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Der NFL Draft live auf ran.de

NFL Draft: Fünf Picks, fünf große Namen - New York stiehlt Las Vegas die Show

  • Aktualisiert: 29.04.2022
  • 16:03 Uhr
  • ran.de / Marcus Giebel
Article Image Media
© Getty Images
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Beim NFL Draft zählt seit Jahren zu den wenigen Gewissheiten, dass die New Yorker Teams regelmäßig danebengreifen und ihre Picks Verwunderung hervorrufen. Diesmal wurden die Jets und die Giants an Tag eins zusammengenommen fünf Mal aufgerufen - und scheinen dabei alles richtig gemacht zu haben.

München - Spätestens jetzt ist klar, dass dieser NFL Draft (Tag zwei und drei live auf ran.de) besonders ist. Sich deutlich abhebt von den vorigen Austragungen. Das beginnt natürlich schon beim Austragungsort: Las Vegas, das Zockerparadies in Nevada. Die womöglich schillerndste Stadt der Welt.

Bei strahlendem Sonnenschein werden unter freiem Himmel die Stars von Morgen mit ihren Teams zusammengeführt. Dabei ging in der ersten Runde lediglich ein Quarterback vom Board, an den ersten fünf Positionen wurden nur Defense-Spieler gepickt, anschließend in den Top Ten noch drei Offensive Tackles.

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Jets und Giants: Schulterklopfer statt Stirnrunzeln

Und die Teams tradeten, als sei auf diese Deals ein Mengenrabatt ausgerufen worden. 18 der 32 First-Round-Picks wurden im Vorfeld getauscht. Da musste sich mancher Fan oder Experte erst einmal schütteln.

Doch das verrückteste an diesem ersten Draft Day war doch: Die New Yorker Klubs haben wirklich abgeliefert. Ja, tatsächlich! Die Jets! Und die Giants! Sorgten die beiden Franchises in den vergangenen Jahren mit ihren Picks fast ausnahmslos für Kopfschütteln oder im besten Fall noch Stirnrunzeln, sind diesmal Schulterklopfer angesagt.

Drei First-Round-Picks für Jets, zwei für die Giants

Verschwiegen werden sollte natürlich nicht: Die Gelegenheit für beide Franchises war günstig wie lange nicht. Die Jets durften an vierter und zehnter Stelle wählen, tradeten zudem im Schlussspurt noch auf 26 hoch, die Giants waren an Position fünf und sieben dran.

Formidable Ausgangspositionen. Doch in der Vergangenheit waren sich die Front Offices oftmals keineswegs zu schade, jede noch zu gute Vorlage komplett zu versemmeln. Den Ball quasi an der Ein-Yard-Linie zu fumblen.

2022 aber ist alles anders. Und so gehörte dieser Tag zwar offiziell Las Vegas, aber die Bühne gebührte dem Duo aus New York.

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Saleh über Gardner: "Er kann das alles"

Beginnen wir mit den Jets. An vierter Stelle angelte sich die "Gang Green" Ahmad "Sauce" Gardner. Der Cornerback kommt mit der Empfehlung in die NFL, im College keinen einzigen Touchdown in seiner Coverage erlaubt zu haben. Auch wenn er zunächst nicht den Weg auf die Bühne fand - der 21-Jährige sollte die anfällige Secondary auf ein neues Level heben.

Zwar muss sich Gardner, der 2021 mit den Cincinnati Bearcats völlig überraschend die Playoffs erreichte, wahrscheinlich von einer Man-Coverage auf eine Zonen-Verteidigung umstellen. Doch das traut Head Coach Robert Saleh seinem Rookie ohne weiteres zu: "Er ist auch ein großartiger Zone-Corner, er kann das spielen, er kann das alles. Er ist Elite."

Gardner studiert Revis-Videos

Gardner selbst lässt sich unter anderem von Ex-Jets-Profi Darrelle Revis inspirieren. "Ich schaue ihn mir noch manchmal an", gab er Einblick in sein privates Videostudium. Seinen Spitznamen trägt er bereits seit dem sechsten Lebensjahr wegen seiner Vorliebe für Saucen.

So wusste sich Gardner auch in Las Vegas zu inszenieren - wo es ja doch eine besondere Herausforderung ist, zwischen all den Extravaganzen wirklich aufzufallen. Das Wort "Sauce" trug er als diamantenen Anhänger einer imposanten Halskette vor seiner Brust baumelnd mit sich herum und stellte klar: "Man kann nie zu viel Sauce haben."

Schon vor Gardner hatte die Passverteidigung der Jets namhafte Unterstützung bekommen - durch Cornerback D.J. Reed und Safety Jordan Whitehead. Auch die anderen größten Baustellen im Kader wurden angegangen.

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Wilson freut sich auf Wilson

An zehnter Position wurde mit Garrett Wilson ein Wide Receiver geholt. Mit dem Pick, der im Tausch mit Jamal Adams von den Seattle Seahawks nach New York wanderte. Der 21-Jährige brachte es in drei College-Jahren für die Ohio State Buckeyes auf 23 Receiving Touchdowns und legte zum Abschluss eine Saison mit mehr als 1000 Yards hin.

Große Vorfreude herrscht bei Zach Wilson, der in dieser Saison besonders unter Beobachtung steht. Der Quarterback, der vor einem Jahr als zweiter Pick gewählt wurde, twitterte: "Was ist besser als ein Wilson? Zwei Wilsons. Lasst uns loslegen!"

Schweißausbruch beim Head Coach wegen Johnson

Auch Saleh und General Manager Joe Douglas wären gern schneller wieder aktiv geworden - beim Draft. Um sich die Dienste von Jermaine Johnson zu sichern, überlegten sie, bis Position 15 hochzutraden. Der Kontakt mit den entsprechenden Klubs habe bestanden. Doch letztlich mussten sie tatenlos zusehen und hoffen.

