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Dubiose Mail von verschwundener Tennisspielerin aufgetaucht

Krimi um verschwundene Tennis-Spielerin: WTA zweifelt an Chinas Version

  • Aktualisiert: 17.11.2021
  • 23:22 Uhr
  • ran.de
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© 2016 Getty Images
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Naomi Osaka drückt ihre Besorgnis über das Verschwinden der chinesischen Tennisspielerin Peng Shuai aus. Diese hatte einem hochrangigen Politiker ihres Landes sexuellen Missbrauch vorgeworfen. Inzwischen ist eine angebliche Mail von Shuai aufgetaucht. Die WTA bleibt skeptisch. 

München - Nachdem der japanische Tennisstar Naomi Osaka und der Tennisverband WTA sich zum vermeintlichen Verschwinden der chinesischen Spielerin Peng Shuai geäußert hatte, ist nun eine Mail von Shuai an WTA-Boss Steve Simon aufgetaucht, in dem Shuai die Berichterstattung über ihr Verschwinden als unwahr und falsch bezeichnet. Sie sei zuhause und in Sicherheit.

Inwieweit die Mail wirklich und ohne Zwang durch die chinesischen Behörden von Shuai veröffentlicht wurde, bleibt fraglich. 

Auch WTA-Chef Steve Simon reagierte skeptisch: "Das Statement, welches von den chinesischen Staatsmedien veröffentlicht wurde, verstärkt nur meine Bedenken bezüglich des Aufenthaltsort und der Sicherheit von Peng Shuai. Ihr muss es erlaubt sein frei zu sprechen, ohne Druck und Zwang" teilte er am Abend über Twitter mit.

Shuai verschwand spurlos, nachdem sie einem hochrangigen chinesischen Politiker öffentlich sexuellen Missbrauch vorgeworfen hatte. Seitdem gab es kein Lebenszeichen von ihr.

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Osaka ist schockiert und kritisiert chinesische Zensur

Die ehemalige Weltranglistenerste Osaka veröffentlichte am Mittwoch ein Statement auf Twitter, in dem sie sich besorgt über das Verschwinden von Peng Shuai zeigte. 

Osaka sagte: "Ich bin schockiert über diesen Fall und sende Licht und Liebe zu ihr. Ich hoffe, Peng Shuai und ihre Familie sind in Sicherheit und okay."

Die Japanerin kritisierte die chinesische Zensur, die eine Debatte und die Aufklärung des Vorfalls verhindern würde. 

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Was ist passiert?

Die 35-jährige Peng Shuai hatte Anfang November in einem Post auf der chinesischen Social-Media-Seite Weibo den ehemaligen Vizepremierminister von China, Zhang Gaoli, beschuldigt, sie 2018 sexuell missbraucht zu haben.

Gaoli soll damals versucht haben, sie in seiner Wohnung gegen ihren Willen zum Sex zu zwingen. Die beiden sollen vor mehr als zehn Jahren eine kurze Affäre gehabt haben.

Rund 20 Minuten nach ihrem Post wurde dieser gelöscht und ihr Account unzugänglich gemacht. Zeitweise soll sogar das Wort "Tennis" nicht mehr aufrufbar gewesen sein, berichtet die englische Zeitung "The Guardian".

Shuais Account soll inzwischen wieder online sein, jedoch enthalte er keine Informationen über die Vorwürfe gegenüber Gaoli. Zudem soll es nicht möglich sein, Kommentare zu hinterlassen. 

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WTA erwägt Turnierabsage

Die WTA hatte sich besorgt geäußert, als man von einem Verschwinden Peng Shuais ausgehehen musste.

WTA-Chef Steve Simon sagte gegenüber der "New York Times": "Sie hat großen Mut bewiesen, mit ihren Anschuldigungen an die Öffentlichkeit zu gehen. Wir fordern eine vollständige und transparente Untersuchung des Vorfalls." Alles andere wäre "nicht nur ein Affront gegenüber den Spielerinnen, sondern auch gegenüber allen Frauen."

Die WTA drohte auch damit, lukrative Turniere in China abzusagen, sollten Shuais Vorwürfe und Verschwinden nicht aufgeklärt werden.

Shuai gewann 2013 und 2014 jeweils einen Grand-Slam-Titel im Doppel, zeitweise stand sie sogar auf Platz 14 der Tennis-Weltrangliste der Frauen.

In China ist es nicht unüblich, dass systemkritische Bürger (vorübergehend) aus dem Verkehr gezogen werden.

Konstantin Mokrus

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