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NFL: Keine guten Tacklings? Charakter-Schwächen? Scouting-Berichte der Playoff-Stars


                <strong>NFL: Die Scouting-Berichte der Playoff-Stars</strong><br>
                Vor dem NFL-Draft müssen sich die General Manager auf die Berichte ihrer Scouts verlassen. Die können jedoch auch mal daneben liegen. Wir schauen uns an, was über die Stars der Championship Games 2021 vor der NFL-Karriere geschrieben wurde. (Hauptquelle: NFL.com)
NFL: Die Scouting-Berichte der Playoff-Stars
Vor dem NFL-Draft müssen sich die General Manager auf die Berichte ihrer Scouts verlassen. Die können jedoch auch mal daneben liegen. Wir schauen uns an, was über die Stars der Championship Games 2021 vor der NFL-Karriere geschrieben wurde. (Hauptquelle: NFL.com)
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                <strong>Aaron Donald (Defensive Tackle, Los Angeles Rams) </strong><br>
                Ein gutes Beispiel, wie falsch Scouts teilweise liegen können, ist Aaron Donald. Der Defensiv-Star der L.A. Rams (49ers@Rams in der Nacht von Sonntag auf Montag ab 0:25 Uhr live auf ProSieben und ran.de) dominiert die Liga wie kaum einer vor ihm. Sieben Nominierungen in das All-Pro-Team und drei Defensive-Player-of-the-Year-Awards sprechen eine klare Sprache. Die Rams wählten ihn im Draft entsprechend in der ersten Runde - entgegen der Empfehlungen. Im Scout-Bericht wurde ihm lediglich eine Note von 5,90 attestiert: Sein Talent reiche zum Backup oder Special Teamer. Er würde Probleme im Run-Game kriegen und könne sich nicht gegen Doppelteams durchsetzen. Die Wahrheit im Jahr 2021: Donald wird nahezu ausschließlich gedoppelt - stoppen kann man ihn jedoch nicht. Die Rams haben ihr Vertrauen in den richtigen Mann gesetzt. 
Aaron Donald (Defensive Tackle, Los Angeles Rams)
Ein gutes Beispiel, wie falsch Scouts teilweise liegen können, ist Aaron Donald. Der Defensiv-Star der L.A. Rams (49ers@Rams in der Nacht von Sonntag auf Montag ab 0:25 Uhr live auf ProSieben und ran.de) dominiert die Liga wie kaum einer vor ihm. Sieben Nominierungen in das All-Pro-Team und drei Defensive-Player-of-the-Year-Awards sprechen eine klare Sprache. Die Rams wählten ihn im Draft entsprechend in der ersten Runde - entgegen der Empfehlungen. Im Scout-Bericht wurde ihm lediglich eine Note von 5,90 attestiert: Sein Talent reiche zum Backup oder Special Teamer. Er würde Probleme im Run-Game kriegen und könne sich nicht gegen Doppelteams durchsetzen. Die Wahrheit im Jahr 2021: Donald wird nahezu ausschließlich gedoppelt - stoppen kann man ihn jedoch nicht. Die Rams haben ihr Vertrauen in den richtigen Mann gesetzt. 
© 2020 Getty Images

                <strong>Cooper Kupp (Wide Receiver, Los Angeles Rams)</strong><br>
                Das gleiche gilt für Cooper Kupp. Er wurde mit einer 6,2 bewertet - ein Backup, der vielleicht mal Starter werden könnte. Nun, heute ist Kupp nicht nur Starter, sondern als einziger Receiver im MVP-Rennen. Vor seiner Wahl in der dritten Runde des Drafts 2017 hieß es, sein Route-Running würde noch Fragen aufkommen lassen, er würde zu viele Fakes und Jukes einstreuen. Es sei außerdem nicht klar, ob er als Outside Receiver funktionieren könne, im College wurde er meist im Slot eingesetzt. Kupp hat nahezu alles widerlegt. Sonst wäre er wohl kaum auf 1.947 Receiving-Yards und 16 Touchdowns gekommen. 
Cooper Kupp (Wide Receiver, Los Angeles Rams)
Das gleiche gilt für Cooper Kupp. Er wurde mit einer 6,2 bewertet - ein Backup, der vielleicht mal Starter werden könnte. Nun, heute ist Kupp nicht nur Starter, sondern als einziger Receiver im MVP-Rennen. Vor seiner Wahl in der dritten Runde des Drafts 2017 hieß es, sein Route-Running würde noch Fragen aufkommen lassen, er würde zu viele Fakes und Jukes einstreuen. Es sei außerdem nicht klar, ob er als Outside Receiver funktionieren könne, im College wurde er meist im Slot eingesetzt. Kupp hat nahezu alles widerlegt. Sonst wäre er wohl kaum auf 1.947 Receiving-Yards und 16 Touchdowns gekommen. 
© 2021 Getty Images

