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Seahawks-Defense: Die Gründe für den Katastrophen-Start


                <strong>Seahawks-Defense: Die Gründe für den Katastrophen-Start</strong><br>
                Die Defensive der Seattle Seahawks erwischte einen gebrauchten Saisonstart und rangiert in fast allen Kategorien im Tabellenkeller. Die Gründe für den Fehlstart sind vielschichtig, lassen sich aber beheben. 
Seahawks-Defense: Die Gründe für den Katastrophen-Start
Die Defensive der Seattle Seahawks erwischte einen gebrauchten Saisonstart und rangiert in fast allen Kategorien im Tabellenkeller. Die Gründe für den Fehlstart sind vielschichtig, lassen sich aber beheben. 
© Getty Images

                <strong>Die Ausgangslage</strong><br>
                Die Seahawks ließen in den ersten drei Partien die meisten Yards (1321) und die zehntmeisten Punkte (79) zu. Gleichzeitig kreierten sie bisher nur zwei Turnover. Natürlich ist die Saison noch jung, allerdings zeichnet sich bei den Seahawks ein Trend ab, der in einer umkämpften NFC West Siege kosten kann. Die Probleme beginnen schon bei Defensive Coordinator Ken Norton. 
Die Ausgangslage
Die Seahawks ließen in den ersten drei Partien die meisten Yards (1321) und die zehntmeisten Punkte (79) zu. Gleichzeitig kreierten sie bisher nur zwei Turnover. Natürlich ist die Saison noch jung, allerdings zeichnet sich bei den Seahawks ein Trend ab, der in einer umkämpften NFC West Siege kosten kann. Die Probleme beginnen schon bei Defensive Coordinator Ken Norton. 
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                <strong>Zu viel Statik, zu wenig Bewegung</strong><br>
                Nach der Niederlage gegen die Vikings kritisierten einige Defensiv-Spieler, unter anderem Cornerback Tre Flowers, das Scheme von Norton. Ein Scheme, was hauptsächlich auf Cover 3 setzt und sich konzeptionell seit der goldenen "Legion of Boom"-Zeit nicht großartig verändert hat. Was sich allerdings geändert hat, sind die Offensiven der Gegner. NFL-Offensiven haben längst Mittel gefunden, um die Zone-Coverage auszuhebeln. Norton verzichtet zudem auf Bewegung nach dem Snap. Bedeutet, dass sie vor dem Snap dem Quarterback eine andere Coverage zeigen, als sie eigentlich spielen. Beim Quarterback kann das für Verwirrung sorgen. Moderne Defensiven wie die Rams oder Chargers rotieren bei knapp der Hälfte ihrer Defensiv-Plays in eine andere Coverage. Die Seahawks bei lediglich acht Prozent. 
Zu viel Statik, zu wenig Bewegung
Nach der Niederlage gegen die Vikings kritisierten einige Defensiv-Spieler, unter anderem Cornerback Tre Flowers, das Scheme von Norton. Ein Scheme, was hauptsächlich auf Cover 3 setzt und sich konzeptionell seit der goldenen "Legion of Boom"-Zeit nicht großartig verändert hat. Was sich allerdings geändert hat, sind die Offensiven der Gegner. NFL-Offensiven haben längst Mittel gefunden, um die Zone-Coverage auszuhebeln. Norton verzichtet zudem auf Bewegung nach dem Snap. Bedeutet, dass sie vor dem Snap dem Quarterback eine andere Coverage zeigen, als sie eigentlich spielen. Beim Quarterback kann das für Verwirrung sorgen. Moderne Defensiven wie die Rams oder Chargers rotieren bei knapp der Hälfte ihrer Defensiv-Plays in eine andere Coverage. Die Seahawks bei lediglich acht Prozent. 
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                <strong>Wackelige Secondary</strong><br>
                Zudem ist die Secondary der Seahawks bisher sehr anfällig. Die Cornerbacks Tre Flowers und D.J. Reed ließen bisher knapp 200 beziehungsweise 100 Yards in ihrer Deckung zu. Mit 285,3 zugelassenen Passing Yards pro Spiel rangieren die Seahawks ohnehin im Tabellenkeller. Ugo Amadi, ein junger Slot-Cornerback, der in der vergangenen Saison gute Ansätze zeigte, findet auch noch nicht zu seiner Form und ließ in limitierter Spielzeit ebenfalls 77 Yards zu. 
Wackelige Secondary
Zudem ist die Secondary der Seahawks bisher sehr anfällig. Die Cornerbacks Tre Flowers und D.J. Reed ließen bisher knapp 200 beziehungsweise 100 Yards in ihrer Deckung zu. Mit 285,3 zugelassenen Passing Yards pro Spiel rangieren die Seahawks ohnehin im Tabellenkeller. Ugo Amadi, ein junger Slot-Cornerback, der in der vergangenen Saison gute Ansätze zeigte, findet auch noch nicht zu seiner Form und ließ in limitierter Spielzeit ebenfalls 77 Yards zu. 
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                <strong>Pass-Rush inkonstant</strong><br>
                Die Schwächen der Seahawks-Secondary gehen allerdings auch Hand in Hand mit der Inkonstanz des Pass Rushes. Seattle fehlt ein klarer Nummer-Eins-Rusher, auf den sich gegnerische Offensive Lines einstellen müssen, der Double Teams auf sich zieht und so den Weg für die anderen Rusher erleichtert. Aktuell haben die Seahawks eine Reihe an guten Rotationsspieler, aber keine klaren, dominanten Starter. Immerhin: Die letztjährigen Rookies Alton Robinson und Darrell Taylor sahen bislang, wenn sie denn mal auf dem Feld standen, gut aus und konnten 13 Pressures und drei Sacks beisteuern. 
Pass-Rush inkonstant
