Cincinnati Bengals at Buffalo Bills: 20 Tage nach Herzstillstand - Damar Hamlin in der Kabine

Bills vs. Bengals: Damar Hamlin 20 Tage nach dem Albtraum wohl in der Bills-Kabine
Was für ein Comeback! Wie "CBS"-Reporterin Tracy Wolfson berichtet, hat Damar Hamlin 20 Tage nach seinem Herzstillstand im Spiel gegen die Cincinnati Bengals seine Teamkollegen vor ihrem Spiel in der Divisional Round (Sonntag um 21:00 Uhr live auf ProSieben und im Livestream) in der Kabine besucht. Der Gegner: erneut die Cincinnati Bengals. Keine drei Wochen zuvor ist der Bills-Safety gegen die Bengals dem Tod von der Schippe gesprungen. ran zeigt in einer Chronologie, was sich seit dem Drama auf beiden Seiten getan hat.

2. Januar, 20:55 Uhr Ortszeit - Tragödie in Cincinnati
Eigentlich sieht im ersten Viertel des Spies der Cincinnati Bengals gegen die Buffalo Bills alles nach einem Routine-Tackle von Bills-Safety Damar Hamlin aus. Doch dann bleibt Hamlin regungslos auf dem Feld liegen. Sein Herz hört auf zu schlagen. Das Leben des 24-Jährigen hängt am seidenen Faden. Fast neun Minuten kämpft das Ärzteteam der Bills mit Wiederbelebungsmaßnahmen um Hamlins Überleben, ehe er mit einem Rettungswagen vom Feld ins Krankenhaus nach Cincinnati gebracht wird.

2. Januar, 22:01 Uhr Ortszeit - Spielabbruch
An eine Fortsetzung des Spiels ist nicht zu denken. Die Partie wird komplett abgebrochen. Zuvor verkündete die NFL noch eine mindestens einstündige Unterbrechung.

3. Januar - Hamlin weiter in kritischem Zustand
Die Buffalo Bills können in einem Update keine Entwarnung zu ihrem Safety geben. "Damar Hamlin verbrachte die letzte Nacht auf der Intensivstation und befindet sich dort in einem kritischem Zustand", heißt es in einem Statement. Derweil bittet Hamlins Familie alle NFL-Fans darum, Hamlin in ihre Gebete einzuschließen. Spieler und Teams aus der ganzen Liga nehmen im Netz mit "Pray for Damar"-Botschaften Anteil.

4. Januar - Anzeichen der Besserung bei Hamlin
Auch zwei Tage nach seinem Herzstillstand dreht sich alles um Hamlins Gesundheitszustand - und es gibt gute Nachrichten: Wie die Bills mitteilen, bleibt Hamlin zwar in kritischem Zustand auf der Intensivstation, doch es gebe "Anzeichen der Besserung".

5. Januar - Hamlin erwacht aus Koma
Die Bills verkünden weitere Fortschritte: Damar Hamlin habe nach Aussage der behandelnden Ärzte in den vergangenen 24 Stunden erhebliche Fortschritte gemacht. Obwohl der 24-Jährige nach Meldung der Franchise immer noch in kritischem Zustand sei, haben die Test ergeben, dass es den Eindruck mache, dass Hamlin keine neurologischen Schäden davongetragen habe.

6. Januar - Hamlin spricht erstmals wieder mit Teamkollegen
Am Vormittag wendet sich Hamlin per Facetime einzeln an einige Mitspieler, später schaltet er sich sogar zu einem Team-Meeting zu. Hamlins Worte an seine Kollegen: "Ich liebe euch, Jungs."

6. Januar - NFL-Entscheidung sorgt für Unmut bei Bengals
NFL-Commissioner Roger Goodell verkündet am gleichen Tag, dass die abgebrochene Partie nicht neu angesetzt wird. Weil beide Teams ihr Playoff-Ticket schon sicher haben und das Ergebnis keine Auswirkung auf die Playoff-Chancen anderer Teams hat, entscheidet die NFL, beide Teams bei 17 Regular-Season-Spielen zu belassen. Dass den Bengals damit die Chance auf ein mögliches Heimrecht bei der Qualifikation für das AFC Championship Game entrissen wird, stößt Head Coach Zac Taylor sauer auf: "Ich will nichts von Fairness oder Gerechtigkeit hören. Für uns ist es eine verlorene Chance. Wir hatten die Kontrolle und nun wurde sie uns genommen. Für viele Teams gibt es positive Veränderungen, für uns dagegen nur negative."

8. Januar - Die Bills siegen für Hamlin
Keine Woche nach dem tragischen Spiel gegen die Bengals müssen die Bills am 18. Spieltag erneut ran. Zum Abschluss der Regular Season gibt es vor heimischer Kulisse ein 35:23 gegen die New England Patriots. In Erinnerung bleibt das sportlich bedeutungslose Spiel vor allem als Statement einer ganzen Stadt für Hamlin. Nach einem Bills-Touchdown skandieren die Fans seinen Namen unablässig, die Teamkollegen halten drei Finger für seine Rückennummer 3 gen Himmel. Gänsehaut pur!

