Nach rassistischer Entgleisung: Moster droht Suspendierung beim BDR
- Aktualisiert: 29.07.2021
- 14:15 Uhr
- SID
Radsport-Funktionär Patrick Moster muss nach seiner rassistischen Entgleisung mit weiteren Konsequenzen rechnen.
Tokio (SID) - Radsport-Funktionär Patrick Moster muss nach seiner rassistischen Entgleisung mit weiteren Konsequenzen rechnen. "Ich kann mir vorstellen, darüber haben wir auch mit der UCI (Weltverband, d. Red.) gesprochen, dass es eine gewisse Zeit der Suspendierung geben kann, was internationale Sportereignisse angeht", sagte Rudolf Scharping, der Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), dem Deutschlandfunk.
Moster am Donnerstag vorzeitig nach Hause zu schicken, nannte Scharping eine "gute Entscheidung seitens des DOSB". Der BDR-Präsident nahm Moster aber auch in Schutz, dieser sei ein leistungsstarker Sportdirektor beim BDR und ein Mensch, der sich niemals fremdenfeindlich oder rassistisch geäußert habe.
Mosters verbale Entgleisung sei "völlig inakzeptabel, aber man muss sie auch im Kontext bewerten sowohl des Menschen, seines Lebensweges als auch der Umstände, die in Tokio ganz besondere waren", sagte der ehemalige Verteidigungsminister.
Eine Entscheidung über eine mögliche Sanktion könnte schon am Freitag nach einem Gespräch mit Patrick Moster fallen. Ihm könnte zudem schriftlich mitgeteilt werden, dass ein Wiederholungsfall arbeitsrechtliche Konsequenzen haben kann.
Moster hatte während des Zeitfahrens der Männer am Mittwoch den deutschen Fahrer Nikias Arndt mit den Worten "hol die Kameltreiber, hol die Kameltreiber, komm" angefeuert. Vor Arndt waren der Eritreer Amanuel Ghebreigzabhier und der Algerier Azzedine Lagab im Kampf gegen die Uhr auf die Strecke gegangen.