Klitschko hält Olympia-Start kritischer Russen für möglich
- Aktualisiert: 13.02.2023
- 21:00 Uhr
- SID
Witali Klitschko hält einen Start russischer Athleten bei den Olympischen Spielen 2024 im Fall einer öffentlichen Verurteilung des Kriegs für möglich.
Köln (SID) - Der frühere Box-Weltmeister Witali Klitschko hält einen Start russischer Athleten bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris im Fall einer öffentlichen Verurteilung des Kriegs in der Ukraine für möglich. "Russen und Belarussen können nicht teilnehmen, wenn sie nicht 'Nein' zum Krieg sagen", sagte der Bürgermeister von Kiew am Montag der Nachrichtenagentur AFP: "Wenn sie sich öffentlich gegen den Krieg stellen, können sie teilnehmen. Aber sie haben Angst."
Derzeit sind Russen und Belarussen von internationalen Wettkämpfen in den meisten olympischen Sportarten ausgeschlossen. Man sei "entweder für oder gegen den Krieg", sagte Klitschko. Der 51-Jährige forderte die Sportlerinnen und Sportler auf, "eurer Regierung zu sagen, diesen sinnlosen Krieg zu stoppen." Der ukrainische Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuletzt zu einem Boykott aufgerufen, sollten Russen in Paris an den Start gehen.
Das IOC unter Präsident Thomas Bach hatte Ende Januar die Möglichkeit ins Spiel gebracht, Aktiven aus Russland und Belarus einen Weg zurück in internationale Wettkämpfe zu ebnen. "Ich würde mich freuen, Thomas Bach in die Ukraine einzuladen, damit er die zerstörten Dörfer und Städte selbst sehen kann. Damit er sieht, wie viele Menschen getötet worden sind. Er versteht es nicht", sagte Klitschko.
Der polnische Sportminister Kamil Bortniczuk hatte zuletzt einen Start von regierungskritischen Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und Belarus im olympischen Flüchtlingsteam vorgeschlagen. Dieser Weg könne "eine Kompromisslösung" in der Diskussion um die Teilnahme an den Sommerspielen 2024 in Paris sein und einen drohenden Boykott anderer Länder verhindern.