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Erneuerbare Energien

  • Veröffentlicht: 19.04.2022
  • 16:18 Uhr
Erneuerbare Energien
Erneuerbare Energien© Adobe Stock

Erneuerbare Energien gewinnen zunehmend an Bedeutung. Knapp die Hälfte der Stromproduktion in Deutschland wird bereits von ihnen geschultert und die Tendenz steigt steil nach oben. In dieser Kategorie findest du alle wichtigen Infos zu den erneuerbaren Energien. Wir erklären, was erneuerbare Energien sind, wie die Entwicklung in Deutschland aussieht und welche Förderungen es gibt. Außerdem stellen wir die einzelnen regenerativen Energien vor.

Aktuelle Entwicklung in Deutschland

Deutschland befindet sich wie die meisten anderen Länder weltweit mitten in der Energiewende. Das ist die Bezeichnung für den Übergang von der Versorgung durch nicht nachhaltige fossile Energieträger zu nachhaltigen Energiequellen. Laut Umweltbundesamt lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch im Jahr 2021 bei 41,1 Prozent, im Jahr davor sogar bei 45,4 Prozent. Die leicht rückläufige Tendenz ist auf suboptimale Witterungsverhältnisse zurückzuführen – im Jahr 2020 war es zum Beispiel insgesamt häufiger oder stärker windig, sodass mehr Windenergie zur Verfügung stand. Grundsätzlich geht die Entwicklung der Anteile erneuerbarer Energien deutlich nach oben – im Vergleich zum Jahr 2010 hat sich der Anteil mehr als verdoppelt. Damit Deutschland seine ehrgeizigen Klimaziele erreicht und weniger auf Gas- und Ölimporte aus dem Ausland angewiesen ist, wird derzeit alles getan, um den Anteil der erneuerbaren Energien schnell weiter zu erhöhen. Unter den regenerativen Energien gilt die Biomasse als wichtigster Energieträger, weil sie vielfältige Verwendungsmöglichkeiten erlaubt. Sie nimmt rund 55 Prozent des Anteils der erneuerbaren Energien ein, die Windkraft belegt mit etwa 24 Prozent den zweiten Platz.

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Förderungen der Erneuerbaren Energien

Damit möglichst viele Privathaushalte sowie Kommunen und Unternehmen auf erneuerbare Energien setzen und somit die Umwelt entlastet wird, hat die Bundesregierung mehrere attraktive Förderprogramme zum Umstieg auf erneuerbare Energien eingeführt. Wer sich eine neue nachhaltige Heizung einbauen lässt oder eine Photovoltaikanlage oder Solarthermieanlage auf dem Dach installiert, bekommt Zuschüsse vom Staat. Auf der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) betriebenen Seite „Deutschland macht’s effizient“ kann man sich einen Überblick über die Förderprogramme verschaffen. Günstige Förderkredite für Strom und Wärme erteilt die staatliche KfW-Bank. Ein erster Schritt für eine eventuelle Förderung ist eine Energieberatung für Wohngebäude sein, die sowohl von Privatpersonen als auch Unternehmen in Anspruch genommen werden kann. Dabei schaut sich ein Energieberater das Gebäude vor Ort an und erstellt ein Sanierungskonzept, welches das Budget und die Vorstellungen der Gebäudeinhaber miteinbezieht. 60 Prozent der Kosten für diese Energieberatung werden vom BMWK übernommen.

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Aktien, ETFs, Fonds – grüne Anlagen

Erneuerbaren Energien gehört die Zukunft. Kein Wunder, dass es auch immer mehr nachhaltige Finanzprodukte gibt. Anleger können ihr Geld zum Beispiel in Erneuerbare-Energien-Fonds investieren und damit aktiv einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die meisten dieser Fonds konzentrieren sich auf eine bestimmte Art der Energiegewinnung, zum Beispiel Windenergie oder Sonnenenergie. Die Anleger investieren dabei also in eine oder mehrere Windkraft- oder Solaranlagen. Auch über Aktienfonds, deren Depot umweltfreundliche Firmen angehören, oder Erneuerbare-Energie-ETFs können Anleger grün investieren. Je nach Finanzprodukt sollten Anleger aber immer hinterfragen, wie nachhaltig dieses wirklich ist. Der Begriff Nachhaltigkeit ist schließlich nicht geschützt und Greenwashing kommt in diesem Sektor nicht selten vor. Davon abgesehen haben Anleger bei grünen Finanzprodukten gute Renditechancen und sie unterstützen aktiv den Klimaschutz. Wie bei allen Finanzinvestitionen gibt es aber natürlich auch Risiken. Neben Erfahrung mit Investments sind Kenntnisse über erneuerbare Energien vorteilhaft, bevor man in grüne Anlagen investiert.

