FC Bayern München: Max Eberl räumt Teilschuld bei schleppender Trainersuche ein
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Sportvorstand Max Eberl hat eine Teilschuld an der schleppenden Trainersuche beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München eingeräumt, bleibt aber optimistisch.
Selbstkritik von Max Eberl .
"Der, der am meisten unzufrieden ist, wie es ist, bin ich selber. Da muss ich mir an die eigene Nase fassen", sagte der Bayern-Sportchef bei "Sky" vor dem Saisonfinale bei der TSG Hoffenheim am Samstag:
"Klar schaut man in den Spiegel. Hat man etwas falsch gemacht?"
Zuletzt war auch der Versuch gescheitert, die beschlossene Trennung von Thomas Tuchel rückgängig zu machen.
Dabei sei es "nicht nur um einen Punkt gegangen", so Eberl: "Das war vielfältig."
Auch Tuchel wollte sich dazu nicht äußern: "Das bleibt hinter verschlossenen Türen. Wir haben alle Szenarien durchgesprochen, wir haben keine Einigung gefunden."
Offenbar wollte Tuchel eine vorzeitige Verlängerung seines ursprünglich bis 2025 laufenden Vertrages und mehr Mitspracherecht beim geplanten Umbau der Mannschaft.
Dies soll aber vor allem der Aufsichtsrat mit den mächtigen Ex-Bossen Uli Hoeneß und Karlheinz Rummenigge abgelehnt haben, so dass sich Tuchel trotz des Werbens von Eberl und Sportdirektor Christoph Freund gegen eine weitere Zusammenarbeit entschied.
Ob vor allem Ehrenpräsident Hoeneß ebenfalls weiter mit Tuchel zusammenarbeiten wollte, ließ Eberl daher offen: "Es gab keine Entscheidung und deshalb brauchten wir nicht fragen."
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Tuchel: "Geht nicht um Stolz oder Ego"
Laut "Süddeutscher Zeitung" wurde Tuchel vom Aufsichtsrat das Gefühl vermittelt, dass er anstrengend sei.
Zudem habe er nicht das Gefühl gehabt, dass man sich aktiv um ihn bemühe, sondern dass er sich glücklich schätzen müsse, überhaupt die Gelegenheit zur Fortsetzung der Zusammenarbeit zu erhalten.
Trainerfrage: Eberl weiter optimistisch
Trotz der zahlreichen Absagen ist Eberl überzeugt, dass die Bayern einen kompetenten Trainer für die neue Saison präsentieren werden.
"Wir werden eine gute Lösung finden. Ein Freund von mir sagt immer, das Beste kommt zum Schluss. Wir werden eine sehr gute Lösung finden", sagte Eberl, der aufreibende Wochen hinter sich hat:
"Ich bin erst zehn Wochen da, es fühlt sich wie zehn Jahre an."
Eberl ist bislang bei der Trainersuche mehrfach leer ausgegangen: Vor Tuchel sagten auch Xabi Alonso, Julian Nagelsmann, Ralf Rangnick und Oliver Glasner aufgrund ihrere laufenden Verträge ab.
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Nachfolge-Kandidaten für die Trainer-Position: Kehrtwende bei Roberto De Zerbi
Wer nun Bayern-Trainer wird, ist weiterhin unklar.
Angesprochen auf den vermeintlichen Favoriten Roberto De Zerbi wollte sich Eberl weiter nicht zu konkreten Namen äußern.
Der Italiener steht aber plötzlich zur Verfügung. Der Italiener wird Brighton and Hove Albion nach der Saison trotz eines bis 2026 laufenden Vertrags verlassen.
Das gab der Klub aus der englischen Premier League am Samstagnachmittag bekannt. Zuletzt deutete viel darauf hin, dass De Zerbi bei Brighton bleiben werde.
"Wir haben uns einvernehmlich darauf geeinigt, Robertos Vertrag zu einem Zeitpunkt zu beenden, der für beide Seiten passt und uns die früheste Möglichkeit gibt, für die nächste Saison zu planen, und Roberto genügend Zeit gibt, über seinen nächsten Schritt und seine Zukunft nachzudenken", hieß es in einer Mitteilung des Vereins.
Bayern-Kandidaten Postecoglu und Zidane?
Daneben wird weiter Ex-Erfolgscoach Hansi Flick gehandelt.
Derweil brachte "Sky"-Experte Dietmar Hamann den derzeitigen Tottenham-Coach Ange Postecoglou als Kandidaten ins Spiel: "Postecoglou ist ein Top-Mann auf und außerhalb des Feldes. So ein Mann würde den Bayern guttun."
Für Lothar Matthäus wäre hingegen der frühere Weltfußballer Zinédine Zidane ein geeigneter Bayern-Coach.