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ELF live auf ProSieben MAXX und ran.de

Jim Tomsula: Von Rhein Fire in die NFL und wieder zurück

  • Aktualisiert: 06.06.2022
  • 13:14 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© imago/ZUMA Press
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Jim Tomsula ist der einzige Trainer der European League of Football (ab Samstag live auf ProSieben MAXX und ran.de), der bereits als Head Coach in der NFL aktiv war. Nun ist er wieder dort, wo seine beeindruckende Laufbahn einst Auftrieb bekam – in Düsseldorf bei Rhein Fire.

München – Er war ein Urgestein der NFL Europe. Jim Tomsula arbeitete als Assistenztrainer bei den London Monarchs und den Scottish Claymores, gewann als Defensive Coordinator mit Berlin Thunder den World Bowl und war 2006 Head Coach von Rhein Fire.   

Gut 16 Jahre sind vergangen, seitdem er sein letztes Spiel an der Seitenlinie in Düsseldorf erlebte.

Nun ist er zurück!

Der US-Amerikaner ist Bestandteil der Wiederbelebung von Rhein Fire, die in der European League of Football dem ersten Saisonspiel gegen Frankfurt Galaxy (Sonntag, 14:45 Uhr, live auf ProSieben MAXX und ran.de) entgegenblickt.

"Ich kenne noch viele Leute aus meiner ersten Zeit bei Rhein Fire", sagte der 54-Jährige bei "Touchdown24" über seine Rückkehr. "Außerdem habe ich auch schon vor Jahren mit Patrick Esume, dem Commissioner der ELF, gearbeitet. So waren die Kontakte noch vorhanden."

Seine erste Dienstzeit in Düsseldorf war das Sprungbrett für eine beeindruckende Trainerlaufbahn, die ihm sogar einen Posten als Head Coach in der NFL einbrachte.

Tomsula wurde 2007 als Defensive Line Coach der San Francisco 49ers angeworben. "Die 49ers sind eine erstklassige Adresse. Solch eine Chance konnte Tomsula sich doch gar nicht entgehen lassen", sagte der damalige Rhein Fire-Geschäftsführer Sammy Schmale.

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Nachfolger von Mike Singletary und Jim Harbaugh

San Francisco durchlebte damals eine sportliche Durststrecke. Von 2003 bis 2010 verpassten die Kalifornier stets die Playoffs. Für Tomsula bestand darin eine Chance. Vor dem letzten Saisonspiel des Jahres 2010 wurde Head Coach Mike Singletary entlassen. 

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Tomsula durfte interimsweise seinen Posten für ein Spiel übernehmen. Mit Erfolg: Die 49ers gewannen unter ihm gegen die Arizona Cardinals mit 38:7. Er kehrte danach zwar in seine alte Funktion zurück, hatte aber seine Visitenkarte als potenzieller Head Coach hinterlassen.

Vier Spielzeiten diente er unter Jim Harbaugh und stand beim Super Bowl der Saison 2012 an der Seitenlinie, als San Francisco gegen die Baltimore Ravens unterlag. Nach der Spielzeit 2014, die 49ers hatten erstmals seit drei Jahren die Postseason verpasst, trennte sich die Franchise von Harbaugh.

Sein Nachfolger: Jim Tomsula.

"Wir haben eine vertiefte und gründliche Suche nach unserem nächsten Head Coach durchgeführt und haben mit einer ganzen Reihe guter Kandidaten gesprochen. Und wir sind zum Schluss gekommen, dass Jim Tomsula der richtige Mann für unser Team ist", sagte damals der 49ers-CEO Jed York.

Medien und Fans nahmen die damalige Entscheidung eher verwundert auf. Ein größerer Name hätte besser zum fünfmaligen Super-Bowl-Gewinner gepasst, der von Ikonen wie Bill Walsh oder George Seifert trainiert wurde.

York verteidigte die Entscheidung: "Für uns war Jim nie ein 'dark horse', sondern immer ein Top-Kandidat. Wir kennen Jim. Er ist ein toller Coach, ein großer Lehrer und ein großartiger Mentor. Genau das, was wir in einem Head Coach suchen."

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Kein Erfolg mit Colin Kaepernick

Der Erfolg blieb allerdings aus. Die 49ers konnten lediglich fünf Saisonspiele gewinnen und erlebten die schlechteste Saison seit neun Jahren. Ein Grund dafür war, dass Quarterback Colin Kaepernick die vom Rating (78,5) her schwächste Saison seiner Karriere spielte. 

Auch der Trainingsstil von Tomsula stand in der Kritik. Der Vorwurf: Er wäre nicht hart genug, würde die Spieler nicht ausreichend fordern und zu viele Privilegien einräumen. Die Entlassung nach nur einer Saison war die logische Folge.

"Jimmy war in den letzten neun Jahren ein wertvolles Mitglied der 49ers-Organisation", sagte York dennoch. "Wir alle wissen, dass er ein Mann von hohem Charakter ist, und seine Beiträge auf dem Feld und in unserer Gemeinschaft wurden immer sehr geschätzt."

Finanziell war die kurze Dienstzeit für Tomsula sehr lukrativ. Er soll die kompletten 14 Millionen US-Dollar kassiert haben, die eigentlich für die Vertragsdauer von vier Jahren angedacht waren.

Tomsula wechselte daraufhin wieder in das zweite Glied, war von 2017 bis 2019 Defensive Line Coach der Washington Redskins und bekleidete 2020 selbige Position bei den Dallas Cowboys. Als deren Defensive Coordinator Mike Nolan nach der Saison freigestellt wurde, endete auch die Dienstzeit von Tomsula.

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Jim Tomsula lobt die Fanbase von Rhein Fire und spricht vom Titel

Nun ist er wieder zurück in Deutschland und stellt erfreut fest, dass die Fanbase aus seiner ersten Dienstzeit noch immer besteht. "Es war für mich einfach überwältigend, dass die Rhein-Fire-Fanclubs nach dem Ende der NFL Europe weiter zusammengeblieben sind", sagt er. "Ich kann es kaum glauben, dass die Fire-Fans weiterhin Trips über die Jahre veranstaltet haben, Meetings hatten, über Social Media in Kontakt geblieben sind."

Mögen die Fans vielfach die gleichen wie damals sein, so sieht der Kader natürlich völlig anders aus. Die Mannschaften der NFL Europe bestanden vorwiegend aus NFL-Vertragsspielern, die durch wenige Einheimische ergänzt wurden. Nun kommen die meisten Spieler aus Deutschland. 

Stecker und Scheck
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Für Tomsula ist dies mit einer großen Umstellung verbunden. Arbeitete er bis Ende 2020 noch als Defensive Line Coach der Dallas Cowboys mit Superstars wie DeMarcus Lawrence oder Gerald McCoy zusammen, so musste er in Düsseldorf wieder mit den einfachen Dingen beginnen.  

"Wir haben im Training erstmal an den Basis-Skills, der Technik und an den individuellen Fähigkeiten gearbeitet", verriet er. "Es ist aber eine interessante Truppe mit einigen Einheimischen, Niederländern, Schweizern, Franzosen und vier Amerikanern."

Sein Ehrgeiz ist ungebrochen. Als Tomsula 2006 der Head Coach von Rhein Fire war, landete seine Mannschaft auf Platz 3 und verpasste dadurch das Finale. Dies würde er nun gerne nachholen. Denn eines sei klar, sagte er: "Jedes Team hat immer das Ziel, den Titel zu gewinnen."

Oliver Jensen

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