Die Schwächen der Seahawks-Secondary gehen allerdings auch Hand in Hand mit der Inkonstanz des Pass Rushes. Seattle fehlt ein klarer Nummer-Eins-Rusher, auf den sich gegnerische Offensive Lines einstellen müssen, der Double Teams auf sich zieht und so den Weg für die anderen Rusher erleichtert. Aktuell haben die Seahawks eine Reihe an guten Rotationsspieler, aber keine klaren, dominanten Starter. Immerhin: Die letztjährigen Rookies Alton Robinson und Darrell Taylor sahen bislang, wenn sie denn mal auf dem Feld standen, gut aus und konnten 13 Pressures und drei Sacks beisteuern. 
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                <strong>Jamal Adams - Noch nicht in Form</strong><br>
                Jamal Adams wird bisher seinem Status als bestbezahlter Safety nicht gerecht. Der ehemalige Erstrunden-Pick verpasste bisher drei Tackles, ließ in seiner Deckung 51 Yards zu und verursachte zwei Strafen. Im Pass-Rush strahlt er nicht mehr die Gefahr aus, die er vergangenes Jahr verbreitete, bei 15 Pass-Rush-Snaps gelang ihm kein Pressure und kein Sack. Natürlich ist das Meckern auf hohem Niveau, aber die Seahawks brauchen ihren Star-Spieler in Top-Form, wenn die Defensive sich steigern möchte. 
Jamal Adams - Noch nicht in Form
Jamal Adams wird bisher seinem Status als bestbezahlter Safety nicht gerecht. Der ehemalige Erstrunden-Pick verpasste bisher drei Tackles, ließ in seiner Deckung 51 Yards zu und verursachte zwei Strafen. Im Pass-Rush strahlt er nicht mehr die Gefahr aus, die er vergangenes Jahr verbreitete, bei 15 Pass-Rush-Snaps gelang ihm kein Pressure und kein Sack. Natürlich ist das Meckern auf hohem Niveau, aber die Seahawks brauchen ihren Star-Spieler in Top-Form, wenn die Defensive sich steigern möchte. 
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                <strong>Keine Antwort auf Screen-Pässe</strong><br>
                Eine weitere Baustelle ist das Verteidigen der Screen-Pässe. Gegnerische Running Backs sammelten gegen die "Hawks" bisher 248 Receiving Yards, der höchste Wert der Liga. Der Abgang von Linebacker K.J. Wright wiegt in diesem Bereich schwer. "K.J. war ein Monster in der Screen-Verteidigung, er las die Plays immer richtig und Offensiven haben dann eigentlich gar keine Screen-Pässe mehr in seine Richtung geworfen", erkannte Teamkollege Bobby Wagner an. Jordyn Brooks, Nachfolger von Wright, bringt noch nicht die nötige Konstanz, Erfahrung und Spielintelligenz mit. 
Keine Antwort auf Screen-Pässe
Eine weitere Baustelle ist das Verteidigen der Screen-Pässe. Gegnerische Running Backs sammelten gegen die "Hawks" bisher 248 Receiving Yards, der höchste Wert der Liga. Der Abgang von Linebacker K.J. Wright wiegt in diesem Bereich schwer. "K.J. war ein Monster in der Screen-Verteidigung, er las die Plays immer richtig und Offensiven haben dann eigentlich gar keine Screen-Pässe mehr in seine Richtung geworfen", erkannte Teamkollege Bobby Wagner an. Jordyn Brooks, Nachfolger von Wright, bringt noch nicht die nötige Konstanz, Erfahrung und Spielintelligenz mit. 
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                <strong>Bobby Wagner: "Kommunikation ist der Schlüssel"</strong><br>
                Defensiv-Captain Wagner, einer der wenigen Lichtblicke in der Defensive, schreibt seine Jungs aber noch lange nicht ab. "Ich habe mit allen gesprochen. Wir müssen besser kommunizieren. Wir standen uns zu oft selber im Weg", kritisierte er. Kommunikation ist das Stichwort für die Seahawks. Zu oft fehlte es in den ersten drei Partien an der richtigen Abstimmung, dem richtigen Timing zwischen den einzelnen Spielern. Immer wieder liefen gegnerische Passempfänger mutterseelenallein umher. Ken Norton steht jetzt in der Pflicht, die Defense wieder auf den richtigen Weg zu führen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er sein Scheme über den Haufen wirft, ist gering. Aber, wenn er schon ein eher altmodisches Defensiv-Scheme aufzieht, dann muss es ihm gelingen, dass sich seine Spieler innerhalb des Schemes zurechtfinden. 
Bobby Wagner: "Kommunikation ist der Schlüssel"
Defensiv-Captain Wagner, einer der wenigen Lichtblicke in der Defensive, schreibt seine Jungs aber noch lange nicht ab. "Ich habe mit allen gesprochen. Wir müssen besser kommunizieren. Wir standen uns zu oft selber im Weg", kritisierte er. Kommunikation ist das Stichwort für die Seahawks. Zu oft fehlte es in den ersten drei Partien an der richtigen Abstimmung, dem richtigen Timing zwischen den einzelnen Spielern. Immer wieder liefen gegnerische Passempfänger mutterseelenallein umher. Ken Norton steht jetzt in der Pflicht, die Defense wieder auf den richtigen Weg zu führen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er sein Scheme über den Haufen wirft, ist gering. Aber, wenn er schon ein eher altmodisches Defensiv-Scheme aufzieht, dann muss es ihm gelingen, dass sich seine Spieler innerhalb des Schemes zurechtfinden. 
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                <strong>Seahawks-Defense: Die Gründe für den Katastrophen-Start</strong><br>
                Die Defensive der Seattle Seahawks erwischte einen gebrauchten Saisonstart und rangiert in fast allen Kategorien im Tabellenkeller. Die Gründe für den Fehlstart sind vielschichtig, lassen sich aber beheben. 

