• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

LaMelo Ball: Ein Star, der polarisiert - und Michael Jordan retten soll


                <strong>LaMelo Ball: Das polarisierende Supertalent, das Michael Jordan retten soll</strong><br>
                Am Ende reichte es doch nicht für den Nummer-1-Pick, dennoch musste LaMelo Ball nicht lange warten, bis sich sein Traum von der NBA offiziell erfüllte. Die Charlotte Hornets wählten den 19 Jahre alten Point Guard an dritter Stelle. Für viele andere Talente ist die Draft-Nacht die erste Gelegenheit, voll im Rampenlicht zu stehen. Bei Ball war das nicht der Fall, er ist bereits seit Kindertagen ein Star. Der Ball-Clan ist in Basketballkreisen weltweit berüchtigt. "Melo" hat sportlich gesehen eine wahre Odyssee vor sich, sein Spielstil polarisiert seit Jahren und spaltet die Fans. Jetzt soll er die Franchise von Besitzer Michael Jordan in bessere Zeiten führen. ran.de stellt den neuen Hoffnungsträger vor.
LaMelo Ball: Das polarisierende Supertalent, das Michael Jordan retten soll
Am Ende reichte es doch nicht für den Nummer-1-Pick, dennoch musste LaMelo Ball nicht lange warten, bis sich sein Traum von der NBA offiziell erfüllte. Die Charlotte Hornets wählten den 19 Jahre alten Point Guard an dritter Stelle. Für viele andere Talente ist die Draft-Nacht die erste Gelegenheit, voll im Rampenlicht zu stehen. Bei Ball war das nicht der Fall, er ist bereits seit Kindertagen ein Star. Der Ball-Clan ist in Basketballkreisen weltweit berüchtigt. "Melo" hat sportlich gesehen eine wahre Odyssee vor sich, sein Spielstil polarisiert seit Jahren und spaltet die Fans. Jetzt soll er die Franchise von Besitzer Michael Jordan in bessere Zeiten führen. ran.de stellt den neuen Hoffnungsträger vor.
© getty

                <strong>Die Ball-Familie: Die Kardashians der Basketball-Welt</strong><br>
                LaMelo war bereits lange vor dem diesjährigen Draft ein Star. Dem 19-Jährigen folgen aktuell 5,7 Millionen Menschen auf Instagram. Zum Vergleich: Luka Doncic von den Dallas Mavericks, der bereits seit zwei Jahren in der NBA spielt und vergangene Saison ein MVP-Kandidat war, hat 5,4 Millionen Follower. LaMelo hat seine Bekanntheit vor allem seiner Familie zu verdanken. Die Balls haben ihre eigene Reality-TV-Show "Ball In The Family", wie die Kardashians. Bruder Lonzo spielt für die New Orleans Pelicans in der NBA. Sein anderer Bruder LiAngelo (l.) sorgte für eher unrühmliche Schlagzeilen: Bei einem Auslandstrip mit der College-Mannschaft von UCLA wurde der mittlere Ball-Bruder mit zwei Teamkollegen beim Ladendiebstahl erwischt und verhaftet. US-Präsident Donald Trump musste wohl extra ein gutes Wort bei der chinesischen Regierung einlegen, um die Freilassung der drei Studenten zu erwirken. Doch das berühmteste Mitglied der Familie ist wohl Vater LaVar ...
Die Ball-Familie: Die Kardashians der Basketball-Welt
LaMelo war bereits lange vor dem diesjährigen Draft ein Star. Dem 19-Jährigen folgen aktuell 5,7 Millionen Menschen auf Instagram. Zum Vergleich: Luka Doncic von den Dallas Mavericks, der bereits seit zwei Jahren in der NBA spielt und vergangene Saison ein MVP-Kandidat war, hat 5,4 Millionen Follower. LaMelo hat seine Bekanntheit vor allem seiner Familie zu verdanken. Die Balls haben ihre eigene Reality-TV-Show "Ball In The Family", wie die Kardashians. Bruder Lonzo spielt für die New Orleans Pelicans in der NBA. Sein anderer Bruder LiAngelo (l.) sorgte für eher unrühmliche Schlagzeilen: Bei einem Auslandstrip mit der College-Mannschaft von UCLA wurde der mittlere Ball-Bruder mit zwei Teamkollegen beim Ladendiebstahl erwischt und verhaftet. US-Präsident Donald Trump musste wohl extra ein gutes Wort bei der chinesischen Regierung einlegen, um die Freilassung der drei Studenten zu erwirken. Doch das berühmteste Mitglied der Familie ist wohl Vater LaVar ...
© imago/ZUMA Press

