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NFL - Carolina Panthers: Darum wurde Cam Newton gebencht

  • Aktualisiert: 02.12.2021
  • 12:18 Uhr
  • ran.de / Marcus Giebel
Article Image Media
© Getty Images
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In seinem dritten Einsatz nach der Rückkehr zu den Carolina Panthers legt Cam Newton grauenhafte Zahlen auf. Am Ende muss er sogar seinem Backup den Vortritt lassen. Doch das ist für den Star-Quarterback völlig in Ordnung. Er weiß, was in den kommenden Tagen zu tun ist.

München - In der eigentlich freien Woche wartet viel Arbeit auf Cam Newton. Denn der Quarterback hat gut zwei Wochen nach seiner Rückkehr zu den Carolina Panthers eine Menge nachzuholen.

Bis Sonntag konnte er das noch gut kaschieren. Das 10:33 bei den Miami Dolphins deckte seine Wissenslücken bezüglich des Playbooks jedoch schonungslos auf.

"Heute wurde offenbart, dass ich noch nicht das volle Verständnis habe", gab "Super Cam" nach der Lehrstunde unumwunden zu: "Daran trägt niemand die Schuld, es ist einfach auf die Situation zurückzuführen."

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Newton will Grundzüge der Offense verstehen

Dann folgte der Blick in sein Hausaufgabenheft: "Diese Woche werde ich nun nutzen, um mich selbst hineinzuarbeiten und die Grundzüge der Offense zu verstehen." Angesichts der Bye Week sollte genug Zeit sein.

Im Hard Rock Stadium hatte der First-Overall-Pick des Drafts 2011 seinen vielleicht schwärzesten Tag in der NFL erlebt. Ließ Newton zu Beginn noch mit einem 64-Yards-Pass auf D.J. Moore aufhorchen und wühlte sich wenig später selbst zum Touchdown durch, lief danach rein gar nichts mehr zusammen.

Nicht einmal jeder vierte Newton-Pass kommt an

Die folgenden beiden Drives beendete er selbst mit Interceptions, in keinem weiteren Angriff unter seiner Regie legten die Panthers mehr als 29 Yards zurück. Newton sorgte insgesamt für 97 Yards Raumgewinn, 92 davon durch die Luft. Nur fünf von 21 Pässen landeten in den Händen der Mitspieler.

Die katastrophale Completion Rate von 23,8 Prozent ist laut NFL-Statistiken die niedrigste Spielausbeute bei mindestens 20 Passversuchen seit 2004.

Noch nie legte ein früherer MVP solch eine Horrorzahl auf. Newton erlöste Peyton Manning, der 2015 beim 13:29 der Denver Broncos gegen die Kansas City Chiefs jeden vierten Pass anbrachte. Der Ex-Profi gewann im selben Jahr sogar noch den Super Bowl - gegen Newton und die Panthers.

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Zweiter Rückschlag seit Newton-Rückkehr

Jetzt geht es für die vielversprechende Kombination nach der Wiedervereinigung erstmal darum, die Playoff-Plätze nicht aus den Augen zu verlieren. Denn nach dem verheißungsvollen Start beim 34:10 bei den Arizona Cardinals inklusive zwei Scores von Kurzarbeiter Newton setzte es schon vor einer Woche mit dem 21:27 gegen das Washington Football Team einen Rückschlag.

Schon da waren die Werte der Nummer eins nicht brillant, aber angesichts einer Completion Rate von 77,7 Prozent und einem Rushing Touchdown schien Newton auf dem richtigen Weg zu sein.

Rhule kritisiert mangelnden Schutz für Newton

In Miami jedoch zog Head Coach Matt Rhule im vierten Viertel die Reißleine und beorderte angesichts des 10:30-Rückstands statt seinem prominenten Playmaker mit P.J. Walker den unerfahrenen Backup aufs Feld. Offenbar auch, um Newton aus der Schusslinie zu nehmen.

"Am Ende des Tages haben wir den Quarterback nicht gut beschützt. Es wäre nicht fair gewesen, ihn draufzulassen und ihn weiteren Hits auszusetzen", erklärte Rhule seine Personalentscheidung mit Verweis auf die Probleme vor dem Quarterback.

Zugleich nahm er allen Spekulationen über eine Wachablösung bei den Quarterbacks den Wind aus den Segeln: "Ich werde jetzt keinen Wechsel vornehmen." Newton soll also in Week 14 im Division-Duell gegen die Atlanta Falcons, das Team aus seiner Heimatstadt, starten - wenn mit einem Sieg der letzte Platz in der Division wieder verlassen werden soll.

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Newton findet Entscheidung von Rhule "in Ordnung"

Newton jedenfalls konnte die Entscheidung, in der Schlussphase in Miami auf Walker zu setzen, offenbar nachvollziehen: "Für mich ist das in Ordnung. Letztendlich geht es immer nur darum, professionell damit umzugehen. Ich hatte bis dahin genug Möglichkeiten, um das Spiel in andere Bahnen zu lenken. Da brauche ich mich nicht zu beschweren."

Durchaus selbstkritische Worte des beinahe vor Selbstvertrauen platzenden Profis. Neben seinem Schutz vor dem immer wieder durchdringenden Pass Rush der Dolphins sprach jedoch auch der Faktor, dass Newton mit dem Playbook noch nicht allzu vertraut ist, für Walkers Einsatz.

Plan mit Walker auch wegen Zeitdruck

Denn die Panthers standen im Schlussabschnitt angesichts des großen Rückstands unter enormem Zeitdruck, mussten den Ball folglich schnell loswerden und möglichst durch die Luft vorankommen. Walker ist eben deutlich vertrauter mit der No-Huddle-Offense, wenn also keine Zeit bleibt, den Spielzug auf dem Feld noch einmal durchzugehen.

Der Plan von Rhule ging jedoch ganz und gar nicht auf. Im ersten Drive unterlief Walker eine Interception, sein zweiter endete nach einem Besuch in der Red Zone mit Turnover on Downs - ein Field Goal hätte den Gästen ja nicht weitergeholfen. Zudem kassierte Newtons Backup vier Sacks, die O-Line wackelte also bis zum Schluss.

Cam Newton allein garantiert keine Siege

Auch ohne die klare Ansage des Head Coaches hätte also wenig dafür gesprochen, dass der einst verlorene Sohn schon bald an der Seitenlinie schmoren würde. Wenn er denn seinen Worten Taten folgen lässt.

Folglich kann er das Jobsharing am South Beach also tatsächlich gelassen sehen. Und Newton wäre ja nicht Newton, würde er die Gelegenheit nicht nutzen, um seinen besonderen Status hervorzuheben. "Das ist die NFL. Hier bekommst du nichts versprochen", philosophierte er: "Nur weil du Cam Newton im Roster hast, heißt das nicht, dass du gewinnst. Nur weil da diese Feel-good-Story ist, heißt es nicht, dass wir gewinnen. Dessen bin ich mir bewusst."

Soll die Feel-good- auch zu einer Erfolgs-Story werden, ist es nun aber höchste Zeit, sich intensiver mit dem Playbook auseinanderzusetzen. Vielleicht war für Newton und die Panthers noch keine Bye Week so wichtig wie diese.

Marcus Giebel

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