                <strong>Die Ausgangslage</strong><br>
                Die Seahawks ließen in den ersten drei Partien die meisten Yards (1321) und die zehntmeisten Punkte (79) zu. Gleichzeitig kreierten sie bisher nur zwei Turnover. Natürlich ist die Saison noch jung, allerdings zeichnet sich bei den Seahawks ein Trend ab, der in einer umkämpften NFC West Siege kosten kann. Die Probleme beginnen schon bei Defensive Coordinator Ken Norton. 

                <strong>Zu viel Statik, zu wenig Bewegung</strong><br>
                Nach der Niederlage gegen die Vikings kritisierten einige Defensiv-Spieler, unter anderem Cornerback Tre Flowers, das Scheme von Norton. Ein Scheme, was hauptsächlich auf Cover 3 setzt und sich konzeptionell seit der goldenen "Legion of Boom"-Zeit nicht großartig verändert hat. Was sich allerdings geändert hat, sind die Offensiven der Gegner. NFL-Offensiven haben längst Mittel gefunden, um die Zone-Coverage auszuhebeln. Norton verzichtet zudem auf Bewegung nach dem Snap. Bedeutet, dass sie vor dem Snap dem Quarterback eine andere Coverage zeigen, als sie eigentlich spielen. Beim Quarterback kann das für Verwirrung sorgen. Moderne Defensiven wie die Rams oder Chargers rotieren bei knapp der Hälfte ihrer Defensiv-Plays in eine andere Coverage. Die Seahawks bei lediglich acht Prozent. 