                <strong>Deebo Samuel (Wide Receiver, San Francisco 49ers)</strong><br>
                Wir bleiben in der NFC West. Wie Kupp spielte auch Deebo Samuel eine außergewöhnliche Saison. Zwar wurde ihm vor dem Draft attestiert, in den ersten beiden Jahren zum Starter werden zu können, allerdings bereiteten den Scouts seine Verletzungshistorie und spielerische Schwächen Sorgen. Es hapere am Antritt, um für Separation zu sorgen. Sein Catch-Fenster sei außerdem nicht wirklich groß. Was ihm dafür zugestanden wurde: seine Fähigkeiten nach dem Catch. Die, sowie seinen durchaus enormen Antritt, zeigte er während der Saison unter anderem bei seinen Einsätzen im Running Game. Dass Samuel eines Tages so vielseitig einsetzbar sein würde, hat 2019 noch niemand kommen sehen.
Deebo Samuel (Wide Receiver, San Francisco 49ers)
Wir bleiben in der NFC West. Wie Kupp spielte auch Deebo Samuel eine außergewöhnliche Saison. Zwar wurde ihm vor dem Draft attestiert, in den ersten beiden Jahren zum Starter werden zu können, allerdings bereiteten den Scouts seine Verletzungshistorie und spielerische Schwächen Sorgen. Es hapere am Antritt, um für Separation zu sorgen. Sein Catch-Fenster sei außerdem nicht wirklich groß. Was ihm dafür zugestanden wurde: seine Fähigkeiten nach dem Catch. Die, sowie seinen durchaus enormen Antritt, zeigte er während der Saison unter anderem bei seinen Einsätzen im Running Game. Dass Samuel eines Tages so vielseitig einsetzbar sein würde, hat 2019 noch niemand kommen sehen.
© 2021 Getty Images

                <strong>Fred Warner (Linebacker, San Francisco 49ers)</strong><br>
                Ein Jahr vor Samuel wählten die 49ers Fred Warner aus. In der dritten Runde des Drafts 2018 holten sie einen Linebacker, der laut den Scouts ein guter Backup, vielleicht auch eines Tages mal Starter werden könnte. Ein Linebacker, bei dem Probleme im Tackling entstehen könnten und bei dem man noch nicht wüsste, wie man ihn am besten einsetzt. Heute sind die Tackles von Warner gefürchtet. Mit 137 Tackles in der Regular Season ist er Teil der NFL-Spitzengruppe in dieser Kategorie. Er lenkt die Defense und hält in der Mitte alles zusammen. 
Fred Warner (Linebacker, San Francisco 49ers)
Ein Jahr vor Samuel wählten die 49ers Fred Warner aus. In der dritten Runde des Drafts 2018 holten sie einen Linebacker, der laut den Scouts ein guter Backup, vielleicht auch eines Tages mal Starter werden könnte. Ein Linebacker, bei dem Probleme im Tackling entstehen könnten und bei dem man noch nicht wüsste, wie man ihn am besten einsetzt. Heute sind die Tackles von Warner gefürchtet. Mit 137 Tackles in der Regular Season ist er Teil der NFL-Spitzengruppe in dieser Kategorie. Er lenkt die Defense und hält in der Mitte alles zusammen. 
© 2021 Getty Images

