NFL Deutschland-Boss im ran-Interview
NFL Deutschland-Boss Alexander Steinforth exklusiv: Buccaneers gegen die Seahawks in München? "Das ist fantastisch!"
- Aktualisiert: 10.02.2023
- 17:51 Uhr
- ran.de / Dominik Hechler
Jetzt ist es endlich offiziell: beim ersten NFL-Spiel in Deutschland treffen am Sonntag, den 13. November 2022, um 15:30 Uhr die Tampa Bay Buccaneers um Superstar Tom Brady in der Münchner Allianz Arena auf die Seattle Seahawks. NFL Deutschland-Boss Alexander Steinforth spricht im exklusiven ran.de-Interview unter anderem über diese spektakuläre Ansetzung, wann es Tickets geben wird und wie die weiteren Planungen rund um diese Partie in der bayerischen Landeshauptstadt aussehen.
ran.de: Alexander Steinforth, jetzt ist es also endlich offiziell: die Tampa Bay Buccaneers treffen beim ersten NFL-Spiel in Deutschland am 13. November in der Münchner Allianz Arena auf die Seattle Seahawks. Wenn Sie diese Ansetzung mit einem Wort beschreiben müssten, welches wäre das?
Alexander Steinforth: "Mit nur einem Wort? Das ist wirklich sehr schwierig! Aber ich würde sagen: Fantastisch (lacht)."
ran.de: Warum?
Steinforth: "Ich hätte bei dieser Begegnung viele Attribute wählen können, aber wir glauben, dass wir mit dieser Kombination aus Tom Brady, der selbst aus der Rente zurückkam, und den Seattle Seahawks mit ihrer riesigen Fanbase in Deutschland, die perfekte Paarung für das erste NFL-Spiel in Deutschland gefunden haben. Ich bin der festen Überzeugung, dass dieses Duell die Vorfreude auf dieses Wochenende in München nochmal steigern wird und wir alle gemeinsam eine wunderbare Zeit in der Stadt erleben werden."
ran.de: Tom Brady und jetzt auch noch die Seattle Seahawks gemeinsam in Deutschland – für viele deutsche NFL-Fans geht jetzt sicherlich ein großer Traum in Erfüllung …
Steinforth: "… das hoffen wir natürlich und sind diesbezüglich auch sehr zuversichtlich, weil wir natürlich um die vielen Seahawks-Fans in Deutschland wissen. Sie haben nicht umsonst mit den ‚German Seahawkers' einen der größten Fanklubs eines NFL-Teams in Deutschland und sind nicht nur bei den NFL-Spielen in London sehr sichtbar, sondern eben auch schon oft in den USA zu Gast gewesen. Das dann noch ergänzt mit Tom Brady und einem Team der Tampa Bay Buccaneers, das in der kommenden Saison wieder um den Titel mitspielen will, wird das sicherlich nicht nur wegen der Namen, sondern auch sportlich eine hochklassige und spannende Partie. Ich glaube sogar, dass wenn sich die deutschen NFL-Fans hätten zwei Teams wünschen dürfen, sowohl die Bucs mit Brady als auch die Seahawks ganz weit vorne mit dabei gewesen wären."
ran.de: Wie kam es hinter den Kulissen zu dieser Ansetzung in München? Hatten Sie als NFL Deutschland-Boss auch ein gewisses Mitspracherecht?
Steinforth: "Das ist ein sehr komplexer Prozess. Zuerst einmal geht es darum, ein Team zu finden, das für ein Spiel der ‚International Series', in unserem Fall Deutschland, ein Heimspiel in den USA aufgeben will – und es gab tatsächlich viele Klubs, die gerne bei uns gespielt hätten. Das ist eine extrem positive Entwicklung, weil das in der Vergangenheit nicht immer der Fall war. Doch jetzt wollen auf einmal sehr viele Teams in Deutschland spielen und so war dann irgendwann eben klar, dass die Tampa Bay Buccaneers nach München kommen werden. Das passt natürlich auch deshalb sehr gut, weil sie ja kürzlich auch die Marketingrechte für Deutschland bekommen haben. Und dann diktiert am Ende auch der Blick auf den Spielkalender ein Stück weit den Gegner und wer überhaupt dafür in Frage kommen würde. Mit diesen Teams findet dann eine enge Abstimmung mit der Liga und dem erstgenannten Klub statt. Außerdem holt man sich natürlich auch unsere Expertise ein, was aus unserer Sicht am attraktivsten ist und am meisten Sinn ergibt. Da findet über einen langen Zeitraum eine umfangreiche Diskussion statt."
ran.de: Was ist in Ihnen vorgegangen, als Tom Brady vor einigen Wochen zunächst seinen Rücktritt bekanntgegeben hat, um dann wiederum kurze Zeit später wieder sein Comeback zu verkünden?
