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Eintracht Frankfurt - Bayern München, live in SAT.1

Sadio Mane beim FC Bayern: Sein steiniger Weg aus dem ärmlichen Bambali zum Superstar

  • Aktualisiert: 22.06.2022
  • 15:40 Uhr
  • ran / Oliver Jensen
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© imago
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FC Bayerns Königstransfer Sadio Mane musste in seinem Leben einige Widerstände überwinden, um zum gefeierten Fußball-Star zu werden. ran erzählt seine Geschichte.

München – Die Bundesliga ist um einen Superstar reicher. Sadio Mane ist vom FC Liverpool zum FC Bayern München gewechselt und hat an der Säbener Straße einen Vertrag bis Juli 2025 unterschrieben. Der Rekordmeister bekommt damit einen treffsicheren Offensivspieler, der auf eine besondere Lebensgeschichte zurückblickt.  

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Sadio Mane: Eltern hielten Fußball für Zeitverschwendung

Mane entstammt ärmlichen Verhältnissen. Aufgewachsen ist der 30-Jährige in Bambali, einem kleinen Dorf im Senegal. Die Begeisterung für den Fußball stieß bei seinen Eltern auf wenig Gegenliebe. "Ich erinnere mich, dass meine Eltern, als ich klein war, das Gefühl hatten, dass ich studieren sollte, um Lehrer zu werden. Sie dachten, Fußball sei Zeitverschwendung und ich würde es nie schaffen", verriet er im Interview mit dem "Bleacher Report".

Mane hatte eine andere Sicht auf die Dinge: "Ich habe immer gesagt: 'Das ist der einzige Job, der es mir ermöglicht, euch zu helfen. Und ich denke, ich habe die Chance, Fußballer zu werden."

Als Mane sieben Jahre alt war, veränderte sich durch den Tod seines Vaters sein Leben. Eine bessere medizinische Versorgung im Senegal hätte diesen womöglich verhindern können.  

Der frühe Verlust des Vaters "hatte großen Einfluss auf mich"

In der TV-Dokumentation "Made in Senegal" erzählte Sane von der Erkrankung seines Vaters: "Wir gaben ihm traditionelle Medizin. Das hielt ihn drei oder vier Monate lang ruhig. Die Krankheit kam aber zurück. Diesmal wirkte die Medizin nicht. Weil es in Bambali kein Krankenhaus gab, musste er in das nächste Dorf gebracht werden, um zu sehen, ob sein Leben gerettet werden kann. Aber das war nicht der Fall." 

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Sadio Mane soll einen Dreijahresvertrag erhalten
News

Medien: FC Bayern verpflichtet Sadio Mane

Der Transfer des Stürmerstars Sadio Mane vom FC Liverpool zum deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München ist Medienberichten zufolge perfekt.

  • 17.06.2022
  • 16:20 Uhr

Mane befand sich auf dem Fußballplatz, als ihm die traurige Nachricht überbracht wurde. "Wir wollten gerade spielen, als ein Cousin auf mich zukam und sagte: 'Sadio, dein Vater ist gestorben.' Ich antwortete: 'Oh wirklich? Der scherzt doch.' Ich konnte das gar nicht verstehen."

Nach der Trauer folgte die Erkenntnis, dass sein Leben ohne Vater ein anderes sein würde. "Als ich jung war, sagte mein Vater immer, wie stolz er auf mich sei", erzählte Mane. "Er war ein Mann mit einem großen Herz. Als er starb, hatte das einen großen Einfluss auf mich und den Rest meiner Familie. Ich sagte mir: 'Jetzt muss ich mein Bestes geben, um meiner Mutter zu helfen.' Das ist eine schwierige Sache, mit der man umgehen muss, wenn man so jung ist."

Familie von Mane glaubte nicht an die Fußball-Träume

Ein Leben als Fußballprofi lag damals in weiter Ferne. "Ich wurde in einem Dorf geboren, vom dem aus es noch nie ein Fußballspieler in die Liga geschafft hatte", berichtete Mane. Dementsprechend skeptisch war seine Familie: "Sie waren sich nicht sicher, weil ich weit weg von der Hauptstadt war und fast niemand von dort Erfolg hatte. Sie waren gegen diese Idee. Sie haben nicht daran geglaubt, bis zu dem Tage, als ich meinen ersten Profivertrag unterschrieb."