                <strong>LaVar Ball: Zwischen Genie und Wahnsinn</strong><br>
                Der Ball-Vater erlangte vor allem durch seine extrem großspurigen Aussagen Bekanntheit. Bevor sein ältester Sohn Lonzo überhaupt in die NBA gedraftet wurde, posaunte LaVar bereits, dass dieser eine bessere Karriere hinlegen würde als Stephen Curry. Er gründete ein eigenes Modelabel "Big Baller Brand" und verkaufte das erste eigene Schuh-Modell seines Sohnes Lonzo für 495 US-Dollar. Als Kritik am hohen Preis aufkam, erwiderte LaVar pietätlos: "Wer sich die Schuhe nicht leisten kann, ist kein Big Baller". Der heute 53-Jährige, der nie professionell Basketball spielte, behauptete auch, er könne Michael Jordan im Eins-gegen-eins schlagen. Pikant: Jordan ist jetzt LaMelos Boss.  
LaVar Ball: Zwischen Genie und Wahnsinn
Der Ball-Vater erlangte vor allem durch seine extrem großspurigen Aussagen Bekanntheit. Bevor sein ältester Sohn Lonzo überhaupt in die NBA gedraftet wurde, posaunte LaVar bereits, dass dieser eine bessere Karriere hinlegen würde als Stephen Curry. Er gründete ein eigenes Modelabel "Big Baller Brand" und verkaufte das erste eigene Schuh-Modell seines Sohnes Lonzo für 495 US-Dollar. Als Kritik am hohen Preis aufkam, erwiderte LaVar pietätlos: "Wer sich die Schuhe nicht leisten kann, ist kein Big Baller". Der heute 53-Jährige, der nie professionell Basketball spielte, behauptete auch, er könne Michael Jordan im Eins-gegen-eins schlagen. Pikant: Jordan ist jetzt LaMelos Boss.  
© imago/ZUMA Press

                <strong>LaVar Balls Versprechen</strong><br>
                LaVar machte sich durch seine kontroversen Aussagen bei vielen Menschen unbeliebt, beherrschte immer wieder die Schlagzeilen. Er gab sogar öffentlich zu, dass er seine Söhne seit ihrer Geburt darauf gedrillt hatte, NBA-Profis zu werden. Letztendlich muss man ihm zugutehalten, dass er dieses Ziel erreicht hat. Zwei Söhne haben es in die beste Basketball-Liga der Welt geschafft, beide wurden sogar innerhalb der Top 3 ausgewählt - ein Novum in der NBA-Geschichte. Der Weg dahin war gerade für LaMelo aber nicht unbeschwerlich.
LaVar Balls Versprechen
LaVar machte sich durch seine kontroversen Aussagen bei vielen Menschen unbeliebt, beherrschte immer wieder die Schlagzeilen. Er gab sogar öffentlich zu, dass er seine Söhne seit ihrer Geburt darauf gedrillt hatte, NBA-Profis zu werden. Letztendlich muss man ihm zugutehalten, dass er dieses Ziel erreicht hat. Zwei Söhne haben es in die beste Basketball-Liga der Welt geschafft, beide wurden sogar innerhalb der Top 3 ausgewählt - ein Novum in der NBA-Geschichte. Der Weg dahin war gerade für LaMelo aber nicht unbeschwerlich.
© imago/Newspix