8. Januar - Bengals-Sieg verhindert Münzwurf
Auch die Cincinnati Bengals sind am 18. Spieltag gefordert. Gegen die Baltimore Ravens gelingt ein 27:16-Erfolg, der den Bengals beim erneuten Aufeinandertreffen beider Teams in den Playoffs das Heimrecht garantiert. Ansonsten hätte ein Münzwurf über das Heimrecht entschieden. Dennoch ist die sportliche Aussagekraft gering: Während die Bengals sechs Tage nach dem Hamlin-Drama auf ihre Leistungsträger setzen, lassen die Ravens ihre Top-Stars größtenteils auf der Bank.

9. Januar - Hamlin kann nach Buffalo verlegt werden
Gute Nachrichten: Damar Hamlin wird nach knapp einer Woche im University of Cincinnati Medical Center aus dem Krankenhaus entlassen. Der Zustand des 24-Jährigen hat sich so weit verbessert, dass er ins Buffalo General Medical Center in seine Heimatstadt verlegt werden kann.

11. Januar - Hamlin darf nach Hause, Burrow spricht
Nach weiteren Gesundheitschecks wird Hamlin auch aus dem zweiten Krankenhaus entlassen und darf nach Hause gehen. Bei den Bengals wiederum spricht Quarterback Joe Burrow zu den Medien über das bevorstehende erneute Duell gegen die Ravens in der Wild Card Round: "Du darfst keine Angst haben. Du musst eine Prise Arroganz haben, um im entscheidenden Moment das Play zu machen, das gebraucht wird."

14. Januar - Hamlin erstmals wieder auf Bills-Gelände
Was für ein Mutmacher! Vor dem wichtigen Playoff-Spiel gegen die Miami Dolphins besucht Damar Hamlin das Team am Samstag in der Kabine. Linebacker Matthew Milano postet in seiner Instagram-Story des emotionalen Besuches. Auf dem Foto von Milano zu sehen: ein fröhlich lächelnder Hamlin.

15. Januar - Burrow gibt Bekenntnis zu Bengals ab
Joe Burrow schreibt Schlagzeilen: "Mein Plan ist es, hier meine ganze Karriere zu spielen", sagt der Bengals-Quarterback. Gute Nachrichten für die Fans der in der NFL noch titellosen Organisation. Schließlich ist Burrow als Franchise Quarterback der große Hoffnungsträger in Cincinnati.

15. Januar - Bills überstehen Wild Card Round knapp
Gegen die Miami Dolphins, die ohne ihren Starting Quarterback Tua Tagovailoa antreten, sind die Buffalo Bills vor heimischem Publikum in der Wild Card Round haushoher Favorit. Doch die Partie wird zum Thriller - auch wegen eines ungewohnt fahrigen Quarterbacks Josh Allen, dem drei Turnover unterlaufen. Am Ende rettet Buffalo den 34:31-Sieg über die Zeit. Sportlich überzeugend ist der Auftritt des eigentlichen Super-Bowl-Mitfavoriten allerdings nicht.

16. Januar - Bengals ebenfalls mit Problemen
Die Cincinnati Bengals quälen sich in der Wild Card Round beim erneuten Duell gegen die Baltimore Ravens mit einem 24:17 weiter. Matchwinner wird dabei Defensive End Sam Hubbard, der einen Fumble für 98 Yards zum entscheidenden Touchdown in die Endzone trägt. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem die Bengals das Spiel gegen die Lamar-Jackson-losen Ravens aus der Hand zu geben droht. Dank Hubbard kommen die Bengals gerade noch mit einem blauen Auge davon. Wermutstropfen: Left Tackle Jonah Williams springt die linke Kniescheibe heraus. Er ist für das Wiedersehen mit den Bills fraglich.

22. Januar - Erstes Aufeinandertreffen seit dem Hamlin-Drama
Gerade einmal 20 Tage nach dem Alptraum von Cincinnati treffen beide Teams in der Divisional Round erneut aufeinander. Auch wenn bei Hamlin an Football längst nicht zu denken ist, dürften sein Besuch in der Bills-Kabine dem ganzen Team Auftrieb geben. Obwohl beide Franchises mit langen Siegesserien aufwarten (Bills: acht Spiele, Bengals: neun), sind die wackeligen Auftritte beider Teams in der Wild Card Round ein Warnzeichen. Doch egal wer Sonntagnacht als Sieger vom Platz geht: Der eigentliche Gewinner der letzten Wochen nach dem denkwürdigen ersten Aufeinandertreffen ist Damar Hamlin.