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Super Bowl LVI

NFL: Cincinnati Bengals - Doch nur ein "One-Season-Wonder"?

  • Aktualisiert: 15.02.2022
  • 16:10 Uhr
  • ran.de/Philipp Schmalz
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© 2022 Getty Images
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Nach der Niederlage gegen die Los Angeles Rams im Super Bowl LVI sind sich viele Experten sicher: Die Cincinnati Bengals und Joe Burrow werden eine weitere Chance bekommen. Dies könnte sich aus verschiedensten Gründe jedoch schwieriger gestalten, als auf den ersten Blick gedacht.

München - Die "Cinderella-Story" der NFL-Saison hat kein Happy End erfahren. Trotz einer Führung spät im vierten Viertel verloren die Cincinnati Bengals im Super Bowl LVI mit 20:23 gegen die Los Angeles Rams.

Viele Fans und Experten sind der Meinung, dass Joe Burrow und Co. auch in den nächsten Jahren um den Titel mitkämpfen werden. Dies könnte allerdings schwieriger werden als vielleicht gedacht. 

Ja, die Cincinnati Bengals haben eine gute Saison gespielt und jedes Team, dass in den Super Bowl einzieht, hat sich das verdient. Und ja, die Bengals haben Chancen auch in den nächsten Jahren erfolgreich zu sein. Doch es gibt gleich mehrere Gründe, die vermuten lassen, dass dies kein Selbstläufer sein wird.

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Verletzungen in der Division erleichtern Playoff-Einzug

Es reicht schon ein Blick in die eigene Division, um zu erkennen, dass "Cincy" in dieser Spielzeit vor allem vom Verletzungspech der Konkurrenz profitiert hat. Während die "bengalischen Tiger" fast die komplette Saison von schweren Verletzungen verschont blieben, war die Saison der Ravens früh "vorbei". 

Wenige Tage vor dem Saisonstart zogen sich J.K. Dobbins, Gus Edwards und Marcus Peters Kreuzbandrisse zu. Zudem verletzte sich Quarterback Lamar Jackson in Woche 14 und absolvierte in der Folge kein Saisonspiel mehr. Ohne den 25-Jährigen verloren die Ravens jedes ihrer verbliebenen Spiele (unter anderem eins gegen Cincinnati) und verpassten mit einer 8-9-Bilanz die Playoffs.

Auch die Browns zogen mit einem (fast) dauerverletzten Baker Mayfield nicht in die Postseason ein. Mit zehn Siegen und sieben Niederlagen waren es also die Cincinnati Bengals, die die AFC North in den Playoffs repräsentierten. Ein solch "einfacher" Gewinn der Division erscheint in den nächsten Jahren eher unwahrscheinlich.

Profitierten die Bengals von gegnerischen Fehlern?

Auch in den Playoffs profitierten die Bengals, auch wenn sie stets gut waren, von teils großen Fehlern ihrer Gegner. Gegen die Tennessee Titans wurde Joe Burrow neunmal gesacked. Eigentlich hätten die Bengals ein solches Spiel niemals gewinnen dürfen. Eine Interception und ein Field Goal bei ablaufender Uhr sorgten jedoch für den Einzug ins AFC Championship Game.

Als klarer Außenseiter ging "Cincy" in das Spiel gegen die Kansas City Chiefs. Und hätte Patrick Mahomes in der zweiten Halbzeit nicht das Football spielen verlernt und in der Verlängerung eine wilde Interception geworfen, wären wohl eher die Chiefs als die Bengals nach Los Angeles geflogen. 

Auch im Super Bowl sah es zu Beginn gar nicht gut aus. Erst mit der Verletzung von Odell Beckham Jr. und der daraus resultierenden Chance, sich voll und ganz auf die Verteidigung von Cooper Kupp zu konzentrieren, kam Cincinnati ins Spiel. Ganz zu schweigen von der nicht gegebenen Face-Mask-Strafe gegen Tee Higgins, die den 75-Yard-Touchdown zu Beginn der zweiten Hälfte zunichte gemacht hätte.

Nicht falsch verstehen: Die Cincinnati Bengals sind nicht nur wegen der Unfähigkeit ihrer Gegner in den Super Bowl eingezogen. Vor allem in den Playoffs entscheiden jedoch wenige Plays ganze Spiele. Und genau diese sind in diesem Jahr oft pro Bengals gelaufen.

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Die Zukunft könnte rosig werden

Trotzdem hat die Franchise aus Ohio alle Karten in der eigenen Hand. Mit Joe Burrow, Ja'Marr Chase und Tee Higgins befinden sich die Leistungsträger der Offense in ihren Rookie-Verträgen. Auch Running Back Joe Mixon verdient für seine Leistungen verhältnismäßig wenig Geld (zwölf Millionen im Jahr).

Allerdings dürften Burrow, Chase und Higgins schon bald hoch dotierte Verträge unterschreiben wollen. Gut möglich, dass sich die Bengals dann von einem der genannten trennen müssen (dies dürfte dann wohl Higgins sein).

In der Offseason müssen die Bengals zudem anfangen, Burrow zu schützen. Alleine in den Playoffs wurde der 25-Jährige 19 Mal gesacked. Rekord! Zum Vergleich: Peyton Manning wurde in 27 Playoff-Auftritten 40 Mal hinter der Line of Scrimmage zu Boden gerissen.

In der Free Agency und im Draft wird der Fokus also auf der Verpflichtung von O-Linern liegen. Alles andere wäre ein schlechtes Zeichen für Burrow. Oder wie Pat McAfee in seiner eigenen Show sagte: "Er (Joe Burrow; Anm. d. Red) ist auf dem besten Wege der nächste Andrew Luck zu werden."

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AFC voller herausragender Quarterbacks

Zudem brachte McAfee zwei weitere gute Punkte vor, die gegen eine schnelle Rückkehr der Bengals und Burrow in den Super Bowl sprechen. Zum einen spielt "Cincy" in der AFC, die besonders auf der Position des Quarterbacks sehr gut besetzt ist. Patrick Mahomes, Josh Allen, Justin Herbert, Mac Jones - um nur einige zu nennen.

Zum anderen schaffen es selbst einige der besten Quarterbacks der NFL-Geschichte nicht oft in den Super Bowl einzuziehen. Aaron Rodgers erreichte bisher einmal das Finale, Drew Brees ebenfalls. 

Die Zukunft wird zeigen, ob die Bengals es schaffen, ihren Erfolg zu wiederholen und dann vielleicht sogar zu vergolden. Bis dahin sollte es allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass es sich bei den Cincinnati Bengals von 2021/2022 um ein "One-Season-Wonder" handelt.

Philipp Schmalz

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