NFL Saison 2022
NFL ändert Overtime-Regel: Nicht nur positive Reaktionen
- Aktualisiert: 12.02.2023
- 23:31 Uhr
- ran.de
Ab der Saison 2022 gilt eine neue Overtime-Regel. Die Reaktionen darauf fallen überwiegend positiv aus - allerdings nicht nur.
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München - Die vielfach kritisierte Overtime-Regel in der NFL bekommt ein Update – zumindest in den Playoffs.
Ab der Saison 2022 ist beiden Teams in der Verlängerung von Playoff-Spielen ein Ballbesitz garantiert. Sofern beide Mannschaften einen Touchdown erzielen, führt der nächste Score zum Sieg.
Bisher konnte das Team, das den Münzwurf gewann und den Ballbesitz wählte, das Duell mit einem Touchdown beenden. Die Owner hatten sich bei einer Abstimmung mit 29:3 Stimmen für die Änderung entschieden.
NFL-Boss Goodell: "Hören auf die Fans"
"Wir hören immer auf die Fans - das ist eine wichtige Sache. Wir sind immer auf der Suche nach Verbesserungen", sagte der NFL-Commissioner Roger Goodell.
"Was die Entscheidung wirklich angetrieben hat, waren letztendlich die Datenbank und die Fakten dazu, was passiert ist. Wir haben gesehen, dass von den zwölf Spielen in der Postseason sieben Partien gleich mit dem ersten Ballbesitz gewonnen wurden."
Zur Erklärung: Damit sind jene zwölf Partien gemeint, die ab dem Jahre 2010 und somit unter der bisherigen Overtime-Regel stattfanden. Insgesamt siegte zehn Mal die Mannschaft, die auch den Münzwurf gewann.
In der regulären Saison hingegen bleibt die alte Regel bestehen. "Ich denke, die Leute mögen die Overtime-Regel in der regulären Saison", so Goodell. "Ich glaube nicht, dass das, was wir nun in der Postseason tun, auch in der regulären Saison so gemacht werden muss."
Gleichwohl stellt er für die Zukunft Veränderungen in Aussicht. "Es kann eine andere Lösung geben. Die Overtime-Regel hat schon viele Änderungen erfahren."
Doch ist diese Regel nun wirklich eine Verbesserung? Die Meinungen gehen auseinander. Zuletzt sorgte die alte Regel beim Playoff-Spiel zwischen den Kansas City Chiefs und den Buffalo Bills für Frust, weil die Chiefs gleich ihren ersten Ballbesitz zum entscheidenden Touchdown nutzten.
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Scott Hansen bezweifelt den Wert der neuen Regel
Scott Hanson vom "NFL Network", der für die Konferenz-Übertragung "Red Zone" bekannt ist, hat seine Zweifel. Per Twitter erklärt er seine Überlegung: "Wenn dies bereits im Januar so gewesen wäre: KC hätte den Münzwurf gewonnen, einen TD erzielt… BUF hätte (könnte) den Ball bekommen und einen TD erzielen… Dann hätte (womöglich) KC wieder gepunktet und das Spiel gewonnen, weil sie das Team mit dem dritten Ballbesitz waren - basierend auf dem Münzwurf."
Das bedeutet also: Eine gewisse Ungerechtigkeit besteht noch immer.
Zumal wohl auch weiterhin jedes Team, das den Münzwurf gewinnt, zunächst den Ballbesitz bevorzugen wird, um möglicherweise nach jeweils einem Touchdown auf beiden Seiten mit einem weiteren Score gewinnen zu können.
Trotz dieses Arguments überwiegt die Zustimmung.
Brandon Beane, der General Manager der Buffalo Bills, erklärt: "Wir haben schon einmal darüber nachgedacht, als Kansas City gegen New England [im AFC Championship Game 2018, Anm.d.Red] verlor. Ich habe das Spiel gesehen. Mann, du hast einen jungen Patrick Mahomes gegen den Veteranen Tom Brady und du hast nie gesehen, wie Mahomes seine Chance bekommt."
Rich McKay, der Präsident der Atlanta Falcons und der Vorsitzende des Wettbewerbskomitees, sieht das ähnlich: "Die Daten waren für uns und die Liga überzeugend." Eine Änderung beziehe sich aber lediglich auf die Playoffs, "weil in der Postseason hauptsächlich unser Problem liegt."
Matt Rhule freut sich über mehr Fairness: "Möge das bessere Team gewinnen"
Auch Matt Rhule, der Head-Coach der Carolina Panthers, ist ein Befürworter der neuen Overtime-Regel: "Du bekommst eine Chance und ich bekomme eine Chance. Möge das bessere Team gewinnen."
Der ehemalige NFL-Profi Troy Vincent, der heute als Executive Vice President of Football Operations tätig ist, fügt hinzu: "Der Fan will sehen, wie sein Quarterback den Ball bekommt."
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