                <strong>Joe Burrow (Quarterback, Cincinnati Bengals)</strong><br>
                Zugegeben: Bei den Cincinnati Bengals (Bengals@Chiefs am Sonntag ab 20:15 Uhr LIVE auf ProSieben MAXX und ab 20:45 Uhr dann auf ProSieben und im Stream auf ran.de) lief alles ein bisschen einfacher. Durch schwache Vorsaisons sicherte sich die Franchise lukrative Draft-Picks und konnte aus Spielern wählen, bei denen die Qualität unbestritten war - und ist. So wurde Joe Burrow 2020 als unangefochtener Nummer-1-Pick vor dem Draft gehandelt. Die Bengals ließen keine weiteren Fragen zu und wählten den Quarterback aus, dem "NFL.com" damals "Pro Bowl Talent" attestierte. Trotzdem wurden ihm auch Schwächen zugesprochen. Er würde teilweise unnötige Sacks einstecken und seine Arm-Stärke sei nur unterdurchschnittlich. Ersteres hat man vielleicht noch im Titans-Spiel aufblitzen sehen. Aber die Arm-Stärke beweist er vor allem bei den Zuspielen auf seinen Lieblings-Receiver ...
Joe Burrow (Quarterback, Cincinnati Bengals)
Zugegeben: Bei den Cincinnati Bengals (Bengals@Chiefs am Sonntag ab 20:15 Uhr LIVE auf ProSieben MAXX und ab 20:45 Uhr dann auf ProSieben und im Stream auf ran.de) lief alles ein bisschen einfacher. Durch schwache Vorsaisons sicherte sich die Franchise lukrative Draft-Picks und konnte aus Spielern wählen, bei denen die Qualität unbestritten war - und ist. So wurde Joe Burrow 2020 als unangefochtener Nummer-1-Pick vor dem Draft gehandelt. Die Bengals ließen keine weiteren Fragen zu und wählten den Quarterback aus, dem "NFL.com" damals "Pro Bowl Talent" attestierte. Trotzdem wurden ihm auch Schwächen zugesprochen. Er würde teilweise unnötige Sacks einstecken und seine Arm-Stärke sei nur unterdurchschnittlich. Ersteres hat man vielleicht noch im Titans-Spiel aufblitzen sehen. Aber die Arm-Stärke beweist er vor allem bei den Zuspielen auf seinen Lieblings-Receiver ...
© imago images/ZUMA Wire

                <strong>Ja'Marr Chase (Wide Receiver, Cincinnati Bengals)</strong><br>
                Bei Ja'Marr Chase waren sich die Experten ebenfalls einig. Auch ihm wurde vorausgesagt, es eines Tages in den Pro Bowl zu schaffen. "Die Art und Weise seiner Beschleunigung ist auf einem komplett anderen Level", wird ein NFC-Scout auf NFL.com zitiert. Trotzdem sei sein Route-Tree noch ausbaufähig, auch am Blocking müsse er noch arbeiten. Das hat er scheinbar auch getan, denn bei einem Touchdown von Joe Mixon gegen die Detroit Lions ebnete Chase mit einem Monster-Block den Weg in die Endzone. 
Ja'Marr Chase (Wide Receiver, Cincinnati Bengals)
Bei Ja'Marr Chase waren sich die Experten ebenfalls einig. Auch ihm wurde vorausgesagt, es eines Tages in den Pro Bowl zu schaffen. "Die Art und Weise seiner Beschleunigung ist auf einem komplett anderen Level", wird ein NFC-Scout auf NFL.com zitiert. Trotzdem sei sein Route-Tree noch ausbaufähig, auch am Blocking müsse er noch arbeiten. Das hat er scheinbar auch getan, denn bei einem Touchdown von Joe Mixon gegen die Detroit Lions ebnete Chase mit einem Monster-Block den Weg in die Endzone. 
© imago images/Icon SMI

                <strong>Patrick Mahomes (Quarterback, Kansas City Chiefs)</strong><br>
                Zu ahnen, dass mit Patrick Mahomes eines der größten Talente der NFL-Geschichte in die Liga kommt, war wirklich kaum möglich. Der Star-Quarterback wurde immerhin gut eingeschätzt, die Arm-Stärke und die Scrambling-Fähigkeiten viel gelobt. Auch, dass er innerhalb der ersten beiden Jahre Starter werden würde, trat ein. Nach dem ersten Jahr hinter Alex Smith übernahm der zehnte Pick des Drafts 2017 die Führung der Chiefs-Offense und wurde gleich zum MVP. Als Schwächen wurden ihm eine gewisse Ungeduld, die Gier auf große Plays und das Verhalten in der Pocket ausgelegt. Ein Scout sagte, er würde seinen zukünftigen Coach "in den ersten Jahren in den Wahnsinn treiben". Andy Reid dürfte das heute nicht so sehen. 
Patrick Mahomes (Quarterback, Kansas City Chiefs)
Zu ahnen, dass mit Patrick Mahomes eines der größten Talente der NFL-Geschichte in die Liga kommt, war wirklich kaum möglich. Der Star-Quarterback wurde immerhin gut eingeschätzt, die Arm-Stärke und die Scrambling-Fähigkeiten viel gelobt. Auch, dass er innerhalb der ersten beiden Jahre Starter werden würde, trat ein. Nach dem ersten Jahr hinter Alex Smith übernahm der zehnte Pick des Drafts 2017 die Führung der Chiefs-Offense und wurde gleich zum MVP. Als Schwächen wurden ihm eine gewisse Ungeduld, die Gier auf große Plays und das Verhalten in der Pocket ausgelegt. Ein Scout sagte, er würde seinen zukünftigen Coach "in den ersten Jahren in den Wahnsinn treiben". Andy Reid dürfte das heute nicht so sehen. 
© 2022 Getty Images