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Welche erneuerbaren Energien es gibt

Erneuerbare Energien stehen uns Menschen praktisch unbegrenzt zur Verfügung und sie belasten das Klima nicht, weil ihr Einsatz frei von CO2-Emissionen ist. Doch welche Energiequellen gehören eigentlich zu den erneuerbaren Energien? Hier geben wir einen Überblick über die unterschiedlichen Arten nachhaltiger Energieträger:

Sonnenenergie / Solarenergie

Mittels moderner Anlagen wird bei der Solarenergie die Kraft der Sonne genutzt, um Wärme oder Strom zu erzeugen. Eine Photovoltaikanlage, die aus zahlreichen Solarmodulen besteht, wandelt das Sonnenlicht in elektrischen Strom um. Eine Solarthermieanlage erzeugt aus dem Sonnenlicht Wärme zum Heizen und für Warmwasser. Die Kraft der Sonne steht uns Menschen quasi unendlich zur Verfügung und Solaranlagen verursachen im Betrieb keine CO2-Emissionen. Auf Dauer rentiert sich die Anschaffung einer Solaranlage immer, auch wenn sie recht teuer in der Anschaffung ist. Durch staatliche Förderungen können die Anschaffungskosten allerdings gesenkt werden, außerdem besteht die Möglichkeit Solaranlagen zu mieten. Ein Nachteil von Solarenergie ist, dass sie von der Witterung abhängig ist. Mittels Batteriespeichern, welche die Energie bei schönem Wetter für schlechteres Wetter speichern, lässt sich dieses Problem allerdings lösen. Halter von Elektroautos können ihr Fahrzeug über die eigene Solaranlage günstig aufladen.

Windenergie

Die Kraft des Windes nutzen die Menschen schon seit Jahrhunderten durch Windmühlen. Heute produzieren riesige Windkraftanlagen Ökostrom. Bei den Windkraftanlagen unterscheidet man zwischen Onshore-Anlagen auf dem Festland und Offshore-Anlagen, die auf dem Meer installiert werden. Letztere erzeugen effektiver Strom, weil der Wind seine Kraft auf dem Meer frei von Hindernissen stärker entfalten kann. Mit rund 27 Prozent Anteil an der deutschen Stromerzeugung im Jahr 2020 spielt die Windkraft schon jetzt eine wichtige Rolle in Deutschland und sie bietet viele Vorteile. Windkraft ist sauber und nachhaltig, denn im Gegensatz zu Kraftwerken, die Energie durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe erzeugen, arbeiten Windkraftanlagen emissionsfrei. Zudem sind moderne Windkraftanlagen äußerst effektiv, denn immer kleinere Anlagen erzeugen immer mehr Strom. Ein Nachteil dieser erneuerbaren Energie ist, dass Wind nicht konstant zur Verfügung steht und er sofort in Strom umgewandelt werden muss, weil Windenergie sich nicht speichern lässt. Windkraftanlagen erzeugen zudem Lärm, beeinträchtigen das Landschaftsbild und stellen einen Eingriff in die Natur dar – für Vögel sind sie beispielsweise eine Gefahr. Dennoch überwiegen die Vorteile der Windenergie deutlich und sie wird in Zukunft eine noch wichtigere Rolle spielen.

Wasserkraft

Schon die alten Römer nutzten die Kraft des Wassers, um Gerätschaften wie Getreidemühlen anzutreiben. Heute ist Wasser eine wichtige Ressource erneuerbarer Energien. Wasserkraftwerke entlasten die Umwelt und sind hilfreich im Kampf gegen den Klimawandel, weil sie im direkten Betrieb kein CO2 verursachen. Beim Bau der Werke können allerdings die Natur und die ansässigen Menschen vor Ort beeinträchtigt werden. Zwar ist die Errichtung eines Wasserkraftwerks nicht günstig, eine solche Anlage ist jedoch sehr langlebig und Wasser ist eine kostenlose Energiequelle. Bei einer klugen Auswahl der Standorte können wir von Wasserkraft eigentlich nur profitieren.