Über die senegalesische Jugendakademie Generation Foot, der unter anderem auch Papiss Demba Cisse entsprang, gelangte er 2011 nach Frankreich zum FC Metz. 23 Pflichtspiele absolvierte er in der 2. und 3. Liga, ehe er nach Österreich zum FC Red Bull Salzburg wechselte.

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Gemeinsame Vergangenheit mit Oliver Glasner in Salzburg

Oliver Glasner, der mit Eintracht Frankfurt gegen Mane und den FC Bayern die Bundesliga-Saison eröffnen wird (5. August, live in SAT.1 und auf ran.de), war damals Co-Trainer in Salzburg. Der 47-Jährige erinnerte sich an die Anfänge des heutigen Superstars. "Sadio Mane kam als 19-Jähriger zu uns. Er ist Senegalese, hatte vorher ein Jahr in Frankreich gespielt, konnte damals weder Deutsch noch Englisch sprechen. Später wurde er mit dem FC Liverpool Champions-League-Sieger. Zu unserer Zeit hatte er noch ganz andere Themen abseits vom Fußball." 

Glasner hat dadurch eine Lektion gelernt: "Man muss nicht jeden Spieler strikt in das deutsche oder österreichische Muster, zum Beispiel Pünktlichkeit und höchste Disziplin, reinzwängen. Man muss Rücksicht auf andere Kulturen nehmen." Bei Mane half diese Herangehensweise. Er konnte sich in Salzburg frei entfalten. 

Klopp lobt Mane: "Er ist eine Maschine"

16 Tore schoss Mane in seiner ersten Saison für Salzburg, 13 Treffer in der Spielzeit darauf. Im Sommer 2014 wechselte er für eine Ablöse von 23 Millionen Euro nach England zum FC Southampton. Nur zwei Jahre später, Mane hatte 25 Pflichtspiel-Tore erzielt, holte ihn der FC Liverpool für etwa 41,2 Millionen Euro.  

Seine Bilanz unter Jürgen Klopp: Mane absolvierte in sechs Spielzeiten 269 Pflichtspiele, schoss 120 Tore und bereitete 47 Treffer vor. Der Gewinn der Champions League im Jahre 2019 und die englische Meisterschaft 2020 waren seine größten Erfolge. "Er ist eine Maschine", sagte Klopp. "Er ist ein herausragender Spieler. Dieser Mix aus Körperlichkeit, Einsatz und Technik ist enorm."

Mane unterstützt sein Heimatdorf

Trotz des Ruhms, den Mane sich erspielte, hat er seine Herkunft nicht vergessen. In seinem Heimatdorf ließ er zum Beispiel eine Schule bauen. "Wenn es eine bessere Schule gegeben hätte, als ich jünger war, hätte ich vielleicht mehr lernen können. Aber das war nicht der Fall", erzählte Mane. 

Er weiß, dass er für viele Heranwachsende in seiner Heimat ein Vorbild ist. "Sie wollen Fußballspieler sein wie ich sein. Aber ich sage ihnen immer, dass sie zur Schule gehen und für eine gute Ausbildung sorgen sollen. Natürlich können sie weiterhin Fußball spielen, aber es wird dir mehr helfen, wenn du beides tust. Es ist nicht mehr wie damals, als ich jung war und alles noch sehr schwierig gewesen ist."

Im vergangenen Jahr spendete Mane zudem 500.000 Dollar, damit in Bambali ein Krankenhaus errichtet werden kann. Er hatte dem senegalesischen Staatsoberhaupt den Bauplan selber vorgelegt und staatliche Unterstützung für medizinisches Personal gefordert.

Die Geschichte seines Vaters, der nicht richtig behandelt werden konnte und verstarb, war ihm ein Auftrag.

Oliver Jensen

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