Steinforth: "Natürlich hatten wir uns von Anfang an gewünscht, dass er in München spielen wird. Aber wir wussten auch, dass das Karriereende von Tom Brady mit 44 Jahren unter Umständen eine realistische Option sein könnte. Deswegen kam das jetzt nicht so überraschend, aber umso erfreulicher war es dann natürlich, als er sich doch nochmal umentschieden hat. Denn er ist nun einmal aktuell das bekannteste Gesicht der NFL, vor allem auch, wenn man sich außerhalb der USA bewegt. Deswegen ist er auch für uns ein toller Botschafter für das erste NFL-Spiel in Deutschland."
ran.de: Das NFL-Spiel in Deutschland polarisiert schon seit der Bekanntgabe die Massen, schon vor einigen Wochen sind rund 400.000 Ticketanfragen für diese Partie in München eingegangen. Wie ist der aktuelle Stand der Anfragen und wann wird der offizielle Ticketverkauf beginnen?
Steinforth: "Wir stehen jetzt bei knapp 500.000 Registrierungen und haben uns vorgenommen, im Juni/Juli mit dem Vorverkauf zu beginnen. Es ist also noch ein wenig Zeit, sich für Tickets zu registrieren und so zu den ganzen Interessenten dazu zu stoßen."
ran.de: Die Nachfrage übersteigt die Kapazität der Allianz Arena ja deutlich. Wie wird also der genaue Ablauf bei der Ticketvergabe sein?
Steinforth: "Wir haben uns schon sehr viele Gedanken darüber gemacht, aber es gibt hierzu noch nichts Finales zu vermelden. Klar ist nur, dass alle die, die sich registriert haben, auch zuerst über den Vorverkauf informiert werden. Weitere Details werden dazu in den kommenden Wochen noch folgen. Wir arbeiten diesbezüglich sehr eng mit dem FC Bayern zusammen und sind zuversichtlich, die fairstmögliche Lösung zu finden. Natürlich mit dem weinenden Auge, dass wir uns gerade für dieses Spiel ein noch größeres Stadion wünschen würden, damit wirklich jeder dabei sein kann. Aber es wird ja nicht unser letztes Spiel in Deutschland bleiben."
ran.de: Gibt es auch schon Planungen für mögliche Fan-Events rund um das Spiel in der Allianz Arena? Wird es beispielsweise ein NFL-Fan-Fest oder ähnliche Aktivitäten in der Stadt geben?
Steinforth: "Daran arbeiten wir aktuell auch sehr intensiv. Es wird auf jeden Fall am Spieltag rund um die Allianz Arena eine große Tailgaiting-Party geben. Aktuell ist jedoch noch offen, was wir zusätzlich anbieten können und vor allem, wo das dann sein wird. Hierzu stehen wir gerade in engem Kontakt mit der Stadt München und diskutieren die verschiedenen Varianten durch. Wir wollen einfach möglichst vielen NFL-Fans in Deutschland die Möglichkeit geben, an diesem Event teilzunehmen. Ich denke da vor allem an die Fans, die am Ende leider kein Ticket ergattern können."
ran.de: Wie sehen generell die nächsten Schritte aus, nachdem die Partie zwischen den Buccaneers und den Seahawks jetzt endgültig feststeht?
Steinforth: "Wir befinden uns mitten in der Planungsphase. Fast im Zwei-Wochen-Takt kommen NFL-Mitarbeiter aus den USA und England nach München und arbeiten an unserem Projekt mit. Es gilt unter anderem sicherzustellen, dass das Stadion am Spieltag bereit sein wird, aber eben auch Themen wie Fan-Events spielen dabei eine große Rolle. Außerdem werden sich demnächst schon die ersten Vertreter der Buccaneers und Seahawks auf den Weg nach München machen, um sich ein erstes Bild von den örtlichen Begebenheiten zu machen: Wo trainiert mein Team? Wo sind die Hotels? Wie ist die Infrastruktur? Darüber hinaus werden auch noch ausgewählte Spieler aus beiden Teams schon im Sommer für einen Promotion-Trip nach Deutschland kommen. Und zusätzlich werden auch noch andere Themen wie unser großes Flag-Football-Programm für Deutschland voran getrieben, mit dem wir auch in vielen deutschen Städten zu Gast sein werden. Es gibt also viele spannende Dinge, an denen wir gerade arbeiten."
Das Interview führte: Dominik Hechler
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