                <strong>LaMelo Ball: Anfänge in der High School</strong><br>
                LaMelos Aufstieg begann rasant. An der High School in Chino Hills in Kalifornien spielte er gemeinsam mit seinen älteren Brüdern. Schon bald sagten viele Beobachter, dass der jüngste der Ball-Brüder der talentierteste sei. Wie sein Bruder Lonzo (l.) verfügte "Melo" schon früh über eine großartige Spielübersicht und war ein hervorragender Passgeber. Er konnte fast nach Belieben punkten, einmal erzielte er 92 Punkte in einem Spiel. Am spektakulärsten waren aber seine Dreipunktewürfe. Teilweise drückte Ball kurz hinter der Mittellinie ab - und traf. Ein Spielstil, der LaMelo nicht nur Bewunderung einbrachte. Viele Kritiker bezeichneten die Spielweise des Guards als zu eigensinnig und unreif. Auch abseits des Parketts eckte der jüngste Ball-Bruder an. Bereits mit 16 Jahren fuhr er mit seinem eigenen Lamborghini zur Schule und bestärkte so seine Zweifler in der Meinung, dass er arrogant und zu verwöhnt sei. 
LaMelo Ball: Anfänge in der High School
LaMelos Aufstieg begann rasant. An der High School in Chino Hills in Kalifornien spielte er gemeinsam mit seinen älteren Brüdern. Schon bald sagten viele Beobachter, dass der jüngste der Ball-Brüder der talentierteste sei. Wie sein Bruder Lonzo (l.) verfügte "Melo" schon früh über eine großartige Spielübersicht und war ein hervorragender Passgeber. Er konnte fast nach Belieben punkten, einmal erzielte er 92 Punkte in einem Spiel. Am spektakulärsten waren aber seine Dreipunktewürfe. Teilweise drückte Ball kurz hinter der Mittellinie ab - und traf. Ein Spielstil, der LaMelo nicht nur Bewunderung einbrachte. Viele Kritiker bezeichneten die Spielweise des Guards als zu eigensinnig und unreif. Auch abseits des Parketts eckte der jüngste Ball-Bruder an. Bereits mit 16 Jahren fuhr er mit seinem eigenen Lamborghini zur Schule und bestärkte so seine Zweifler in der Meinung, dass er arrogant und zu verwöhnt sei. 
© imago images/ZUMA Wire

                <strong>LaMelo Ball: Der Wechsel nach Europa</strong><br>
                Eigentlich hatte LaMelo bereits mit 13 Jahren ein zukünftiges Stipendium an der University of California (UCLA) akzeptiert. Nach dem Vorfall rund um LiAngelos Haft überwarf sich LaVar allerdings mit der Schulleitung und zog seine beiden Söhne aus dem College- und High-School-Sport zurück. Stattdessen sollten die beiden jüngeren Ball-Brüder in Europa zu Stars reifen. LaMelo bekam seitdem nur noch Heimunterricht.
LaMelo Ball: Der Wechsel nach Europa
Eigentlich hatte LaMelo bereits mit 13 Jahren ein zukünftiges Stipendium an der University of California (UCLA) akzeptiert. Nach dem Vorfall rund um LiAngelos Haft überwarf sich LaVar allerdings mit der Schulleitung und zog seine beiden Söhne aus dem College- und High-School-Sport zurück. Stattdessen sollten die beiden jüngeren Ball-Brüder in Europa zu Stars reifen. LaMelo bekam seitdem nur noch Heimunterricht.
© getty

                <strong>LaMelo Ball: Als 16-Jähriger in Litauen </strong><br>
                Ball wurde 2017 also entwurzelt und auf die andere Seite der Welt nach Litauen geschickt. Beim Erstligisten BC Prinei sollte der damals 16-Jährige gegen gestandene Profis spielen. Das Experiment scheiterte krachend. Prinei-Coach Virginijus Seskus zeigte sich zunehmend genervt vom großen Medienrummel und der unorthodoxen Spielweise LaMelos: "Du kannst dieses Streifenhörnchen nicht kontrollieren. Ich sage ihm, 'Wirf nicht von der Mittellinie' - und bei der nächsten Gelegenheit wirft er wieder von dort." Die Arbeitseinstellung der Ball-Brüder sei insgesamt ausbaufähig. Nach Meinungsverschiedenheiten mit dem Coach nahm LaVar seine beiden Söhne wieder aus dem Team und ging mit ihnen zurück in die USA. 
LaMelo Ball: Als 16-Jähriger in Litauen
Ball wurde 2017 also entwurzelt und auf die andere Seite der Welt nach Litauen geschickt. Beim Erstligisten BC Prinei sollte der damals 16-Jährige gegen gestandene Profis spielen. Das Experiment scheiterte krachend. Prinei-Coach Virginijus Seskus zeigte sich zunehmend genervt vom großen Medienrummel und der unorthodoxen Spielweise LaMelos: "Du kannst dieses Streifenhörnchen nicht kontrollieren. Ich sage ihm, 'Wirf nicht von der Mittellinie' - und bei der nächsten Gelegenheit wirft er wieder von dort." Die Arbeitseinstellung der Ball-Brüder sei insgesamt ausbaufähig. Nach Meinungsverschiedenheiten mit dem Coach nahm LaVar seine beiden Söhne wieder aus dem Team und ging mit ihnen zurück in die USA. 
© getty