                <strong>Travis Kelce (Tight End, Kansas City Chiefs)</strong><br>
                Bei Travis Kelce ging es weniger um die Fähigkeiten als Tight End, sondern um den Charakter. Er wurde körperlich als idealer Tight End eingeschätzt, mit außergewöhnlichen athletischen Fähigkeiten und einem großen Catch-Radius. Das wurde von Problemen außerhalb des Feldes überschattet. Kelce wurde nämlich am College für eine Saison suspendiert, hat also auch nicht allzu viele Spiele bestritten. So konnte er Fragen hinsichtlich seiner Beschleunigung und Explosivität nicht ganz beantworten. Das holte er mit den Chiefs, die ihn in der dritten Runde 2013 drafteten, in den Folgejahren nach. 
Travis Kelce (Tight End, Kansas City Chiefs)
Bei Travis Kelce ging es weniger um die Fähigkeiten als Tight End, sondern um den Charakter. Er wurde körperlich als idealer Tight End eingeschätzt, mit außergewöhnlichen athletischen Fähigkeiten und einem großen Catch-Radius. Das wurde von Problemen außerhalb des Feldes überschattet. Kelce wurde nämlich am College für eine Saison suspendiert, hat also auch nicht allzu viele Spiele bestritten. So konnte er Fragen hinsichtlich seiner Beschleunigung und Explosivität nicht ganz beantworten. Das holte er mit den Chiefs, die ihn in der dritten Runde 2013 drafteten, in den Folgejahren nach. 
© 2021 Getty Images

                <strong>Tyreek Hill (Wide Receiver, Kansas City Chiefs)</strong><br>
                Tyreek Hill ist nicht zu stoppen. Kaum ein Spieler kann bei seiner Geschwindigkeit mithalten, er ist der ideale Mann für die tiefen Bälle von Patrick Mahomes. Sein Draft-Profil? Kaum vorhanden. Hill, der bei West Alabama spielte, war vor dem Draft 2016 so unbekannt, dass er kein Profilbild auf seinem Scouting-Bericht hat. Außerdem fehlen Stärken und Schwächen. Mit 5,10 wurde er mit der schlechtesten Prospect-Note bewertet, die es auf NFL.com gibt. Er habe die Chance, in ein NFL Training Camp eingeladen zu werden. Mehr nicht. Die Chiefs drafteten ihn an 25. Stelle in der fünften Runde. Die beste Entscheidung, die sie zu so einem späten Zeitpunkt hätten treffen können.
Tyreek Hill (Wide Receiver, Kansas City Chiefs)
Tyreek Hill ist nicht zu stoppen. Kaum ein Spieler kann bei seiner Geschwindigkeit mithalten, er ist der ideale Mann für die tiefen Bälle von Patrick Mahomes. Sein Draft-Profil? Kaum vorhanden. Hill, der bei West Alabama spielte, war vor dem Draft 2016 so unbekannt, dass er kein Profilbild auf seinem Scouting-Bericht hat. Außerdem fehlen Stärken und Schwächen. Mit 5,10 wurde er mit der schlechtesten Prospect-Note bewertet, die es auf NFL.com gibt. Er habe die Chance, in ein NFL Training Camp eingeladen zu werden. Mehr nicht. Die Chiefs drafteten ihn an 25. Stelle in der fünften Runde. Die beste Entscheidung, die sie zu so einem späten Zeitpunkt hätten treffen können.
© 2021 Getty Images

