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Johnny Heimes verstorben

Nachruf für Jonathan "Johnny" Heimes - die ran-Redaktion trauert

  • Aktualisiert: 09.03.2016
  • 15:43 Uhr
  • ran.de / Tim Neuss
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Johnny hat keine Goldmedaille, auch keinen Weltrekord oder ist den Menschen sonst durch sportliche Schlagzeilen aufgefallen. Trotzdem hat Deutschland gestern wohl einen seiner größten Sportler verloren.

Jonathan "Johnny" Heimes wurde nur 26 Jahre alt. Er war in jungen Jahren ein großes Tennistalent, trainiert von Zoran Petkovic, dem Vater des heutigen Tennisstars Andrea, mit der Jonny eine tiefe Freundschaft verband.

Doch bereits mit 14 Jahren erhielt er die Diagnose Hirntumor. Mehr als 20 Chemotherapien ließen den unermüdlichen Kämpfer dennoch nicht unterkriegen. Der Sportler nahm den Kampf an: Comeback für Comeback, es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist.

Den wohl größten Mut bewies er, als er mit seiner Krankheit an die Öffentlichkeit ging. Mit Unterstützung von Petkovic, Arthur Abraham oder auch der Aufstiegself seines Heimatklubs Darmstadt 98 sammelte er Zehntausende Euro. Seine Aktion "Du musst kämpfen" ging durch Sportdeutschland und er spendete jeden Cent für krebskranke Kinder. Mit dem gleichnamigen Buch gab er anderen jungen Menschen Mut und Hoffnung.

Mein Kollege Martin Quast hat Johnny jahrelang mit der Kamera begleitet und unzählige Filme über ihn geschnitten. Bewegende, traurige und emotionale Bilder. Und am Ende war man immer wieder fasziniert von diesem unermüdlichen Kämpfer.

2014 hatten wir den leidenschaftlichen Tennisfan zum Fed-Cup-Finale nach Prag eingeladen. Eine fast nicht zu stemmende Reise für Johnny. Aber es war sein größter Wunsch, seiner Freundin Andrea Petkovic vor Ort die Daumen zu drücken.

Ich habe ihm bei der Begrüßung tief in die Augen geschaut. Ein Blick sagt manchmal mehr als tausend Worte.

Die ran-Redaktion trauert um einen tollen Menschen und großen Sportler und ist in Gedanken bei seiner Familie.

"Du musst kämpfen - es ist noch nichts verloren" - das war sein Motto. Den letzten Kampf hat er gestern verloren. Doch seine Worte werden ewig weiterleben. Dafür braucht man keine Goldmedaille und keinen Weltrekord.

Tim Neuss


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