                <strong>Kurzes Intermezzo in den USA und Wechsel nach Australien</strong><br>
                Im Mai 2018 unterschrieb LaMelo in der Junior Basketball Association (JBA), eine von seinem Vater neugegründete Liga, die dem College-Sport Konkurrenz machen sollte. Mit den Los Angeles Ballers bestritt LaMelo auch mehrere Testspiele gegen europäische Klubs. Im Oktober 2018 wechselte er an das SPIRE Institute and Academy, eine High School im Bundesstaat Ohio. Da er bereits professionell in Europa gespielt hatte, war er für die College-Liga NCAA nicht mehr spielberechtigt. Daher unterschrieb "Melo" im Juni 2019 bei den Illawarra Hawks in der australischen Profiliga NBL. 
Kurzes Intermezzo in den USA und Wechsel nach Australien
Im Mai 2018 unterschrieb LaMelo in der Junior Basketball Association (JBA), eine von seinem Vater neugegründete Liga, die dem College-Sport Konkurrenz machen sollte. Mit den Los Angeles Ballers bestritt LaMelo auch mehrere Testspiele gegen europäische Klubs. Im Oktober 2018 wechselte er an das SPIRE Institute and Academy, eine High School im Bundesstaat Ohio. Da er bereits professionell in Europa gespielt hatte, war er für die College-Liga NCAA nicht mehr spielberechtigt. Daher unterschrieb "Melo" im Juni 2019 bei den Illawarra Hawks in der australischen Profiliga NBL. 
© imago images/AAP

                <strong>LaMelo Ball: Aufstieg in Australien</strong><br>
                Ball wusste in "Down Under" zu überzeugen. Bei seinem Debüt in der Preseason kam der Guard auf 19 Punkte, 13 Assists und sieben Rebounds. In insgesamt zwölf Spielen legte "Melo" zwei Triple Double auf. Er begeisterte die Zuschauer mit seinen kreativen Pässen und wirkte insgesamt wie ein reiferer Spieler, der seltener dem Impuls nachgab, weit hinter der Dreierlinie Würfe zu nehmen. Scouts waren vor allem von seiner Spielintelligenz und seinem variablen Korbabschluss beeindruckt. Korbleger, Dreier, Floater - LaMelo zeigte sich als ein kompletter und vielseitiger Scorer. Lediglich seine Effizienz war ausbaufähig: Der 19-Jährige verwandelte nur 37 Prozent seiner Würfe aus dem Feld und 25 Prozent von der Dreierlinie. Dennoch sahen die meisten Experten das Potenzial zum Nummer-1-Pick. Eine Verletzung beendete LaMelos Saison in der NBL frühzeitig. In zwölf Spielen erzielte der jüngste Ball-Bruder im Schnitt 17 Punkte, 7,4 Rebounds und 6,8 Assists. Er wurde zum Rookie of the Year gewählt. 
LaMelo Ball: Aufstieg in Australien
Ball wusste in "Down Under" zu überzeugen. Bei seinem Debüt in der Preseason kam der Guard auf 19 Punkte, 13 Assists und sieben Rebounds. In insgesamt zwölf Spielen legte "Melo" zwei Triple Double auf. Er begeisterte die Zuschauer mit seinen kreativen Pässen und wirkte insgesamt wie ein reiferer Spieler, der seltener dem Impuls nachgab, weit hinter der Dreierlinie Würfe zu nehmen. Scouts waren vor allem von seiner Spielintelligenz und seinem variablen Korbabschluss beeindruckt. Korbleger, Dreier, Floater - LaMelo zeigte sich als ein kompletter und vielseitiger Scorer. Lediglich seine Effizienz war ausbaufähig: Der 19-Jährige verwandelte nur 37 Prozent seiner Würfe aus dem Feld und 25 Prozent von der Dreierlinie. Dennoch sahen die meisten Experten das Potenzial zum Nummer-1-Pick. Eine Verletzung beendete LaMelos Saison in der NBL frühzeitig. In zwölf Spielen erzielte der jüngste Ball-Bruder im Schnitt 17 Punkte, 7,4 Rebounds und 6,8 Assists. Er wurde zum Rookie of the Year gewählt. 
© 2019 Getty Images

