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Kiel mit Schiri-Frust nach Pokalaus: "Am Boden zerstört"
Filip Jicha war untröstlich. "Es wird lange dauern, bis wir das, was passiert ist, verdaut haben werden, es tut mir für meine Jungs unfassbar weh", sagte der Trainer des THW Kiel. Am Ende eines echten Handball-Krimis jubelten die Füchse Berlin über einen 32:30 (16:17)-Sieg und ihr Ticket für das Pokal-Final-Four in Köln. Der Traum der Kieler hingegen, ihren Titel zu verteidigen, ist damit bereits im Viertelfinale geplatzt.
"Wir sind am Boden zerstört und es ist schwer vorstellbar, dass wir uns morgen wieder treffen und Samstag dann gegen Hannover spielen", sagte Jicha, der auch klar benannte, was ihn besonders wurmte: Die Ansetzung der Schiedsrichter Robert Schulze und Tobias Tönnies, die auch bei den Kieler Niederlagen gegen die Füchse im Supercup und in der Liga schon zum Einsatz gekommen waren.
"Ich bin heute gerne ein schlechter Verlierer. Wir sind zerstört, es tut unglaublich weh", sagte der Tscheche und fügte an: "Wir tun uns alle aber unglaublich schwer mit dieser Schiedsrichter-Ansetzung, zum dritten Mal gegen die Füchse Berlin wird zum dritten Mal das gleiche Gespann angesetzt", sagte Jicha: "Da sind zwei Mannschaften auf dem Feld, die sich den Allerwertesten aufreißen, die mit Leidenschaft und Hingabe sich auseinandersetzen wollen."
Gerade in den entscheidenden Spielphasen sahen die Kieler "keine einheitliche Linie in der Gleichbewertung von Situationen", "spielmitentscheidende Entscheidungen" seien gegen das Gästeteam getroffen worden. So schwer es fiel - am Ende mussten sie die Niederlage anerkennen.
Nach dem Pokal-Aus bleibt dem THW Kiel der Fokus nun auf zwei Wettbewerbe beschränkt. In der European League führen die Norddeutschen ihre Gruppe an, in der Handball-Bundesliga belegen sie aktuell Rang vier.
Die Füchse fahren dagegen zum Final Four am 18. und 19. April des kommenden Jahres in der Domstadt und treffen im Halbfinale auf den TBV Lemgo Lippe. Der Bergische HC trifft im zweiten Halbfinale auf Champions-League-Sieger SC Magdeburg.