Tom Brady und die Miami Dolphins: Geht der Flirt weiter?

Lockere Aufwärmphase

Gute zehn Minuten lang konnte sich der Quarterback-Superstar der Tampa Bay Buccaneers aufwärmen, konnte mit harmlosen Fragen Fahrt aufnehmen, um eine erste kritische nach einem angeblich schwierigen Verhältnis zu Ex-Coach Bruce Arians nach nicht einmal drei Minuten souverän abzumoderieren. Nichts dran, weiter.

Als die Frage nach den Gerüchten um ein Engagement bei den Miami Dolphins nach fast elf Minuten kam, war Brady schon längst auf Betriebstemperatur. Der 44-Jährige bewies, dass er natürlich nicht verlernt hat, wie man mit vielen Worten wenig sagt. Bevor er sich angreifbar macht, wird die Frage weggefloskelt.

Das hat er so perfektioniert wie sein Fitness-Training.

Zwischen den Zeilen ist das, was wie so oft eine Aussagekraft besitzt. Oder das, was nicht gesagt wird. Dass Brady Kontakte zu den Dolphins zum Beispiel nicht dementierte.

"Wie in den letzten drei oder vier Jahren meiner Karriere habe ich mich mit vielen Leuten über verschiedene Möglichkeiten unterhalten, wenn ich mit dem Football aufhöre", sagte Brady zu der Frage über Gespräche mit den Dolphins. "Ich habe sozusagen eine Entscheidung getroffen, was ich machen möchte. Ich werde weiter Football spielen können."

Die Buccaneers seien ein unglaublicher Teil seiner Football-Reise, betonte Brady, "aber sie ist noch nicht zu Ende. Ich habe noch eine Menge zu erreichen". In der anstehenden Saison freilich mit den Bucs, mit denen er den Super Bowl holen will.

Die Tür bleibt komplett offen

Doch dann lässt er die Tür für alles offen, was theoretisch möglich ist. "Ich habe noch ein langes Leben vor mir, und es gibt noch eine Menge lustiger Dinge zu tun. Ich freue mich auf das, was im Football vor mir liegt. Gleichzeitig wird keinem von uns anderes versprochen als das, was wir im Moment haben", sagte er. Unaufgefordert, sozusagen als zweiter Teil seiner Antwort.

Alles kann, nichts muss also.

Das ist natürlich professionell, wieso sollte sich Brady auch zum jetzigen Zeitpunkt irgendwelche Türen verschließen? Den Mega-Vertrag mit "Fox" als Experte hat er sicher Der läuft sobald er seine aktive Karriere endgültig beendet.

Heißt aber auch: Das Thema Dolphins muss nicht zwingend vom Tisch sein. 2023 ist Brady Free Agent, bis dahin fließt eine Menge Wasser durch die Tampa Bay.

Und dafür war er Gerüchten zufolge zu aussichtsreich, der Flirt zwischen Brady und den Dolphins. 

Heißer Flirt

Zu eng ging es zu, zu heiß, der Tanz zwischen beiden war eine Mischung aus Salsa und Rock'n'Roll - scharf und mit jeder Menge Bumms. Locker in der Lage, die NFL aus den Angeln zu hebeln, für ein mittleres Erdbeben zu sorgen. Der Mega-Trade stand kurz vor dem Abschluss, fiel angeblich nur aufgrund der Klage von Ex-Dolphins-Coach Brian Flores ins Wasser. 

Ob nun als Miteigentümer oder als Quarterback oder beides, dazu mit Sean Payton als Coach oder auch nicht – was nicht ist, kann ja alles noch werden. Auch mit einem Jahr Verspätung noch, dann wird die Musik eben wieder aufgedreht, das Tanzbein erneut geschwungen, denn "it ain't over till the fat lady sings", wie man im Sport so schön sagt.