                <strong>Wackelige Secondary</strong><br>
                Zudem ist die Secondary der Seahawks bisher sehr anfällig. Die Cornerbacks Tre Flowers und D.J. Reed ließen bisher knapp 200 beziehungsweise 100 Yards in ihrer Deckung zu. Mit 285,3 zugelassenen Passing Yards pro Spiel rangieren die Seahawks ohnehin im Tabellenkeller. Ugo Amadi, ein junger Slot-Cornerback, der in der vergangenen Saison gute Ansätze zeigte, findet auch noch nicht zu seiner Form und ließ in limitierter Spielzeit ebenfalls 77 Yards zu. 

                <strong>Pass-Rush inkonstant</strong><br>
                Die Schwächen der Seahawks-Secondary gehen allerdings auch Hand in Hand mit der Inkonstanz des Pass Rushes. Seattle fehlt ein klarer Nummer-Eins-Rusher, auf den sich gegnerische Offensive Lines einstellen müssen, der Double Teams auf sich zieht und so den Weg für die anderen Rusher erleichtert. Aktuell haben die Seahawks eine Reihe an guten Rotationsspieler, aber keine klaren, dominanten Starter. Immerhin: Die letztjährigen Rookies Alton Robinson und Darrell Taylor sahen bislang, wenn sie denn mal auf dem Feld standen, gut aus und konnten 13 Pressures und drei Sacks beisteuern. 

                <strong>Jamal Adams - Noch nicht in Form</strong><br>
                Jamal Adams wird bisher seinem Status als bestbezahlter Safety nicht gerecht. Der ehemalige Erstrunden-Pick verpasste bisher drei Tackles, ließ in seiner Deckung 51 Yards zu und verursachte zwei Strafen. Im Pass-Rush strahlt er nicht mehr die Gefahr aus, die er vergangenes Jahr verbreitete, bei 15 Pass-Rush-Snaps gelang ihm kein Pressure und kein Sack. Natürlich ist das Meckern auf hohem Niveau, aber die Seahawks brauchen ihren Star-Spieler in Top-Form, wenn die Defensive sich steigern möchte. 

                <strong>Keine Antwort auf Screen-Pässe</strong><br>
                Eine weitere Baustelle ist das Verteidigen der Screen-Pässe. Gegnerische Running Backs sammelten gegen die "Hawks" bisher 248 Receiving Yards, der höchste Wert der Liga. Der Abgang von Linebacker K.J. Wright wiegt in diesem Bereich schwer. "K.J. war ein Monster in der Screen-Verteidigung, er las die Plays immer richtig und Offensiven haben dann eigentlich gar keine Screen-Pässe mehr in seine Richtung geworfen", erkannte Teamkollege Bobby Wagner an. Jordyn Brooks, Nachfolger von Wright, bringt noch nicht die nötige Konstanz, Erfahrung und Spielintelligenz mit. 

                <strong>Bobby Wagner: "Kommunikation ist der Schlüssel"</strong><br>
                Defensiv-Captain Wagner, einer der wenigen Lichtblicke in der Defensive, schreibt seine Jungs aber noch lange nicht ab. "Ich habe mit allen gesprochen. Wir müssen besser kommunizieren. Wir standen uns zu oft selber im Weg", kritisierte er. Kommunikation ist das Stichwort für die Seahawks. Zu oft fehlte es in den ersten drei Partien an der richtigen Abstimmung, dem richtigen Timing zwischen den einzelnen Spielern. Immer wieder liefen gegnerische Passempfänger mutterseelenallein umher. Ken Norton steht jetzt in der Pflicht, die Defense wieder auf den richtigen Weg zu führen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er sein Scheme über den Haufen wirft, ist gering. Aber, wenn er schon ein eher altmodisches Defensiv-Scheme aufzieht, dann muss es ihm gelingen, dass sich seine Spieler innerhalb des Schemes zurechtfinden. 

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