Saleh frotzelte später in Richtung Douglas: "Er meinte, dass er nervös sei, aber ich war derjenige, der sich den Schweiß mit einem Handtuch abgewischt hat." Die gute Laune war natürlich auch damit zu erklären, dass auch der Wunschspieler für die Position des Defensive End noch gepickt werden konnte.

Saleh spricht von "wirklich gutem Tag"

Johnson war tatsächlich an 26. Stelle noch zu haben. Und die Jets griffen zu. Dem 23-Jährigen, der am College für die Georgia Bulldogs und die Florida State Seminoles aktiv war, machte die unerwartet lange Wartezeit nach eigenen Angaben nichts aus: "Ich war einfach aufgeregt und habe mich immer wieder daran erinnert: Ich bin im Green Room, ich bin im NFL Draft. Es war eine besondere Zeit und ich bin froh, dass die Jets gekommen sind und mich geholt haben."

Douglas gab zu, "sehr überrascht" gewesen zu sein, dass es mit Johnson klappte. Von seinem Coach gab es jedenfalls einen gehobenen Daumen für das Tagwerk: "Du bekommst drei einflussreiche Spieler auf drei wichtigen Positionen. Davon träumst du. Das ist ein wirklich guter Tag."

Da würde "CBS"-Reporter Jordan Dajani zustimmen. Er bilanziert: "Die Jets sind wahrscheinlich der größte Gewinner der ersten Draft-Runde." Natürlich hatten sie bislang auch die meisten Picks, aber die muss man eben auch erst einmal erfolgversprechend nutzen.

Neuer Giants-GM sammelt Pluspunkte

In dieser Kategorie hatten sich auch die Giants in den vergangenen Jahren nicht für Sonderapplaus empfohlen. Also konnte der neue General Manager Joe Schoen hier direkt ein paar Pluspunkte einsammeln.

Er legte seinen Fokus auf die Line of Scrimmage. An fünfter Position brachte der GM mit Kayvon Thibodeaux einen noch höher gehandelten Defensive End in den "Big Apple".

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Schoen schaut auf den Pass Rush

"Mit Kayvon Thibodeaux einen wirklich guten Pass Rusher an fünf zu bekommen, freut uns sehr", frohlockte Schoen, der zudem auf Azeez Ojulari auf der anderen Seite der D-Line verwies: "Der Pass Rush ist für uns sehr wichtig, wir sind wirklich sehr aufgeregt, jetzt zwei so junge Pass Rusher im Team zu haben."

Thibodeaux, der auf der Draft-Bühne mit seinem besonderen Handschlag-Gruß NFL-Boss Roger Goodell in Verlegenheit brachte, spielte für die Oregon Ducks und sammelte 2021 in nur zehn Einsätzen 49 Tackles und sieben Sacks. Hinter den Top-Picks Travon Walker und Aidan Hutchinson muss sich der 21-Jährige sicher nicht verstecken.

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Thibodeaux: "New York ist der Mittelpunkt der Welt"

"ESPN"-Analystin Mina Kimes nannte Thibodeaux sogar den "Steal des Draft".

Sein Problem und das Glück der Giants: Einige Teams sollen an Thibodeaux' Arbeitseinstellung zweifeln. Aber der Defensive End machte sowieso den Eindruck, nirgendwo glücklicher sein zu können: "Ich bin konkurrenzfähig und hungrig und ich denke, New York ist der Mittelpunkt einer Welt, in der jeder jeden verschlingt."

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Neal kommt - weil Ekwonu schon weg war

Dort ist künftig auch Evan Neal zu Hause, der zwei Positionen später gepickt wurde. Möglich machte es ein Trade mit den Chicago Bears vor einem Jahr. Für den Offensive Tackle, der für die Alabama Crimson Tide spielte, geht es vor allem darum, Quarterback Daniel Jones mehr Zeit in der Pocket zu verschaffen und Running Back Saquon Barkley den Weg freizuräumen.

Statt des 21-Jährigen hätten die "G-Men" auch Ikem Ekwonu genommen, heißt es, doch der landete als sechster Pick bei den Carolina Panthers. Schoen darf sich jedenfalls bestätigt fühlen, denn er entschied, zunächst den Pass Rush anzugehen und die O-Line erst anschließend zu verstärken.

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Schoen sieht "gewisse Tiefe" in der O-Line

Der General Manager sieht die Giants vor dem Quarterback nun gut aufgestellt: "Jetzt mit Evan Neal dazu ist es eine interessante Gruppe und wir haben eine gewisse Tiefe." Jamil Douglas, Max Garcia und Matt Gono wurden bereits zuvor verpflichtet, Matt Peart kommt nach einer Knieverletzung zurück.

Neal bringt die Erfahrung von Einsätzen als Guard, Right Tackle und Left Tackle mit. Laut "ESPN" ist er bei den "Big Blue" rechts in der O-Line zu erwarten.

"Die Giants bekommen einen Jungen, der jeden Tag so hart wie möglich arbeitet, um sein Bestes zu geben und letztlich dem Team hilft", verspricht der 2,01-Meter-Mann. Das hört doch jeder gern. Ob General Manager, Coach, Klub-Boss, Fan oder Teamkollege.

Von New York heißt es bekanntlich, es sei die Stadt, die niemals schläft. An diesem Tag jedenfalls waren die beiden Football-Aushängeschilder sogar hellwach. Und jeder, der mit ihnen fiebert, dürfte am Abend glücklich eingeschlummert sein.

Marcus Giebel

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