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20. Spieltag

Borussia Mönchengladbach: Der gefährliche Eiertanz um Marco Rose

  • Aktualisiert: 06.02.2021
  • 15:36 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© imago images/Uwe Kraft
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Bei Borussia Mönchengladbach ist die Zukunft von Trainer Marco Rose auch vor dem Derby gegen den 1. FC Köln (Samstag ab 18.30 Uhr im Liveticker auf ran.de) weiterhin ein bestimmendes Thema. Der Eiertanz kann allerdings gefährlich werden.

Mönchengladbach – Max Eberl riss die Frage umgehend an sich. Es war die erste auf der Pressekonferenz vor dem Derby gegen den 1. FC Köln (Samstag ab 18.30 Uhr im Liveticker auf ran.de), denn immerhin ist es eines der bestimmenden Themen der vergangenen Monate. Und da man den Gladbacher Sportdirektor als geradeheraus kennt, lag eine Ansage zumindest kurzzeitig in der Luft.

Doch der Eiertanz um Marco Rose geht weiter. 

Denn eine wirklich erhellende Antwort hatte Eberl auch nicht zu bieten.

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"Marco ist unser Trainer. Punkt"

"Marco ist unser Trainer. Wir haben eine Saison, in der wir extrem erfolgreich sind. Ich verstehe, dass wir das aufklären sollen. Das ist eine Sache zwischen Marco Rose, Max Eberl und Borussia Mönchengladbach, wie wir damit umgehen und agieren. Fakt ist, dass Marco Rose unser Trainer ist. Punkt", so Eberl.

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Neue Fakten sind das freilich nicht.

Auch Rose selbst hatte zu der schwelenden Dauer-Diskussion um seine Zukunft nicht viel beizutragen. "Ich bin mit Max im täglichen Austausch, er weiß Bescheid. Ansonsten habe ich Vertrag in Mönchengladbach, die Vertragsverhältnisse sind klar und ich diskutiere sie nicht jede Woche in der Öffentlichkeit", so Rose.

Das müsste er auch gar nicht, wenn es mal etwas Erhellendes geben würde. Doch es ist wie immer im Bundesliga-Geschäft: Die Aussagen bleiben oberflächlich, nicht an- beziehungsweise greifbar.

Business-Blabla. Nicht Halbes, nichts Ganzes.

Fakt ist: Rose hat Vertrag in Gladbach bis 2022. Er soll aber über eine Ausstiegsklausel verfügen, die angeblich im Sommer für eine Ablöse in Höhe von fünf Millionen Euro greift. 

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Stark angenervt

Das Gladbacher Umfeld ist inzwischen stark angenervt, weil im Grunde alles zu dem Thema nach und nach durchgesickert ist: Borussia Dortmund hat Interesse an Rose, der im Sommer gehen könnte. Dass Rose selbst nicht einmal ansatzweise dementiert zeigt, dass an der Sache etwas dran ist und er mindestens über einen Wechsel nachdenkt. 

"Sie werden keine Namen von mir hören", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in der WAZ: "Es wäre respektlos, über einen Trainer zu sprechen, der aktuell bei einem anderen Klub arbeitet." 

Auch hier: Ein Dementi ist das nicht.

Was auffällt: Die bisherige Trainer-Karriere verlief strategisch nach einem bestimmten Muster ab.Von 2010 an war Rose zwei Jahre Co-Trainer beim FSV Mainz 05 II. 

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Nach einer Saison beim 1. FC Lokomotive Leipzig ging er zu RB Salzburg, wo er sich im Zwei-Jahres-Rhythmus um die U16, die U18 und die Profis kümmerte, ehe er nach Gladbach ging. Bei der Borussia befindet er sich aktuell in der zweiten Saison.

Sieht nach einem Karriere-Plan aus. Was auch nicht verwerflich ist. Auch nicht, dass Rose womöglich überlegt, abwägt, sich die Türen offen hält. Die Art und Weise sorgt für Probleme.

Denn offiziell wird seit dem ersten Tag munter Wischi-Waschi erzählt. In einem emotionalen Umfeld wie dem eines Traditionsklubs wie Gladbach ein gefährliches Spiel, ein Spagat, wie die vergangenen Wochen gezeigt haben.

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Gefährliches Spiel

"Er macht einen herausragenden Job. Man sieht, das alles funktioniert, dass wir eine homogene Truppe haben, dass das Drumherum homogen ist. Das ist das Wichtigste für mich als Sportdirektor", sagte Eberl.

Das ist richtig - und doch auch falsch.

Denn homogen waren die vergangenen Wochen nicht immer. Als die Gerüchte um Rose aufkamen, stolperte die Borussia im Dezember mit sechs sieglosen Pflichtspielen in Serie sportlich, flankiert von dem Spuck-Skandal um Marcus Thuram.

Rose steckte mit der Mannschaft in der ersten größeren Krise. Die Stimmung drohte zu kippen, es wurde unruhig. Wie das in so einer Situation so ist, wird alles auf die Goldwaage gelegt, das Gesagte seziert, auch die Körpersprache analysiert. 

Und dann die Frage gestellt: Ist Rose mit dem Kopf schon weg? Ist der ehrgeizige Klopp-Kumpel zu sehr mit der Frage beschäftigt, ob der BVB angesichts der jüngsten Entwicklungen tatsächlich ein Schritt nach vorne ist?

Zuletzt sorgte auch noch Breel Embolo mit seinem nächtlichen Ausflug inmitten der Corona-Pandemie für Negativ-Schlagzeilen.

Doch in der Unruhe bewiesen Klub, Verantwortliche und Spieler Eberls angesprochene Homogenität, indem sie ungeachtet des störenden Eiertanzes zurück in die Spur fanden. Gefährlich bleibt es trotzdem, solange es undurchsichtig bleibt und die klare Kante fehlt. Dabei geht es um viel: Gladbach ist in der Bundesliga auf Kurs Champions League, steht in der Königsklasse im Achtelfinale (gegen Manchester City) und im DFB-Pokal im Viertelfinale.

"Wann was wie entschieden wird, das ist ein Zeitkorridor, den wir als Verein in Zusammenarbeit mit Marco bestimmen", sagte Eberl, der fraglos gerne so schnell wie möglich Planungssicherheit hätte.

Dazu gehört es dann auch, einen Plan B in der Tasche zu haben.

Kohfeldt Plan B?

Florian Kohfeldt soll die von Eberl favorisierte Alternative im Fall der Fälle sein. So findet Eberl Kohfeldts Philosophie genauso spannend wie die Vorstellung, dem 38-Jährigen eine funktionierende Mannschaft zur Verfügung zu stellen.  

Und was sagt Kohfeldt?

Die aktuellen Gerüchte um seine Person seien "kein Thema bei uns in der Kabine, und das muss es auch nicht sein. Ich bin Trainer von Werder Bremen. Das bin ich sehr, sehr gerne und mit vollem Herzen."

Doch natürlich bleibt die Hintertür offen.

Es sei alles gesagt, "was ich dazu sagen möchte. Alles andere muss man nicht kommentieren und werde ich auch nicht kommentieren", so Kohfeldt.

Der Eiertanz um Marco Rose, er geht erst einmal weiter.

Andreas Reiners

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