit dazu zählen. Er hat in Belgien für den RSC Anderlecht bereits 15 Tore geschossen und auch bei der U21 regelmäßig seinen Torriecher unter Beweis gestellt. Wenn er also da weitermacht, wo er zuletzt aufgehört hat, könnte Nmecha vielleicht eine der größten und positivsten Überraschungen des Turniers werden.
Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt und kann es kaum erwarten, dass es endlich losgeht. Wir sehen uns dann alle am Mittwoch, ab 20:15 Uhr, live auf ProSieben zum deutschen Auftaktspiel gegen Ungarn.
Bis dahin, ich freue mich auf euch,
Euer Rene
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