                <strong>NFL: Die Scouting-Berichte der Playoff-Stars</strong><br>
                Vor dem NFL-Draft müssen sich die General Manager auf die Berichte ihrer Scouts verlassen. Die können jedoch auch mal daneben liegen. Wir schauen uns an, was über die Stars der Championship Games 2021 vor der NFL-Karriere geschrieben wurde. (Hauptquelle: NFL.com)

                <strong>Aaron Donald (Defensive Tackle, Los Angeles Rams) </strong><br>
                Ein gutes Beispiel, wie falsch Scouts teilweise liegen können, ist Aaron Donald. Der Defensiv-Star der L.A. Rams (49ers@Rams in der Nacht von Sonntag auf Montag ab 0:25 Uhr live auf ProSieben und ran.de) dominiert die Liga wie kaum einer vor ihm. Sieben Nominierungen in das All-Pro-Team und drei Defensive-Player-of-the-Year-Awards sprechen eine klare Sprache. Die Rams wählten ihn im Draft entsprechend in der ersten Runde - entgegen der Empfehlungen. Im Scout-Bericht wurde ihm lediglich eine Note von 5,90 attestiert: Sein Talent reiche zum Backup oder Special Teamer. Er würde Probleme im Run-Game kriegen und könne sich nicht gegen Doppelteams durchsetzen. Die Wahrheit im Jahr 2021: Donald wird nahezu ausschließlich gedoppelt - stoppen kann man ihn jedoch nicht. Die Rams haben ihr Vertrauen in den richtigen Mann gesetzt. 

                <strong>Cooper Kupp (Wide Receiver, Los Angeles Rams)</strong><br>
                Das gleiche gilt für Cooper Kupp. Er wurde mit einer 6,2 bewertet - ein Backup, der vielleicht mal Starter werden könnte. Nun, heute ist Kupp nicht nur Starter, sondern als einziger Receiver im MVP-Rennen. Vor seiner Wahl in der dritten Runde des Drafts 2017 hieß es, sein Route-Running würde noch Fragen aufkommen lassen, er würde zu viele Fakes und Jukes einstreuen. Es sei außerdem nicht klar, ob er als Outside Receiver funktionieren könne, im College wurde er meist im Slot eingesetzt. Kupp hat nahezu alles widerlegt. Sonst wäre er wohl kaum auf 1.947 Receiving-Yards und 16 Touchdowns gekommen. 

                <strong>Deebo Samuel (Wide Receiver, San Francisco 49ers)</strong><br>
                Wir bleiben in der NFC West. Wie Kupp spielte auch Deebo Samuel eine außergewöhnliche Saison. Zwar wurde ihm vor dem Draft attestiert, in den ersten beiden Jahren zum Starter werden zu können, allerdings bereiteten den Scouts seine Verletzungshistorie und spielerische Schwächen Sorgen. Es hapere am Antritt, um für Separation zu sorgen. Sein Catch-Fenster sei außerdem nicht wirklich groß. Was ihm dafür zugestanden wurde: seine Fähigkeiten nach dem Catch. Die, sowie seinen durchaus enormen Antritt, zeigte er während der Saison unter anderem bei seinen Einsätzen im Running Game. Dass Samuel eines Tages so vielseitig einsetzbar sein würde, hat 2019 noch niemand kommen sehen.

                <strong>Fred Warner (Linebacker, San Francisco 49ers)</strong><br>
                Ein Jahr vor Samuel wählten die 49ers Fred Warner aus. In der dritten Runde des Drafts 2018 holten sie einen Linebacker, der laut den Scouts ein guter Backup, vielleicht auch eines Tages mal Starter werden könnte. Ein Linebacker, bei dem Probleme im Tackling entstehen könnten und bei dem man noch nicht wüsste, wie man ihn am besten einsetzt. Heute sind die Tackles von Warner gefürchtet. Mit 137 Tackles in der Regular Season ist er Teil der NFL-Spitzengruppe in dieser Kategorie. Er lenkt die Defense und hält in der Mitte alles zusammen. 