                <strong>LaMelo Ball: Hoffnungsträger für Michael Jordan</strong><br>
                LaMelo scheint in seiner Zeit im Ausland gereift zu sein. Im Vorlauf zum Draft betonte er immer wieder, dass er sich inzwischen von seinem Vater LaVar emanzipiert habe. "Ich bin mein eigener Herr, er ist sein eigener Herr. Also hat er seine Meinung und ich meine", sagte Ball in einer Pressekonferenz. In Charlotte werden die Erwartungen an den Nummer-3-Pick riesig sein - nicht nur wegen des Namens. Michael Jordan (im Bild) gilt zwar als der beste Basketballer der Geschichte, als Eigentümer macht er aber eine deutlich schlechtere Figur. Seit Jordan 2004 die Franchise übernahm, war ihr nur wenig Erfolg vergönnt. Zudem lag Jordan mit seinen Draft-Entscheidungen häufiger daneben. Ball soll endlich der richtige Pick sein, der zum Superstar reift und dem Team konstant Erfolg bringt. LaMelos Odysse sollte ihm beim Umgang mit dem Druck helfen. Wir dürfen gespannt sein.
LaMelo Ball: Hoffnungsträger für Michael Jordan
LaMelo scheint in seiner Zeit im Ausland gereift zu sein. Im Vorlauf zum Draft betonte er immer wieder, dass er sich inzwischen von seinem Vater LaVar emanzipiert habe. "Ich bin mein eigener Herr, er ist sein eigener Herr. Also hat er seine Meinung und ich meine", sagte Ball in einer Pressekonferenz. In Charlotte werden die Erwartungen an den Nummer-3-Pick riesig sein - nicht nur wegen des Namens. Michael Jordan (im Bild) gilt zwar als der beste Basketballer der Geschichte, als Eigentümer macht er aber eine deutlich schlechtere Figur. Seit Jordan 2004 die Franchise übernahm, war ihr nur wenig Erfolg vergönnt. Zudem lag Jordan mit seinen Draft-Entscheidungen häufiger daneben. Ball soll endlich der richtige Pick sein, der zum Superstar reift und dem Team konstant Erfolg bringt. LaMelos Odysse sollte ihm beim Umgang mit dem Druck helfen. Wir dürfen gespannt sein.
© 2015 Getty Images

                <strong>LaMelo Ball: Das polarisierende Supertalent, das Michael Jordan retten soll</strong><br>
                Am Ende reichte es doch nicht für den Nummer-1-Pick, dennoch musste LaMelo Ball nicht lange warten, bis sich sein Traum von der NBA offiziell erfüllte. Die Charlotte Hornets wählten den 19 Jahre alten Point Guard an dritter Stelle. Für viele andere Talente ist die Draft-Nacht die erste Gelegenheit, voll im Rampenlicht zu stehen. Bei Ball war das nicht der Fall, er ist bereits seit Kindertagen ein Star. Der Ball-Clan ist in Basketballkreisen weltweit berüchtigt. "Melo" hat sportlich gesehen eine wahre Odyssee vor sich, sein Spielstil polarisiert seit Jahren und spaltet die Fans. Jetzt soll er die Franchise von Besitzer Michael Jordan in bessere Zeiten führen. ran.de stellt den neuen Hoffnungsträger vor.

