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New England Patriots: Trägt Bill Belichick die Schuld am Offensiv-Chaos der Patriots?

  • Aktualisiert: 30.01.2023
  • 16:29 Uhr
  • ran.de
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Die New England Patriots erleben vor allem offensiv eine Saison zum Vergessen. Die Coaches können nicht überzeugen - trägt Cheftrainer Bill Belichick mit seinen Personal-Entscheidungen die Schuld?

Von Franziska Wendler

Bei der Frage nach einem möglichen Super-Bowl-Favoriten gab es für viele NFL-Fans fast zwei Jahrzehnte lang immer wieder die gleiche Antwort: New England Patriots.

Mit Quarterback Tom Brady und Head Coach Bill Belichick feierten die Pats Erfolg um Erfolg. Ganze sechs Meisterringe holte das Erfolgs-Duo gemeinsam nach Foxborough – 2019 folgte dann die Trennung. Brady ging nach Tampa Bay und holte dort seinen njächsten Super Bowl. Und in Boston?

Dort sind mittlerweile fast drei Spielzeiten vergangen, von den einstigen Erfolgen ist im Gillette Stadium aktuell nicht mehr viel übrig geblieben. In zwei von drei Jahren verpasste die Franchise die Playoffs, vor allem in der vergangenen Regular Season enttäuschte das Team. Mit acht Siegen und neun Niederlagen verpassten die Pats den Einzug in die Postseason recht deutlich. Wer aber ist dafür verantwortlich?

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Bill Belichick schuld an Patriots-Krise?

Diverse Quellen in und rund um die Organisation der Patriots geben wohl Cheftrainer Bill Belichick die Schuld. "Ich liebe Coach Belichick, aber er hat es versaut (org. 'He F*cked Us')", wird ein Insider vom "Boston Herald" zitiert.

Gründe für etwaige - und ungewohnt harsche Aussagen in Richtung des in New England fast schon als Heiligen angesehenen Belichick: Die Anstellungen von Matt Patricia als Play Caller der Offense und Joe Judge als Quarterbacks Coach. Zwei Verpflichtungen, die zu der wohl schlechtesten Offensivleistung einer Patriots-Mannschaft in der Belichick-Ära geführt haben.

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Der Blick auf die Statistiken spricht dabei Bände. In der zurückliegenden Regular Season belegte die Patriots-Offense in ihrer Gesamtheit ligaweit nur Platz 26. Im Bereich Scoring landete das Team auf Rang 17, das normalerweise so dominante Laufspiel rangiert nur auf Platz 24. In Sachen Passspiel ist ein Absturz von Platz 14 auf Rang 20 in den zurückliegenden zwei Spielzeiten zu verzeichnen.

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Zu wenig Erfahrung bei Matt Patricia

Ein Hintergrundbericht des "Bleacher Report" legt derweil nahe, dass Belichick zwar versucht hat, dem Team gerecht zu werden, mit der Ernennung von Patricia und Judge aber alles andere als ein glückliches Händchen bewiesen habe.

"Es ging immer darum, zu gewinnen und das Beste für das Team zu tun. Ich glaube Belichick wirklich, wenn er das sagt. Aber ich glaube auch, dass er nicht verstanden hat, wie schwer es werden würde", wird eine andere Quelle zitiert.

Begonnen hatte das Desaster in der vergangenen Offseason, als der langjährige Offensive Coordinator Josh McDaniels New England verließ, um Cheftrainer der Las Vegas Raiders zu werden. In der Folge berief Belichick Patricia und Judge – zwei Trainer mit Patriots-Vergangenheit – in ihre neuen Rollen.

Von 2012 bis 2017 war Matt Patricia bereits überragender Defensive Coordinator bei den Pats, ehe er als Head Coach bei den Detroit Lions anheuerte. 2021 kam er schließlich als Berater und Coach der O-Line zurück. Erfahrung als Play Caller einer Offense? Fehlanzeige!

Mac Jones kein Fan von Joe Judge

Auch Joe Judge war bereits in Foxborough angestellt, arbeitete von 2012 bis 2014 als Special Teams Assistant, von 2015 bis 2019 dann als als Coordinator der Special Teams. Nach einem gescheiterten Jahr als Head Coach der New York Giants verschlug es auch ihn zurück – als neuen Quarterbacks Coach.

Nach Angaben von im "Bleacher Report" verwendete Quellen habe Judge im Trainingslager immer öfter seine Kompetenzen überschritten, Besprechungen geleitet und "positionsübergreifend" gecoacht. Dadurch habe er den Zorn von Belichick und den Position Coaches auf sich gezogen hatte.

Doch damit nicht genug. Ausgerechnet Starting Quarterback Mac Jones soll Judge nicht leiden können und sich im Training regelmäßig mit Schimpfwörtern garnierte Auseinandersetzungen mit ihm geliefert haben.

Der Signal Caller, der 2021 noch in den Pro Bowl gewählt wurde, konnte in der laufenden Spielzeit alles andere als überzeugen. 14 Touchdowns und elf Interceptions in 14 Spielen markierten einen deutlichen Leistungsrückgang.

Als er verletzt ausfiel und Rookie Bailey Zappe durchaus erfolgreich in die Bresche sprang (2-2), mehrten sich durchaus Stimmen, Zappe solle trotz der Rückkehr von Mac Jones Starting QB bleiben.

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Taktische Probleme bei den Patriots

Auch in Sachen Taktik haperte es. So sollen diverse Spieler frustriert gewesen sein, weil die sonst übliche Offensiv-Spielweise der Patriots auf jene umgestellt wurde, die Mike Shanahan einst bei den Denver Broncos hatte spielen lassen (Angriffsspiel, basierend auf einem guten Laufspiel, Anm.d.Red.).

Und das, obwohl keiner der Assistenztrainer, die in New England für die Offensive zuständig sind, mit diesem System vertraut waren. So sollen sich Spieler noch vor Saisonbeginn besorgt gezeigt haben, dass ihre Coaches die eigene Spielweise nicht genügend verstehen.

Dazu kommt: Gleich mehrere Profis sollen das Gefühl gehabt haben, dass die Offensive zu sehr vereinfacht und das Passkonzept nicht genügend umgesetzt wurde.

New England Patriots: Bill O'Brien neuer Offensive Coordinator

Wie aber geht es nun weiter? Um die miserablen Offensivleistungen der zurückliegenden Saison vergessen zu machen, werden in New England bereits personelle Konsequenzen gezogen. So soll Patricia übereinstimmenden Medienberichten zufolge in der kommenden Saison überhaupt keinen Posten mehr bekommen. Judge soll zwar bleiben, wird aber von seinen Aufgaben als Quarterbacks Coach entbunden.

Ein Ersatzmann ist derweil bereits gefunden: Bill O'Brien ist neuer Offensive Coordinator und Quarterbacks Coach. Der 53-Jährige bringt viel Head-Coaching- aber auch Coordinator-Erfahrung mit. Nach langen Jahren bei den Houston Texans coachte unter er in den zurückliegenen zwei Jahren als Offensive Coordinator unter Nick Saban bei den Alabama Crimson Tide. Auch bei den Patriots war er bereits.

So übte er seine neue Rolle bereits von 2009 bis 2011 in New England aus. Für die strauchelnde Patriots-Offense kann und muss er der Stabilisator sein, den das Team so dringend benötigt, um an frühere Erfolge anknüpfen zu können.


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