                <strong>Joe Burrow (Quarterback, Cincinnati Bengals)</strong><br>
                Zugegeben: Bei den Cincinnati Bengals (Bengals@Chiefs am Sonntag ab 20:15 Uhr LIVE auf ProSieben MAXX und ab 20:45 Uhr dann auf ProSieben und im Stream auf ran.de) lief alles ein bisschen einfacher. Durch schwache Vorsaisons sicherte sich die Franchise lukrative Draft-Picks und konnte aus Spielern wählen, bei denen die Qualität unbestritten war - und ist. So wurde Joe Burrow 2020 als unangefochtener Nummer-1-Pick vor dem Draft gehandelt. Die Bengals ließen keine weiteren Fragen zu und wählten den Quarterback aus, dem "NFL.com" damals "Pro Bowl Talent" attestierte. Trotzdem wurden ihm auch Schwächen zugesprochen. Er würde teilweise unnötige Sacks einstecken und seine Arm-Stärke sei nur unterdurchschnittlich. Ersteres hat man vielleicht noch im Titans-Spiel aufblitzen sehen. Aber die Arm-Stärke beweist er vor allem bei den Zuspielen auf seinen Lieblings-Receiver ...

                <strong>Ja'Marr Chase (Wide Receiver, Cincinnati Bengals)</strong><br>
                Bei Ja'Marr Chase waren sich die Experten ebenfalls einig. Auch ihm wurde vorausgesagt, es eines Tages in den Pro Bowl zu schaffen. "Die Art und Weise seiner Beschleunigung ist auf einem komplett anderen Level", wird ein NFC-Scout auf NFL.com zitiert. Trotzdem sei sein Route-Tree noch ausbaufähig, auch am Blocking müsse er noch arbeiten. Das hat er scheinbar auch getan, denn bei einem Touchdown von Joe Mixon gegen die Detroit Lions ebnete Chase mit einem Monster-Block den Weg in die Endzone. 

                <strong>Patrick Mahomes (Quarterback, Kansas City Chiefs)</strong><br>
                Zu ahnen, dass mit Patrick Mahomes eines der größten Talente der NFL-Geschichte in die Liga kommt, war wirklich kaum möglich. Der Star-Quarterback wurde immerhin gut eingeschätzt, die Arm-Stärke und die Scrambling-Fähigkeiten viel gelobt. Auch, dass er innerhalb der ersten beiden Jahre Starter werden würde, trat ein. Nach dem ersten Jahr hinter Alex Smith übernahm der zehnte Pick des Drafts 2017 die Führung der Chiefs-Offense und wurde gleich zum MVP. Als Schwächen wurden ihm eine gewisse Ungeduld, die Gier auf große Plays und das Verhalten in der Pocket ausgelegt. Ein Scout sagte, er würde seinen zukünftigen Coach "in den ersten Jahren in den Wahnsinn treiben". Andy Reid dürfte das heute nicht so sehen. 

                <strong>Travis Kelce (Tight End, Kansas City Chiefs)</strong><br>
                Bei Travis Kelce ging es weniger um die Fähigkeiten als Tight End, sondern um den Charakter. Er wurde körperlich als idealer Tight End eingeschätzt, mit außergewöhnlichen athletischen Fähigkeiten und einem großen Catch-Radius. Das wurde von Problemen außerhalb des Feldes überschattet. Kelce wurde nämlich am College für eine Saison suspendiert, hat also auch nicht allzu viele Spiele bestritten. So konnte er Fragen hinsichtlich seiner Beschleunigung und Explosivität nicht ganz beantworten. Das holte er mit den Chiefs, die ihn in der dritten Runde 2013 drafteten, in den Folgejahren nach. 

                <strong>Tyreek Hill (Wide Receiver, Kansas City Chiefs)</strong><br>
                Tyreek Hill ist nicht zu stoppen. Kaum ein Spieler kann bei seiner Geschwindigkeit mithalten, er ist der ideale Mann für die tiefen Bälle von Patrick Mahomes. Sein Draft-Profil? Kaum vorhanden. Hill, der bei West Alabama spielte, war vor dem Draft 2016 so unbekannt, dass er kein Profilbild auf seinem Scouting-Bericht hat. Außerdem fehlen Stärken und Schwächen. Mit 5,10 wurde er mit der schlechtesten Prospect-Note bewertet, die es auf NFL.com gibt. Er habe die Chance, in ein NFL Training Camp eingeladen zu werden. Mehr nicht. Die Chiefs drafteten ihn an 25. Stelle in der fünften Runde. Die beste Entscheidung, die sie zu so einem späten Zeitpunkt hätten treffen können.

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