                <strong>Die Ball-Familie: Die Kardashians der Basketball-Welt</strong><br>
                LaMelo war bereits lange vor dem diesjährigen Draft ein Star. Dem 19-Jährigen folgen aktuell 5,7 Millionen Menschen auf Instagram. Zum Vergleich: Luka Doncic von den Dallas Mavericks, der bereits seit zwei Jahren in der NBA spielt und vergangene Saison ein MVP-Kandidat war, hat 5,4 Millionen Follower. LaMelo hat seine Bekanntheit vor allem seiner Familie zu verdanken. Die Balls haben ihre eigene Reality-TV-Show "Ball In The Family", wie die Kardashians. Bruder Lonzo spielt für die New Orleans Pelicans in der NBA. Sein anderer Bruder LiAngelo (l.) sorgte für eher unrühmliche Schlagzeilen: Bei einem Auslandstrip mit der College-Mannschaft von UCLA wurde der mittlere Ball-Bruder mit zwei Teamkollegen beim Ladendiebstahl erwischt und verhaftet. US-Präsident Donald Trump musste wohl extra ein gutes Wort bei der chinesischen Regierung einlegen, um die Freilassung der drei Studenten zu erwirken. Doch das berühmteste Mitglied der Familie ist wohl Vater LaVar ...

                <strong>LaVar Ball: Zwischen Genie und Wahnsinn</strong><br>
                Der Ball-Vater erlangte vor allem durch seine extrem großspurigen Aussagen Bekanntheit. Bevor sein ältester Sohn Lonzo überhaupt in die NBA gedraftet wurde, posaunte LaVar bereits, dass dieser eine bessere Karriere hinlegen würde als Stephen Curry. Er gründete ein eigenes Modelabel "Big Baller Brand" und verkaufte das erste eigene Schuh-Modell seines Sohnes Lonzo für 495 US-Dollar. Als Kritik am hohen Preis aufkam, erwiderte LaVar pietätlos: "Wer sich die Schuhe nicht leisten kann, ist kein Big Baller". Der heute 53-Jährige, der nie professionell Basketball spielte, behauptete auch, er könne Michael Jordan im Eins-gegen-eins schlagen. Pikant: Jordan ist jetzt LaMelos Boss.  

                <strong>LaVar Balls Versprechen</strong><br>
                LaVar machte sich durch seine kontroversen Aussagen bei vielen Menschen unbeliebt, beherrschte immer wieder die Schlagzeilen. Er gab sogar öffentlich zu, dass er seine Söhne seit ihrer Geburt darauf gedrillt hatte, NBA-Profis zu werden. Letztendlich muss man ihm zugutehalten, dass er dieses Ziel erreicht hat. Zwei Söhne haben es in die beste Basketball-Liga der Welt geschafft, beide wurden sogar innerhalb der Top 3 ausgewählt - ein Novum in der NBA-Geschichte. Der Weg dahin war gerade für LaMelo aber nicht unbeschwerlich.

                <strong>LaMelo Ball: Anfänge in der High School</strong><br>
                LaMelos Aufstieg begann rasant. An der High School in Chino Hills in Kalifornien spielte er gemeinsam mit seinen älteren Brüdern. Schon bald sagten viele Beobachter, dass der jüngste der Ball-Brüder der talentierteste sei. Wie sein Bruder Lonzo (l.) verfügte "Melo" schon früh über eine großartige Spielübersicht und war ein hervorragender Passgeber. Er konnte fast nach Belieben punkten, einmal erzielte er 92 Punkte in einem Spiel. Am spektakulärsten waren aber seine Dreipunktewürfe. Teilweise drückte Ball kurz hinter der Mittellinie ab - und traf. Ein Spielstil, der LaMelo nicht nur Bewunderung einbrachte. Viele Kritiker bezeichneten die Spielweise des Guards als zu eigensinnig und unreif. Auch abseits des Parketts eckte der jüngste Ball-Bruder an. Bereits mit 16 Jahren fuhr er mit seinem eigenen Lamborghini zur Schule und bestärkte so seine Zweifler in der Meinung, dass er arrogant und zu verwöhnt sei. 

                <strong>LaMelo Ball: Der Wechsel nach Europa</strong><br>
                Eigentlich hatte LaMelo bereits mit 13 Jahren ein zukünftiges Stipendium an der University of California (UCLA) akzeptiert. Nach dem Vorfall rund um LiAngelos Haft überwarf sich LaVar allerdings mit der Schulleitung und zog seine beiden Söhne aus dem College- und High-School-Sport zurück. Stattdessen sollten die beiden jüngeren Ball-Brüder in Europa zu Stars reifen. LaMelo bekam seitdem nur noch Heimunterricht.

