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ranSicht

ranSicht von Tobias Drews: "Marco Huck hat aus den letzten Kämpfen gelernt"

  • Aktualisiert: 22.02.2018
  • 15:12 Uhr
  • ran.de
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© imago/ran.de
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Für Marco Huck wird es am Samstagabend, 9. September, ernst. Dann steigt er im Rahmen der World Boxing Super Series (WBSS) gegen den Ukrainer Oleksandr Usyk in den Ring (ab 22:15 Uhr live und exklusiv in SAT.1 sowie im Livestream auf ran.de). Unser ranBoxen-Experte Tobias Drews hat zu diesem Kampf eine ganz klare Meinung.

München - Marco Huck weiß, dass er vor dem Kampf gegen Ausnahmeboxer Oleksandr Usyk (Ukraine) sinnbildlich mit dem Rücken zur Wand steht (Samstag, 9. September, ab 22:15 Uhr live und exklusiv in SAT.1 sowie im Livestream auf ran.de. Alle Kämpfe der World Boxing Super Series gibt es live auf ranFIGHTING.de)

Immerhin kann er behaupten, er sei so motiviert wie zuletzt im Kampf gegen Alexander Povetkin, als er Schwergewichts-Champion werden wollte. Das war einer seiner besten Fights und nicht wenige empfanden den knappen Punktsieg von Povetkin als äußerst schmeichelhaft. Der Kampf liegt mittlerweile fünf Jahre zurück. 

An Erfahrung ist Huck seinem Gegner Usyk - zumindest im Profibereich - deutlich überlegen. Huck hat 250 Runden mehr auf dem Buckel (338 Runden zu 83 Runden). Oder, noch etwas eindrucksvoller: Als Usyk sein Profidebüt gab, hatte Huck bereits eine Bilanz von 35 Siegen, zwei Niederlagen und einem Unentschieden. Huck ist zudem mit 13 Titelverteidigungen einer der erfolgreichsten Cruisergewichtler der Geschichte. 

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Usyk-Coach Lomachenko als Faustpfand?

Das ist alles faktisch richtig, aber doch auch vor allem Glanz aus vergangenen Tagen. Erfahrung sammelte Usyk auch, vor allem bei den Amateuren: Europameister, Weltmeister und Olympiasieger im Schwergewicht. Danach im Schnelldurchgang zum WM-Titel, dabei noch den Rekord von Legende Evander Holyfield (USA) gebrochen. Holyfield wurde im zwölften Kampf als Profi Weltmeister, Usyk schaffte das bereits in Kampf Nummer zehn. 

Im Trainerteam hat Usyk erst auf James Ali Bashir gesetzt (Co-Trainer von Wladimir Klitschko), nunmehr steht mit Anatoly Lomachenko der Coach in der Ecke, der Usyk bereits zum Olympiagold führte. Beim Namen Lomachenko klingelt was? Stimmt, Anatoly hat noch einen bekannten Sohn namens Vasyl, der zweimal Weltmeister bei den Amateuren wurde, zweimal olympisches Gold gewann, eine Amateur-Bilanz von 396 Siegen (nur eine Niederlage) anhäufte und mittlerweile auch zweifacher Profi-Weltmeister ist.

Man könnte etwas überspitzt formulieren: was Trainer Lomachenko anfasst, wird zu Gold. Was seine Boxer vor die Fäuste bekommen, wird bezwungen. Und so verwundert es auch kaum, dass die Buchmacher ebenfalls ein klares Urteil gefällt haben: die Chancen, dass Marco Huck gegen Usyk gewinnen kann? Ungefähr 1:8. Und sollte Huck gar das komplette Turnier für sich entscheiden, zahlen die Wettbüros 34 Mal den Einsatz aus. Für die Meister der Wettquoten ist Marco Huck nur Außenseiter im Cruisergewichts-Turnier.

Huck muss Usyk ans Limit bringen!

Wo liegen die Möglichkeiten von Marco Huck, das Unmögliche nun doch möglich zu machen? Der Huck aus früheren Tagen war ein Draufgänger, der leidenschaftliche Kombinationen schlug. Ohne Rücksicht auf die Treffer, die er dabei selber einstecken musste. Dafür aber auch nur selten mit Ruhepausen, die er seinen Gegner gönnte. Kam Huck ins Rollen, hatten die Gegner ernsthafte Probleme. Zuletzt jedoch rollte es bei Huck zu wenig. Es kullerte eher. Huck schlug zu wenig, wartete zu viel, nahm unnötige Treffer.

Wenn Huck seine beste Leistung rauskitzeln kann, wenn er seine Physis ausspielt und die Anweisungen seines Coaches Conny Mittermeier befolgt, kann es ein sehr unterhaltsamer Abend werden. Denn bei aller technischer Überlegenheit von Usyk: dann würde sich zeigen, wie der amtierende WBO-Weltmeister und WBSS-Topfavorit unter Druck funktioniert. Bislang musste Usyk in seinen Kämpfe noch nie wirklich ans Limit gehen. Kann Huck das ändern?

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Meine Prognose: Usyk siegt nach Punkten

Auch ein Blick in die Schlagstatistik der letzten Kämpfe macht deutlich: zwar schlägt Usyk sehr viel, trifft jedoch nur mit weniger als 30 Prozent seiner Aktionen. Das sind dann gut vorbereitete Treffer - aber für Huck bietet diese Art der Kampfesführung entsprechende Möglichkeiten, um "dazwischenzuhauen".

Meine Prognose: als der Kampf angekündigt wurde, war mein erster Gedanke: das wird ein klarer Punktsieg für Usyk. Auch wenn Marco Huck in der Vorbereitung auf den Kampf am Samstag auf mich den Eindruck machte, dass er aus seinen letzten Kämpfen gelernt hat. Auch wenn er nun entsprechend anders zu Werke gehen wird. Auch wenn ich Marco Huck den Sieg sehr gönnen würde - unterm Strich gehe ich von einem Punktsieg Usyks aus.

Tobias Drews

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