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Davis Cup: Die Macken und Merkmale von Berdych, Monfils und Co.

  • Aktualisiert: 13.09.2014
  • 10:17 Uhr
  • ran.de / tennis.de / Mattis Nothacker
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Der eine sammelt Uhren, der andere zertrümmert Schläger: In den Tennis-Nationalteams der Schweiz, Italien, Frankreich und Tschechien befinden sich Weltklasse-Spieler, die eigenartige Geschichten und herausstechende Merkmale haben. Beim Davis-Cup (von Freitag bis Sonntag täglich im Livestream auf ran.de und tennis.de) kämpfen sie um den Finaleinzug.

Tomas Berdych

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Tomas Berdych hat zwei große Leidenschaften. Die eine ist natürlich Tennis. Die andere: Uhren!

Auf seinen Instagram-Account stellt er regelmäßig Bilder, die seine Begeisterung für die Zeitmesser ausdrücken. Will er seine Fans an seinem Aufenthalt in Washington teilhaben lassen, veröffentlicht er ein Bild seiner Uhr, während die Stadt nur leicht im Hintergrund zu erkennen ist. Will er darauf hinweisen, dass er am Flughafen steht, klemmt er die Flugtickets unter seine Uhr und fotografiert sie. Wie groß Berdychs Uhrensammlung ist, lässt sich nur erahnen.

Woher kommt dieser Enthusiasmus für die Stücke mit den drei Zählern? "Vielleicht liegt es daran, dass meine Eltern ziemlich hart zu mir waren, als ich die Uhr nicht lesen konnte", erzählte er der "New York Times". "Ich habe immer gesagt: 'Ich will eine Digital-Uhr!' Sie meinten: 'Nein, du bekommst keine Digital-Uhr. Du musst lernen, die Zeit zu lesen!' Vielleicht war das der Zeitpunkt, als mich Uhren zu faszinieren begannen."

Wenn Berdych Tennis spielt, sticht er mit seinen Tennis-Outfits hervor, die oft etwas gewöhnungsbedürftig sind. Der Tscheche wird seit dem vergangenen Jahr von H&M ausgerüstet. Die Textilfirma stellt ihm besonders bunte und auffallende Kleidung zur Verfügung. Bei den diesjährigen French Open trat er in einer Art Hawai-Shirt auf.

Gael Monfils

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Gael Monfils spielt unterhaltsam, spektakulär und auch ein bisschen verrückt. Wegen seiner Spielweise wird er von den Fans gefeiert. Was er als nächstes tun wird, ist fast unmöglich vorherzusagen. Monfils hat Momente, wo er von der einen Seite auf die andere in einem irren Tempo rutscht, unglaubliche Schläge aus dem Hut zaubert, Sachen macht, die sonst keinem Spieler gelingen. Und dann gibt es die Situationen, in denen der Franzose völlig neben sich steht.

"Ich gebe immer mein Bestes. Aber wenn ich nicht glücklich bin, dann halt nicht", erklärte Monfils während den US Open. In New York war er im Achtelfinale gegen Grigor Dimitrow zeitweise so gefrustet, dass er einen Return absichtlich in die Bande schoss.

Im vergangenen Jahr schrieb ein Tennis-Blogger: "Ich habe vor ein paar Jahren damit aufgehört, das Spiel von Gael Monfils zu analysieren. Es hat keinen Sinn."

Stan Wawrinka

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Wenn man nicht Roger Federer heißt, hat man es als Schweizer Tennis-Profi nicht gerade leicht. Dass man über kurz oder lang mit dem erfolgreichsten Spieler der Dekade verglichen wird, ist unvermeidlich. Überraschenderweise empfindet Stan Wawrinka das aber gar nicht als Last.

"Ich glaube, dass Stans Denkweise darin besteht, dass er seine eigene Karriere hat und er darüber glücklich ist, dass es gut läuft", sagte Wawrinkas Trainer Magnus Norman der "New York Times". "Roger ist froh, dass Stan zurzeit gutes Tennis spielt. Sie konkurrieren nicht miteinander".

Auf seinen linken Arm hat Wawrinka einen Satz tätowieren lassen: "Ewig versucht. Ewig gescheitert. Macht nichts. Versuche es wieder. Scheiter besser."

"Es ist die Vision, die ich gegenüber meinem Beruf und meinem Leben im allgemeinen habe", erklärte Wawrinka den Satz. "Wenn du nicht Roger, Rafa, Djokovic oder Andy bist, wirst du beim Tennis nicht so viele Turniere gewinnen und immer verlieren. Aber du musst das Positive aus der Niederlage ziehen und musst weiter arbeiten."

Diese für einen Sportler ungewohnt demütige Einstellung scheint bei Wawrinka perfekt zu funktionieren. Im Januar gewann er die Australian Open. Zwischenzeitlich lag er in der Weltrangliste sogar vor Federer, aktuell wird er auf Platz vier gelistet. 

Richard Gasquet

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In einem Land, das seit 1983 sehnsüchtig auf seinen nächsten Grand-Slam-Sieger wartet, ist es nichts Außergewöhnliches, wenn große Hoffnungen auf ein neues Tennis-Talent gesetzt werden. Dass ein neunjähriges Kind auf der Titelseite eines Tennis-Magazins mit der Schlagzeile "Ist das der Champion, auf den Frankreich wartet?", abgebildet wird, ist aber sogar in Frankreich nicht alltäglich. Das kleine Kind war damals Richard Gasquet.

Für den Grand-Slam-Titel hat es bei Gasquet bislang nicht gereicht. Dafür wird er weltweit für seine einzigartige Rückhand gefeiert. Zusammen mit Spielern wie Roger Federer, Stanislas Wawrinka oder auch die Deutschen Tommy Haas und Philipp Kohlschreiber gehört er zu jenen Spielern, die den Schläger dabei nur mit einer Hand greifen.

Roger Federer

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Bei all dem Trubel um seine Person könnte man meinen, dass Roger Federer auch mal gerne Zeit für sich hat. Doch das ist nicht der Fall. 

"Ich liebe es, Leute um mich herum zu haben", erzählte der Schweizer der "Sports Illustrated". "Ich fühlte mich sehr komisch, als ich in diesem Jahr alleine nach Schanghai oder im vergangenen nach Monaco gegangen bin. Ich gehe in mein Zimmer und niemand ist dort. Also gebe ich die Schlüssel an meinen Trainer und Physio. Sie sollen einfach vorbeikommen."

Fabio Fognini

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Wer Fabio Fognini beim Tennisspielen zuschaut, erlebt eine Achterbahn der Gefühle. Gelingt ihm eine Aktion, bekommen alle seine Freude darüber zu spüren. Wenn nicht, kriegt das ebenfalls jeder mit. Ist der Italiener in Rage, zertrümmert er schon mal seinen Schläger, blafft die Schiedsrichter an oder gibt einfach auf. In seiner Heimat Italien musste er dafür öfter Kritik einstecken.

Glaubt man seiner Freundin Flavia Pennetta, die ebenfalls professionell Tennis spielt, hat Fognini aber in Wirklichkeit einen völlig anderen Charakter und ist eher introvertiert. "Eigentlich ist er ganz anders. Wenn er auf dem Platz steht, und einfach zu viel passiert, kann er nur nicht so gut damit umgehen."

Dabei zeigt eine Statistik, dass Fognini sehr wohl in der Lage ist, die Nerven zu behalten und auch unter Druck gut zu spielen. Bei einem Match gegen Albert Montanes machte er zwölf Fußfehler und gewann trotzdem. Bis heute hat das kein anderer Spieler geschafft.