                <strong>LaMelo Ball: Als 16-Jähriger in Litauen </strong><br>
                Ball wurde 2017 also entwurzelt und auf die andere Seite der Welt nach Litauen geschickt. Beim Erstligisten BC Prinei sollte der damals 16-Jährige gegen gestandene Profis spielen. Das Experiment scheiterte krachend. Prinei-Coach Virginijus Seskus zeigte sich zunehmend genervt vom großen Medienrummel und der unorthodoxen Spielweise LaMelos: "Du kannst dieses Streifenhörnchen nicht kontrollieren. Ich sage ihm, 'Wirf nicht von der Mittellinie' - und bei der nächsten Gelegenheit wirft er wieder von dort." Die Arbeitseinstellung der Ball-Brüder sei insgesamt ausbaufähig. Nach Meinungsverschiedenheiten mit dem Coach nahm LaVar seine beiden Söhne wieder aus dem Team und ging mit ihnen zurück in die USA. 

                <strong>Kurzes Intermezzo in den USA und Wechsel nach Australien</strong><br>
                Im Mai 2018 unterschrieb LaMelo in der Junior Basketball Association (JBA), eine von seinem Vater neugegründete Liga, die dem College-Sport Konkurrenz machen sollte. Mit den Los Angeles Ballers bestritt LaMelo auch mehrere Testspiele gegen europäische Klubs. Im Oktober 2018 wechselte er an das SPIRE Institute and Academy, eine High School im Bundesstaat Ohio. Da er bereits professionell in Europa gespielt hatte, war er für die College-Liga NCAA nicht mehr spielberechtigt. Daher unterschrieb "Melo" im Juni 2019 bei den Illawarra Hawks in der australischen Profiliga NBL. 

                <strong>LaMelo Ball: Aufstieg in Australien</strong><br>
                Ball wusste in "Down Under" zu überzeugen. Bei seinem Debüt in der Preseason kam der Guard auf 19 Punkte, 13 Assists und sieben Rebounds. In insgesamt zwölf Spielen legte "Melo" zwei Triple Double auf. Er begeisterte die Zuschauer mit seinen kreativen Pässen und wirkte insgesamt wie ein reiferer Spieler, der seltener dem Impuls nachgab, weit hinter der Dreierlinie Würfe zu nehmen. Scouts waren vor allem von seiner Spielintelligenz und seinem variablen Korbabschluss beeindruckt. Korbleger, Dreier, Floater - LaMelo zeigte sich als ein kompletter und vielseitiger Scorer. Lediglich seine Effizienz war ausbaufähig: Der 19-Jährige verwandelte nur 37 Prozent seiner Würfe aus dem Feld und 25 Prozent von der Dreierlinie. Dennoch sahen die meisten Experten das Potenzial zum Nummer-1-Pick. Eine Verletzung beendete LaMelos Saison in der NBL frühzeitig. In zwölf Spielen erzielte der jüngste Ball-Bruder im Schnitt 17 Punkte, 7,4 Rebounds und 6,8 Assists. Er wurde zum Rookie of the Year gewählt. 

                <strong>LaMelo Ball: Hoffnungsträger für Michael Jordan</strong><br>
                LaMelo scheint in seiner Zeit im Ausland gereift zu sein. Im Vorlauf zum Draft betonte er immer wieder, dass er sich inzwischen von seinem Vater LaVar emanzipiert habe. "Ich bin mein eigener Herr, er ist sein eigener Herr. Also hat er seine Meinung und ich meine", sagte Ball in einer Pressekonferenz. In Charlotte werden die Erwartungen an den Nummer-3-Pick riesig sein - nicht nur wegen des Namens. Michael Jordan (im Bild) gilt zwar als der beste Basketballer der Geschichte, als Eigentümer macht er aber eine deutlich schlechtere Figur. Seit Jordan 2004 die Franchise übernahm, war ihr nur wenig Erfolg vergönnt. Zudem lag Jordan mit seinen Draft-Entscheidungen häufiger daneben. Ball soll endlich der richtige Pick sein, der zum Superstar reift und dem Team konstant Erfolg bringt. LaMelos Odysse sollte ihm beim Umgang mit dem Druck helfen. Wir dürfen gespannt sein.

© 2024 Seven.One Entertainment Group