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Löws Lazarett: Wer wird wann wieder fit?

Joachim Löws Sorgenkinder: Wann werden Bastian Schweinsteiger und Co. wieder fit?

  • Aktualisiert: 27.05.2016
  • 20:59 Uhr
  • Andreas Reiners
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© imago/DeFodi
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Am Dienstag gibt Bundestrainer Joachim Löw seinen 23-köpfigen EM-Kader bekannt, muss also noch vier Spieler streichen. Trifft es das Bubi-Quartett? Oder verabschiedet sich Löw von einem Spieler aus dem Krankenstand? ran.de nimmt das DFB-Lazarett unter die Lupe.

München - Nein, so wirklich zu beneiden ist Joachim Löw im Moment nicht.

Der Stichtag rückt näher. Am 31. Mai, am kommenden Dienstag, muss sich der Bundestrainer entschieden haben. Vier Spieler muss er dann aus seinem vorläufigen Kader für die EM in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli, sechs Spiele live in SAT.1 und im Livestream auf ran.de) streichen.

Vier harte Entscheidungen fällen und natürlich auch begründen. Vier Entscheidungen, die wieder für Diskussionen sorgen werden.

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Verletzte bereiten Kopfzerbrechen

Doch daneben hat Löw auch noch ein paar weitere Baustellen. Denn angeschlagene oder verletzte Leistungsträger bereiten dem 56-Jährigen ebenfalls Kopfzerbrechen.

Löw muss Chancen und Risiken abwägen, Vor- und Nachteile bewerten und auch in diesen Fällen eine Entscheidung treffen. Natürlich nach Rücksprache mit der medizinischen Abteilung.

ran.de wirft auf einen Blick auf das DFB-Lazarett und wagt eine Prognose, wer wann wieder fit wird. Und wer womöglich nicht.

Mario Götze

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Marco Reus: Der Dortmunder laboriert an Adduktorenproblemen. Nichts Wildes, an Training mit dem Ball und der Mannschaft ist derzeit allerdings nicht zu denken, lediglich eine individuelle Einheit auf dem Fahrrad konnte Reus zuletzt absolvieren.

ran.de-Prognose: Was Sorgen bereitet: Reus hatte in der Vergangenheit immer mal wieder mit Problemen im Adduktorenbereich zu kämpfen und musste deshalb auch mehrmals pausieren. Nie lange, dafür aber regelmäßig. Er sollte in der kommenden Woche wieder ins Training einsteigen und so auch bei der Generalprobe am 4. Juni in Gelsenkirchen gegen Ungarn wieder spielen können.

Mats Hummels: Der künftige Münchner hat ein kleines, aber hartnäckiges Andenken an das verlorene DFB-Pokalfinale mit dem BVB nach Ascona mitgebracht. Einen "kleinen" Muskelfaserriss, wie Löw extra betonte. "Er wird einige Tage ausfallen. Für das EM-Turnier sehe ich aber keine Gefahr", sagte der Bundestrainer.

ran.de-Prognose: Bei einem Muskelfaserriss gibt es keine pauschale Prognose. Höwedes fiel damit drei Monate aus, Khedira hat vier Wochen für seine Rückkehr gebraucht. Die beiden Tests gegen die Slowakei am Sonntag sowie gegen Ungarn am 4. Juni kommen für ihn zu früh. Es erscheint sogar fraglich, ob Hummels rechtzeitig zum EM-Auftakt startbereit ist. Der Abwehrchef dürfte aber spätestens im Laufe des Turniers wieder zur Stütze werden können. Wahrscheinlich ist, dass Hummels ab dem 7. Juni im EM-Quartier in Evian-les-Bains zumindest wieder ins Training einsteigen wird.

Mario Götze: Löws Sorgenkind, allerdings weniger wegen seines Rippenbruchs, wegen dem der Münchner das DFB-Pokalfinale verpasst hatte, sondern mehr wegen des Wirbels um die Zukunft des 23-Jährigen. Götze war aber beim Test gegen die U20 schon wieder dabei, erzielte bei seinem Comeback auch ein Tor. Götze hielt sich in Zweikämpfen noch ein wenig zurück, daneben fehlt ihm natürlich die Spielpraxis, was aber ebenfalls weniger an der Verletzung liegt.

ran.de-Prognose: Der Test gegen die Slowakei wird für Götze noch zu früh kommen. In der kommenden Woche wird er aber wieder Vollgas geben können.

Bastian Schweinsteiger: Das größte Sorgenkind des Bundestrainers. Der 31-Jährige hat nach seiner zweiten Knieverletzung in diesem Jahr seit März kein Spiel mehr bestritten. Trotzdem verbreiten die Beteiligten Optimismus.

"Ich hatte schon viele schwierige Situationen in meiner Karriere und konnte der Mannschaft am Ende doch immer helfen. Vor der WM war ich in einem schlechteren Zustand und dann hat es ja noch ganz gut geklappt", sagte Schweinsteiger. Löw sieht eine gute Basis und blickt den kommenden Wochen hoffnungsvoll entgegen. Man macht sich gegenseitig Mut.

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Aber: Einen Freifahrtschein wird Schweinsteiger vom Bundestrainer nicht bekommen, denn natürlich fehlt Schweinsteiger bei allem Optimismus der Rhythmus. "Nur, wenn er keine Beschwerden mehr hat und er voll belastbar ist, kann er uns helfen", sagte Löw.

ran.de-Prognose: Schweinsteiger ist das große Fragezeichen, die Zeit läuft dem Routinier bis zum EM-Start davon. Ja, das Knie sieht gut aus, mehr als Lauftraining und alles, was risikoreich ist, ist derzeit aber nicht drin. Schweinsteiger ist zwar wieder gesund, fit allerdings noch lange nicht. Die beiden Testspiele sind freilich utopisch, das EM-Quartier wie bei Hummels ein Ziel für den Einstieg ins Mannschaftstraining. Nicht unrealistisch, aber eine Herausforderung.

Doch selbst dann gibt es im Gegensatz zu den anderen Sorgenkindern ja noch weitere Fragen: Wie verpackt er die fehlende Spielpraxis? Kommt er tatsächlich rechtzeitig in den nötigen Rhythmus? Es ist sehr ambitioniert, dass der Bundestrainer nicht nur auf die rechtzeitige Genesung hofft, sondern auch darauf, dass Schweinsteiger in so kurzer Zeit wieder zum Leistungsträger wird, denn jünger wird Schweinsteiger ja auch nicht. Geht Löw das im Moment noch nicht absehbare Risiko ein? Blockiert er durch seinen Leader und Kapitän einen Kaderplatz für ein hoffnungsvolles Talent wie Julian Weigl oder Joshua Kimmich?

Wer den Bundestrainer kennt weiß, dass er bei der nur geringsten Hoffnung auf Schweinsteiger setzen wird. Wie schon 2014, als sich der Mittelfeldmann während des Turniers von Spiel zu Spiel steigerte und im Finale zur Symbolfigur des Titelgewinns wurde. Den entscheidenden Wink dürfte die medizinische Abteilung geben.

Entscheiden muss dann Löw. Wie gesagt, zu beneiden ist der Bundestrainer nicht.


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