WM 2022 in Katar: Botschafter Ronald de Boer mit skandalösen Aussagen
- Aktualisiert: 01.04.2022
- 18:37 Uhr
- ran.de
Der frühere niederländische Nationalspieler Ronald de Boer sorgte mit relativierenden Aussagen über die 6.500 Toten auf den WM-Baustellen in Katar für einen Skandal.
München - Unmittelbar vor der Auslosung der WM-Gruppen für die Endrunde 2022 in Katar sorgte der niederländische Ex-Nationalspieler Ronald de Boer für einen Skandal.
Der 51-Jährige, der offiziell als Botschafter Katars für die WM 2022 fungiert, sprach in der niederländischen Talkshow "Jinek" unter anderem über die 6.500 Toten auf den Baustellen der WM-Stadien und relativierte diese Tragödien.
De Boer: "Es wird alles in einen Topf geworfen"
Die Zahl von 6.500 Toten Bauarbeitern in Katar brachte die englische Zeitung "Guardian" auf.
Darauf angesprochen, erklärte de Boer: "Das ist wirklich totaler Unsinn. Sie haben alle Menschen aus diesen zehn Jahren in einen Topf geworfen. Das wird den Menschen nicht gerecht. Es sterben Menschen. Egal wie traurig. Aber sie geben einem das Gefühl, dass die Leute vor Hitze aus dem Stadion fallen."
Laut de Boer fehle bei der Beurteilung der Todesopfer im Rahmen der Bauarbeiten für die WM-Stadien die Differenzierung: "Da steht ein Wort gegen das andere. Es wird alles in einen Topf geworfen. Von der Lehrerin über die Reinigungskraft bis hin zum Bauarbeiter. Das ist der Stoff, aus dem diese Zahlen gemacht sind."
De Boer wurde 2021 offiziell als Botschafter für das Supreme Committee for Delivery & Legacy (SC) ernannt. Diese Organisation ist für die Infrastruktur- und Legacy-Programme der FIFA für die WM-Endrunde 2022 in Katar zuständig. Der frühere Ajax-Profi de Boer war in der Vergangenheit als Spieler und Trainer in Katar aktiv.