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Ex-Tennis-Profi Köllerer: Nadal gedopt

  • Aktualisiert: 25.09.2013
  • 16:33 Uhr
  • sid
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© imago sportfotodienst
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Starker Tobak: Der ehemalige österreichische Tennis-Profi Daniel Köllerer, der wegen Spielmanipulation lebenslang gesperrt wurde, beschuldigt den spanischen Superstar Rafael Nadal des Dopings. "Dass der nichts nimmt, glaubt doch keiner", sagte Köllerer. 

Wien - Der wegen Spielmanipulation lebenslang gesperrte Ex-Tennisprofi Daniel Köllerer hat Superstar Rafael Nadal des Dopings beschuldigt und in einem Rundumschlag den gesamten Sport schwer belastet. "Im Tennis wird manipuliert und gedopt! Und was passiert? Nichts. Außer bei mir", sagte der 30-jährige Österreicher im Gespräch mit der "Sportwoche". Ein Blick auf Nadal genüge, so Köllerer: "Dass der nichts nimmt, glaubt doch keiner. Der ist sieben Monate nicht dabei, kommt im Februar zurück und gewinnt dann zehn von zwölf gespielten Turnieren. Das ist unmöglich! Unmöglich!"

Eine offizielle Überführung habe der 13-malige Grand-Slam-Sieger aus Spanien aber nicht zu befürchten, meint Köllerer, sein Status sei zu stark: "Stell dir vor, der wird positiv getestet - was das für das Tennis bedeuten würde." Zudem kursieren laut Köllerer in der Tennis-Szene zahlreiche Gerüchte, dass Nadals Dopingpraktiken längst von höchster Stelle vertuscht würden, dass seine "Verletzungspausen in Wahrheit verkappte Doping-Sperren sind. Wenn das stimmt und das ganze inoffiziell ist, indem sie ihn 'krank schreiben', empfinde ich das als bodenlose Frechheit", sagte Köllerer.

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Köllerer: Auch Dopingvorwürfe gegen David Ferrer

Neben dem Weltranglistenzweiten hat der Österreicher auch weitere Profis im Verdacht, zu leistungssteigernden Mitteln zu greifen - etwa die Nummer vier der Welt. "Auch David Ferrer: Der ist beziehungsweise war ein starker Raucher. Als ich einmal gegen ihn gespielt habe, hat er zehn Minuten vor Spielbeginn eine geraucht. Dann rennt er im dritten Satz wie aufgezogen und ich krieche schon auf dem Zahnfleisch daher", sagte Köllerer: "Heuer wurde Marin Cilic erwischt, und Viktor Troicki hat einen Dopintest verweigert - warum wohl?"

Zudem seien Spielmanipulationen im Tennis an der Tagesordnung. Dies sei "ein offenes Geheimnis unter den Spielern. Zum Beispiel sind bei ATP-Turnieren im Sommer viele Partien abgesprochen. Einige verlieren früh beim Turnier, damit sie am Wochenende noch Liga spielen können. So kassieren sie doppelt", sagte Köllerer: "Mit dem Insiderwissen machen dann einige aus dem Umfeld der Spieler gleich einige tausend Euro."

Dass auch entscheidende Spiele bei Grand-Slam-Turnieren verschoben werden, will Köllerer indes nicht sagen: "Ein Halbfinale Federer - Nadal oder Finale Djokovic - Murray? Das glaube ich nicht, und das will ich mir nicht vorstellen. Aber der Nadal bescheißt halt anders..."

Köllerer ein Leben lang gesperrt

Köllerer selbst darf weder als Spieler noch als Trainer auf die Profitour zurückkehren. Gegen die frühere Nummer 55 der Welt, die heute als geprüfter Wertpapiervermittler arbeitet, hatte der Internationale Sportgerichtshof CAS die lebenslange Sperre im März 2012 bestätigt. Köllerer war zuvor gegen ein entsprechendes Urteil der AHO, der Antikorruptionsbehörde des Tennis-Weltverbandes ITF, vorgegangen. Dem Österreicher wird vorgeworfen, ein Match mit eigener Beteiligung sowie zwei weitere Spiele manipuliert zu haben. Köllerer beteuert weiterhin seine Unschuld und bezeichnet sich als "Bauernopfer".


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