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Vom College in die NFL?

Die Parallelen zwischen Tua Tagovailoa und Michael Jackson – mit Härte zum Superstar erzogen

  • Aktualisiert: 01.07.2019
  • 11:17 Uhr
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Tua Tagovailoa steht wohl vor seiner letzten College-Saison (ab 31. August live auf ProSieben MAXX und ran.de) und gilt als der potentielle First-Overall-Pick im NFL-Draft 2020. Der Weg zu diesem Status war von den zweifelhaften Erziehungsmethoden seines erfolgsbesessenen Vaters geprägt.  

München/ Tuscaloosa - Spätestens im Orange Bowl 2018 hatte auch der letzte Football-Fan verstanden, was für ein Juwel dieser Hawaiianer namens Tua Tagovailoa ist.

Im Halbfinale der College-Meisterschaft standen auf der einen Seite die Alabama Crimson Tide mit Tagovailoa, auf der anderen Seite die Oklahoma Sooners mit Quarterback Kyler Murray - dem frischgekürten Heisman-Trophy-Gewinner (Auszeichnung für den besten College-Spieler des Jahres).

Doch es war eben nicht Murray, der das Spiel mit seinen starken 308 Passing-Yards dominierte. Stattdessen mutierte Tagovailoa zur prägenden Figur, brachte 24 seiner 27 Pässe an den Mann, kam auf 319 Passing-Yards und vier Touchdown-Pässe.

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Tagovailoa führte seine Mannschaft zum Sieg und wurde zum MVP ernannt. Bei vielen Zuschauern blieb das sichere Gefühl zurück, die kommenden beiden First-Overall-Picks der NFL gesehen zu haben. Kyler Murray wurde im April erwartungsgemäß an Position 1 von den Arizona Cardinals ausgewählt.

Und Tagovailoa? Der gilt als der wahrscheinliche Nachfolger 2020. 

Drew Brees lobt: Ich könnte nicht noch mehr beeindruckt sein

Selbst Drew Brees, die Quarterback-Ikone von den New Orleans Saints, schwärmt von dem jungen Passgeber. "Er zeigt ein paar echt gute Würfe auf dem Feld, macht auch ein paar echt gute Reads - ich könnte nicht noch mehr beeindruckt sein", sagte er bei "ESPN" über Tagovailoa.

Der 21-Jährige spielte seine erste Saison als Starting-Quarterback, trumpfte allerdings auf wie ein Routinier. Sein Quarterback-Rating: 199,5. Beachtliche 43 Touchdown-Pässe standen gerade einmal sechs Interceptions gegenüber. 69 Prozent seiner Pässe kamen ans Ziel. Besonders beeindruckend ist seine Zuverlässigkeit bei langen Bällen. Er hat einen guten Überblick und findet in der gegnerischen Defense immer wieder Lücken.

Ein kleines Defizit könnte seine Körpergröße sein: Tagovailoa misst gerade einmal 1,85 Meter. Es gibt noch immer viele General Manager in der NFL, die Wert auf einen großgewachsenen Quarterback legen, damit er über die O-Line und D-Line hinwegschauen kann. Andererseits ist Kyler Murray mit seinen 1,79 Metern noch erheblich kleiner.

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Erziehungsmethoden wie Joe Jackson

Tagovailoa wurde praktisch zum Football-Star "herangezüchtet" – und zwar auf die harte Art und Weise. Zwei Jahre war er alt, als sein Vater anfing, ihn zu trainieren. Er zwang ihn dazu, mit der linken Hand zu werfen, obwohl er das vom Instinkt her eigentlich mit der rechten Hand machen wollte. Noch heute schreibt und isst Tagovailoa mit rechts, wirft allerdings mit links.

Schlechte Leistungen wurden bestraft. Über die Bestrafungen sagte Tua bei "ESPN": "Der Gürtel war darin involviert und andere Dinge auch. Mit der Schule war es fast dasselbe. Wenn ich keine gute Note bekam, musste ich die Konsequenzen dafür tragen."

Das harte Training zeigte Wirkung: Mit acht Jahren warf er den Ball bereits 30 Yards weit. Normalerweise sind Kinder dieses Alters froh, wenn der Ball an die zehn Yards herankommt.

Der Älteste von vier Geschwistern besuchte die St. Louis High School, also die gleiche Schule wie der ebenfalls von Hawaii stammende NFL-Quarterback Marcus Mariota, und sorgte mit seinem "Kanonen-Arm" für Aufsehen.

Sein Vater Galu Tagovailoa hält seine Erziehungsmethoden noch immer für angemessen. Er berichtet ganz offen, mit welch unmenschlicher Perfektion er seinen Sohn zu Höchstleistungen trieb: "Er konnte 15 von 15 Pässe anbringen und vier Touchdown-Pässe werfen. Aber wenn auch ein Pick dabei war, dann war das ein schlechtes Spiel." Die Konsequenz: der Gürtel.

Der langjährige NFL-Profi und heutige TV-Experte Desmond Howard scherzte in dem Gespräch, dass die Erziehungsmethoden an jene von Joe Jackson erinnern, der Michael Jackson und dessen Geschwister körperlich und emotional misshandelte, um aus ihnen Musik-Stars zu machen – ganz falsch lag er mit diesem Vergleich wohl nicht.

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Der Vater bestimmt, der kleine Bruder lauert

Nicht Tua selbst bestimmte über seinen sportlichen und schulischen Werdegang, sondern sein Vater. "Mein Vater ist der Entscheidungsträger in der Familie. Ob ich nun auf eine andere Schule gehen wollte oder nicht, mein Vater hatte das letzte Wort darüber, wohin ich ging", erzählt er.

2017 erfolgte der Umzug von Hawaii nach Alabama. Selbstverständlich zog er nicht alleine in den südöstlichen Bundesstaat der USA, sondern zusammen mit seinen Eltern. "Der Hauptgrund für den Umzug besteht darin, bei unserem Sohn Tua zu sein. Wir sind eine Familie und wollen das auch bleiben", sagte der Vater damals.

Für Außenstehende bei der Härte des Vaters unverständlich: Das Quarterback-Juwel hat ein enges Verhältnis zu seinen Eltern. Nach Erfolgen auf dem Feld folgen innige Umarmungen zwischen Vater und Sohn. Gerne zeigt er sich auch zusammen mit seinen Eltern auf seinen Social-Media-Kanälen.

Auch sein jüngerer Bruder Taulia zog mit auf das Festland. Er ist ebenfalls ein begabter Quarterback, spielte für die Thompson High School in Alabama, hatte mehrere Stipendien-Angebote und entschied sich schlussendlich für die gleiche Universität wie Tua.

In Alabama darf er in der kommenden Saison als Backup hinter seinem Bruder fungieren und möglicherweise 2020 die Funktion des Starting-Quarterbacks einnehmen. Dann nämlich wird Tua Tagovailoa wohl das College verlassen haben und in der NFL für Furore sorgen.

Oliver Jensen

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