Geothermie / Erdwärme

Als Erdwärme wird die in der Erdkruste gespeicherte thermische Energie bezeichnet. Sie kann zur Erzeugung von Strom und Wärme eingesetzt werden, darüber hinaus eignet sie sich zur Kühlung von Gebäuden. Anders als Sonnen- und Windenergie ist Geothermie vom Wetter unabhängig und steht jederzeit zur Verfügung. Außerdem ist Erdwärme umweltfreundlich und nachhaltig. Allerdings weist auch diese Energieform Nachteile auf. Die Anlagen, die aus der Geothermie Energie herstellen, sind teuer und aufwendig zu installieren. Um Wärmeenergie nutzen zu können, müssen zudem kilometerlange, tiefe Löcher in den Boden gebohrt werden, was in Gegenden, in denen es häufiger Erdbeben gibt, ein zu großes Risiko darstellen würde.

Biomasse

Als Biomasse bezeichnet man Holz, Pflanzen, Biomüll und andere pflanzliche Rohstoffe, die Energie speichern. Diese Energie kann durch Verbrennung oder Vergärung freigesetzt werden, um Strom und Wärme zu erzeugen. Rund 10 Prozent des weltweiten Energiebedarfs werden durch Biomasse gedeckt, was die Bedeutung dieser Energieform unterstreicht. Biomasse ist, wie andere erneuerbare Energien auch, nachhaltig und sauber. Sie kann zudem als flüssiger, gasförmiger oder fester Energieträger in Erscheinung treten und ist somit besonders flexibel in der Nutzung. Biomasse ist jedoch nur nachhaltig und sinnvoll, wenn sie mit Bedacht genutzt wird. In manchen Ländern werden für den Anbau der Energiepflanzen Wälder gerodet, sodass die Energiegewinnung aus Biomasse dem Klima letztlich mehr schadet als nützt.

Aktuelle Gesetzeslage

Mit dem Osterpaket 2022 beschleunigt die Bundesregierung den Ausbau der erneuerbaren Energien. Durch die Erweiterung diverser Energiegesetze soll erreicht werden, dass bis 2030 80 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs aus erneuerbaren Energien stammen. Das Osterpaket schafft die Grundlage dafür, dass Deutschland künftig klimaneutral und unabhängig von Energieimporten wird. Kernstück des Pakets ist der Grundsatz, dass die erneuerbaren Energien im öffentlichen Interesse liegen und der öffentlichen Sicherheit dienen. Mit diesem Status-Upgrade gehen zahlreiche Maßnahmen einher, die den Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreiben sollen. Neben weiteren Energiegesetzen tangiert das Osterpaket auch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), dessen Ziel ist, dass der Strombedarf in Deutschland bis 2050 vollständig aus nachhaltigen Quellen gedeckt wird. Um sowohl Privathaushalten als auch Unternehmen zunehmend für die Energiewende zu gewinnen, sind im EEG hohe Förderanreize verankert.

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Jobs und Entwicklung

Den erneuerbaren Energien gehört zweifelsohne die Zukunft, denn das Aus für fossile Energieträger ist besiegelt. Eine Begleiterscheinung davon ist, dass es immer mehr Jobs gibt, die sich mit alternativen Energiequellen beschäftigen. Ob Ingenieure und Bauarbeiter, die moderne Windkraftanlagen entwerfen und errichten, Handwerker, die Photovoltaikanlagen installieren, oder Manager, die die Geschicke von grünen Unternehmen leiten: Im Sektor erneuerbare Energien finden sich Jobs von A bis Z, in denen die Angestellten allesamt für eine nachhaltige Zukunft arbeiten.

Quellen

https://www.erneuerbare-energien.de/EE/Navigation/DE/Foerderung/Foerderprogramme/foerderprogramme.html

https://www.co2online.de/modernisieren-und-bauen/solarthermie/

https://www.wegatech.de/ratgeber/solarenergie-vor-und-nachteile/

https://www.badenova.de/blog/vorteile-und-nachteile-einer-windkraftanlage/

https://www.gesundes-haus.ch/wasserkraft/vor-und-nachteile-der-wasserkraftnutzung.html

https://praxistipps.focus.de/erdwaerme-das-sind-die-vor-und-nachteile-der-geothermie_123033

https://www.welt.de/wirtschaft/energie/specials/gas/article8795984/Biomasse-das-sind-die-Nachteile-und-Vorteile.html

https://www.vaillant.de/heizung/heizung-verstehen/gesetze-verordnungen/erneuerbare-energien-gesetz/

https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2022/04/20220406-habeck-das-osterpaket-ist-der-beschleuniger-fur-die-erneuerbaren-energien.html

https://www.next-kraftwerke.de/wissen/erneuerbare-energien

https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/erneuerbare-energien-in-zahlen#uberblick

https://www.klimavest.de/wissen/fonds-erneuerbare-energien/#c20989

https://www.vaillant.de/heizung/heizung-verstehen/gesetze-verordnungen/erneuerbare-energien-gesetz/

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